Mühlengeschichten
Zwei Mühlen nebeneinander: Die Lüner Mühle und die Abstmühle

links die Lüner Mühle, rechts die Abtsmühle mit dem Turm der Abtswasserkunst
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  • links die Lüner Mühle, rechts die Abtsmühle mit dem Turm der Abtswasserkunst
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Wie heißt es im Netz so schön: „Die Lüner Mühle, die einst für das Kloster Lüne mahlte, und die Abtsmühle, die vom Michaeliskloster an eine Ratsfamilie weitergegeben wurde, sind wunderbare Zeugen der Stadtgeschichte.“

Das stimmt. Ein Blick über das Flüsschen Ilmenau bietet ein schönes Fotomotiv mit unterschiedlichen Architekturformen. Die Lüner Mühle ist noch als Fachwerksbau erhalten, aus der Abtsmühle wurde eine Industriemühle.

Das Gebäude der Lüner Mühle wurde laut einer Inschrift 1576 errichtet. 1874 kam noch ein Anbau hinzu. Eine Wassermühle gab es hier jedoch schon zuvor. Bereits anno 1391 wird die Mühle erwähnt, damals hieß sie aber noch "Klostermühle", weil sie ursprünglich dem Kloster Lüne gehörte. So um das Jahr 1567 erneuerte man die alte Mühle und sie wurde zu einer oberschlächtigen Öl- und Kornmühle.

Auch die Abtsmühle war einst im Besitz eines Klosters. Ursprünglich gehörte sie allerdings Heinrich dem Löwen. Er machte die Mühle 1147 dem damaligen Abt des St. Michaelisklosters zum Geschenk. Die Mönche des Klosters sollten dafür sich dem Seelenheil eines verstorbenen Sohnes des Herzoges annehmen. Rund 200 Jahre betrieb das Kloster die Mühle selbst, dann ging das Wasserkraftwerk 1366 als Lehen an die Lüneburger Ratsfamilie van der Molen. Im Laufe der Zeiten sollten noch mehrmals Eigentümer und Mühlenbetreiber wechseln, zeitweise wurden Abts- und die Lüner Mühle auf der anderen Seite der Ilmenau auch gemeinsam bewirtschaftet.

Das Gebäude der Abtsmühle sind bedeuten jünger. Bauarbeiter errichten den das heutige Mühlengebäude 1880. Wasserräder trieben 11 Doppelwalzenstühlen an. Erst 1957 ersetzten Turbinen die Wasserräder. Die neue Technik hatte bis 1995 Bestand. Damals stellte die “Abts- und Lüner Mühle GmbH” ihren Betrieb ein.

Eindrucksvoll ist ein Turm neben der Abtsmühle – der Abtswasserturm oder die Abtswasserkunst. 1530 wurde dieser Turm errichtet, um die Wasser Ilmenau in die Stadt zu leiten. Das Wasser diente vor allem zum Bierbrauen. Daher durfte an bestimmten Tagen im Monat die Einwohner keine Fäkalien in die Ilmenau entsorgen, immer dann, wenn Wasser für die Bierherstellung hochgepumpt wurde. Die Abtswasserkunst – einer der ältesten Wassertürme in Deutschland - wurde von 1632 – 1634 renoviert. Damals entstand auch die Brausebrücke, die die beiden Mühlen miteinander verbindet.

links die Lüner Mühle, rechts die Abtsmühle mit dem Turm der Abtswasserkunst
Turm der Abtswasserkunst mit Abtsmühle
Turm der Abtswasserkunst mit Abtsmühle
Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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4 Kommentare

Bürgerreporter:in
Margit A. aus Korbach
am 26.03.2025 um 18:26

3. 💚
LG, Margit

Bürgerreporter:in
Amadeus Degen aus Battenberg (Eder)
am 27.03.2025 um 12:08

4. 💚.

Bürgerreporter:in
Jost Kremmler aus Potsdam
am 27.03.2025 um 20:44

5. 💚
Gruß Jost