Lübecker Impressionen: Der Dom und seine Geschichte
Die Nacht zum Palmsonntag, 29. März 1942, war der Tag der großen Katastrophe Lübecks: Beim Luftangriff während des Zweiten Weltkriegs wurde die Hansestadt schwer getroffen. Der Dom wie auch St. Marien und St. Petri brannten aus. Eine ständige Fotodokumentation im wiederaufgebauten Dom zeigt den Besuchern, wie es damals aussah: Dächer verbrannt, Chor verwüstet, Gewölbe eingestürzt, Kunstwerke verkohlt. Mutige Helfer retteten, was noch zu bergen war.
Als 1946 der Querhausgiebel auf das Paradies gefallen war, begann der allmähliche Wiederaufbau, und zunächst erhielt das Langhaus ein Notdach. 1956/57 wurden die Domtürme neu gegründet, 1963 bis 1967 entstand das Kupferdach, und die Innenrenovierung dauerte bis 1970. 1977 wurde dann auch die Restaurierung des im Krieg schwer beschädigten Triumphkreuzes (500 Jahre nach seiner Entstehung) abgeschlossen. 1978 erhielten vier mittelalterliche Altäre (aus dem Museum) Plätze an den Vierungspfeilern.
Zur Baugeschiche: Nachdem Lübeck 1160 Bischofssitz geworden war, legte Heinrich der Löwe legte den Grundstein des Backsteinbaus, der als romanische Pfeilerbasilika mit einer Doppelturmanlage entstand. 1247 wurde das zunächst 92 m lange Bauwerk eingeweiht, doch danach folgten weitere An- und Ausbauten. Bischof Heinrich Bocholt, der aus einer einflussreichen Lübecker Familie stammte, ließ die romanische Hallenkirche durch einen gotischen Ostchor ergänzen (in dem noch heute sein Grab zu sehen ist). 1747 wurde die fürstbischöfliche Grabkapelle angebaut, in der die großen Sarkophage stehen.
In den Außenmaßen von 132 m Länge ist der Dom nicht nur das älteste, sondern auch das längste Gotteshaus Lübecks. Die 115 Meter hohen Türme des Domes erreichen allerdings nicht die Höhe derer der Lübecker Marienkirche.
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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