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Bücher und Geschichten sind meine Leidenschaft. Einen besonderen Faible habe ich für Kinderbücher, Fantasy, historische und zeitgeschichtliche Romane.
Als Lektorin konnte ich mein Hobby zum Beruf machen. In meinen Blogs schreibe ich Artikel aus dem Themenbereich Bücher, Bibliotheken, Lesen.
Außerdem interessiere ich mich für Lokalgeschichte und Brauchtum. Aus diesem Grund arbeite ich im Vorstand des Vereins für Heimatgeschichte Bretzenheim und Zahlbach mit.
Von Hause aus bin ich Ethnologin, Sozial- und Bibliothekswissenschaftlerin. Mein Studium habe ich am Institut für Ethnologie und Afrika-Studien der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und an der Humboldt-Universität zu Berlin absolviert.
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An jeder Ecke eine Erinnerung (1) Wie immer stimmt mich der Anblick ein wenig traurig. Nichts ist mehr los in der Turnvater- Jahn-Straße. In meiner Kindheit gab es hier so etwas wie ein zweites Bretzenheimer Zentrum. Metzgerei Lochmann, Latscha, Bäckerei Schröder. Auf dem Spielplatz herrschte fast immer Trubel. Menschen waren unterwegs, häufig Omas in ihren Kittelschürzen, nur wenige Opas. Kinder grölten, wurden gemaßregelt, grinsten, gehorchten oder auch nicht. Zeiten ändern sich, manchmal tut...
Eine Mainzerin erinnert sich. Ostern in den späten Sechzigern. „Brennt wie Feuer!“ Petras Augen beginnen zu tränen. Marina weiß, dass ihr das Gleiche blüht, nur etwas später, denn sie hat ein paar Sekunden nach ihrer Freundin ein Büschel Schnittlauch in den Mund gestopft. Blinzelnd, kauend und schnaubend blicken sie sich an. Schnittlauchessen – eine Mutprobe, nichts für Feiglinge! Das Zeug ist geschluckt. Die Zunge fühlt sich an wie mit einem Gemisch aus Senf und Meerrettich beschmiert. Aus...
Eine Mainzerin (Bretzenheimerin) erinnert sich. Als Kinder draußen spielten und mit Fantasie alles möglich war! Zwischen Bretzenheim und Zahlbach Anfang Juni 1969... Die Bach und Nofretete „Also, was machen wir?“ Erwartungsvoll sieht Carolin ihre Freundin an. Dabei atmet sie tief durch, denn sie liebt den schweren warmen Duft, der aus der offenen Tür der Wäscherei an der Bahnstraße in Bretzenheim entweicht. Es riecht ähnlich wie bei den Omas in der Waschküche, nicht ganz, denn hier schwingt...
Seit 1964 existiert der Erste Mainzer Minigolfclub. Bis Mitte der Siebziger war der Minigolfplatz im Volkspark das Domizil des Vereins. Gerade in der Anfangszeit ging es neben dem fairen sportlichen Wettkampf um Geselligkeit und Austausch quer durch die Republik. An vielen Wochenenden reisten die Aktiven zu Auswärtsspielen. Häufig wurden sie von ihren Familien begleitet. Minigolf war so etwas wie ein überregionales Gemeinschaftsereignis, umweht von einem ausgeprägten Pioneergeist und einem...
Die Geschichte von Paula Dreysers neuem Roman beginnt im deutsch-amerikanischen Milieu im Mainz der Siebzigerjahre und erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte bis in die Gegenwart. Leseprobe aus "Woodstock ist nicht alles" April 1977, Mainz-Bretzenheim Das Denkmal des knienden Soldaten, der mit dem Stahlhelm in den gefalteten Händen in die Ferne blickte, glänzte in der Sonne. »Das sind die Inschriften mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner, nicht wahr?« Peter schien kurz...
Weihnachten 1978: Die achtzehnjährige Lydia kann es kaum glauben. Ihre Eltern haben ihren amerikanischen Freund, einen GI, stationiert in den Lee Barracks, für Heiligabend eingeladen. Ob alles gutgeht? Leseprobe aus "Calling USA" von Paula Dreyser Die Familie empfing Steve freundlich. Lina erzählte ihm sofort von ihrem Mann, der am Ende des Zweiten Weltkrieges noch gefallen war. Lydia blieb kaum Zeit für die Übersetzung. Die Bescherung verlief deutlich chaotischer als üblich. Steve überreichte...
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte einer Mainzer Textarbeiterin. Die Idee kam mir vor kurzem, inspiriert von vielen, vielen Gesprächen mit meiner Friseurin. Iris Sveinsdottir ist Isländerin und betreibt seit 1991 Friseursalons in Mainz. Seit Jahrzehnten unterhalten wir uns - über alles Mögliche. „Nein, also wirklich. Das geht doch nicht!“ Fassungslos schüttelte Tante Iris ihre schulterlangen blonden Haare. Sie war Friseurin und hatte immer tolle Frisuren. Dass ihre Lieblingstante so...
Die 70er sind so nah und doch so fern. Vieles hat sich geändert. Die Begegnung zwischen einem Mainzer und einem ehemals in Mainz stationierten GI ist nicht so ganz aus der Luft gegriffen ... November 2017 „Na ja.“ Mit gefurchter Stirn kratzt David sich am Ohr. „Also hier, der Gensfleisch …“ Grinsend deutet er auf das Denkmal hinter ihm. „ … er ist immer noch derselbe, sah Anfang der 70er genauso aus wie jetzt.“ Manfred nickt. „Ja, aber ansonsten hat sich hier schon einiges getan. In dem Gebäude...
Die fünfte Jahreszeit hat begonnen. Fast kommt sie mir wie der Dom, schon immer da gewesen, ein fester Pfeiler in meinem Leben. Geändert hat sich das Drumherum: mehr Essen und Trinken, größeres Angebot, lauter – bunter – toller. Na ja! Früher gab es von allem weniger und es war trotzdem schön … Da fällt mir etwas ein: Fassenacht 1969. Ihre Knie wackeln immer noch. Carolin fährt gerne Riesenrad, aber wenn es stoppt und man gerade ganz oben festhängt, über dem Rhein … also das ist schon irgendwie...
Am Freitag, dem 14.Oktober 1977, einen Tag nach der Entführung der Landshut trifft sich Lydia mit ihrem Freund Steve, einem GI, vor den Lee Barracks. Es fängt gut an, aber schließlich zeigen sich „Unterschiede". Leseprobe aus "Calling USA" von Paula Dreyser Fragend zog er die Augenbrauen nach oben. „Davon habe ich nichts gehört“, antwortete er mit einem unergründlichen, merkwürdig verschlossenen Gesichtsausdruck. Lydia traute ihren Ohren nicht. „Hast du mitgekriegt, dass die RAF einen wichtigen...
Dass kleine Kinder mit bestimmten Lauten und Lautfolgen mitunter Schwierigkeiten haben, ist kein Geheimnis. Eltern, Erzieher, Lehrer, Kinderärzte und viele andere passen auf. Logopäden stehen zur Verfügung. Es kann geholfen werden. „Was könnte man denn noch tun?", fragte sich Babett Jacobs. Für die Kinderbuchautorin und Herausgeberin lag es nahe, sich dem Thema in Geschichten zu widmen. Außerdem setzte die zweifache Mutter auf bewährtes pädagogisches Wissen. Spielerisches Lernen ist ein...
Der Herbst im Jahre 1977 war alles andere als ruhig und beschaulich. Hanns Martin Schleyer wurde am 5. September entführt, die Landshut am 13. Oktober. Der Terror der Roten Armee Fraktion und anderer Gruppierungen hatten einen weiteren traurigen Höhepunkt erreicht. Trotz der großpolitischen Schlechtwetterlage in der geteilten Welt des Kalten Krieges ging das normale Leben weiter, auch in Mainz. GIs hatten mitunter deutsche Freundinnen - ja, das kam vor. Eine Leseprobe aus dem Roman "Calling...
Wie schade! Da waren früher das Rex – und das Bambi. Ich erinnere mich an eine Ferienvorstellung Anfang der siebziger Jahre. Einer meiner Schulkameraden aus der Anne-Frank-Schule kam an günstige Eintrittskarten, weil seine Mutter im Kino arbeitete, und lud mich ein. Ein Ausflug „in die Stadt“ zum Kinobesuch – das war schon was, damals. Gezeigt wurde ein zweit- oder drittklassiger amerikanischer Film über Atlantis: Ein armer griechischer Fischer rettete eine wunderschöne Frau vor dem Ertrinken....
Eine Geschichte für Kleine und Große vom "Tag danach" ... Alex und Katja schauen noch einmal durch die Tür des Gartenschuppens nach draußen. Heute ist der 1. November. Um diese Zeit, kurz vor dem Abendessen, ist es schon dunkel, nicht stockdunkel, aber immerhin. In der Küche und im Wohnzimmer brennt Licht. Das bedeutet, dass Katjas Mama das Abendessen zubereitet. Sie hat keine Ahnung, dass ihre Tochter und deren bester Freund draußen sind anstatt in Katjas Kinderzimmer. Katja hat Alex dazu...
Seit dem 10.10. ist sie veröffentlicht, die Halloween-Anthologie des Kelebek Verlages. Jetzt schlägt’s 13 kann bestellt werden, die Autoren und Illustratoren haben ihre Belegexemplare erhalten. Ein Autor hat bereits eine Lesung organisiert. Verlegerin und Lektorin freuen sich über ein durchweg positives Feedback aller Beteiligten. Lehnen wir uns jetzt zufrieden zurück? Nein, natürlich nicht. Bekanntlich lernt man ja bei jedem Projekt etwas, am meisten aus den Fehlern. Das gilt insbesondere für...
Die Christuskirche steht da wie ein Fels in der Brandung. Aber die eine oder andere Kneipe hier in der Gegend gibt es nicht mehr. Meine Gedanken schweifen ab, in die späten 70er... Samstag, November 1979 „Leute, eigentlich will ich da jetzt gar nicht rein“, erklärte Steffi und drehte sich zu ihren Begleitern um. Zusammen mit ihren Schulkameraden Peter und Martin stand sie vor dem Eingang zum Coupe 70 auf der Kaiserstraße in Mainz. „Frauen!“, stöhnte Martin. „Hatten wir das nicht gerade am...
Gedanken einer Mainzer Textarbeiterin - Was hält eine Geschichte im Innersten zusammen? Wieder entnehme ich mein Lieblings-Nachschlagewerk aus der Handbibliothek: Kreatives Schreiben von Fritz Gesing. Sinnvoll strukturiert ist es, gut geschrieben, anspruchsvoll und trotzdem zu lesen ohne Fachlexika. Das Cover spricht für mich die sprichwörtlichen Bände. Zwischen den bewegten Seiten eines aufgeschlagenen Buches fliegen Buchstaben empor. Und ich assoziiere: Durcheinander, Chaos, Buchstabensalat …...
Gedanken einer Mainzer Textarbeiterin Dass die Hauptfigur von entscheidender Bedeutung für das Funktionieren einer Geschichte ist, wird niemand bestreiten. Als Lektorin, die häufig Kinderbücher bearbeitet, nehme ich mir die Freiheit, die Protagonistinnen in Büchern für Mädchen im Alter von etwa sechs bis zwölf Jahren einmal unter meine Lupe zu nehmen. Zugegeben, die Altersspanne ist ziemlich willkürlich, dient auch lediglich der groben Verortung. Was ich an dieser Leserinnengruppe spannend...
Im Unterschied zu heute waren die Kneipen der Mainzer Altstadt in den 70ern bei der Jugend sehr beliebt. Man ging nicht in die Neustadt – da war ja nichts – man ging ins Bluhm, in den Augustinerkeller ... Einige Kneipen waren auch bei den amerikanischen Soldaten sehr beliebt, so wie das Goldstein. Drei Frauen Mitte fünfzig stehen im Biergarten vom Goldstein und erinnern sich. „Wie eigenartig!“ Kopfschüttelnd zieht Katharina an ihrer Zigarette. „So – gepflegt.“ Katharina, Paula und Sophie...
Als gebürtige Bretzenheimerin stehe ich wieder einmal vor dem ehemaligen Roxy-Filmtheater. Wie habe ich es geliebt, in den späten 60ern sonntags Märchen und Winnetou zu gucken. Das Gebäude verfällt und es tut mir weh. Kino – das war früher noch ein echtes Erlebnis. Die Kindervorstellungen waren Großereignisse. Winnetou, Old Shatterhand, Siegfried, Brunhild, Dornröschen … Da stehe ich – mir ist zum Heulen –, erinnere mich und denke mir gleichzeitig etwas aus. Erinnerungen und Fantasie vermischen...
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