In Lübeck: "Wir gehen jetzt durch das Fegefeuer direkt in die Hölle!"
Theologische Kategorien sind heutzutage vielen fremd geworden, und die Erwähnung von "Himmel", "Hölle", "Fegefeuer" löst unterschiedliche Reaktionen aus.
Wenn bei der Stadtführung angekündigt wird: „Wir gehen jetzt durch das Fegefeuer direkt in die Hölle!“, ist mancher zunächst davon überzeugt, einer religiösen Exkursion folgen zu müssen.
Tatsächlich handelt es sich aber bei „Fegefeuer“ und „Hölle“ um Straßenbezeichnungen der Lübecker Altstadt. Das „Fegefeuer“ führt von der Mühlenstraße zum Domkirchhof, und zwar mit dem Blick auf die Vorhalle des Domes, das so genannte Paradies
Aus dem ursprünglichen Namen platea parva (Kleine Gasse) entstand durch Bezug auf die kirchliche Lehre oder durch Persiflage platea veghevur (Fegefeuer).
Die vom "Fegefeuer" abzweigende Sackgasse erhielt im Volksmund den Namen "Hölle". Die 1936 gestaltete Terrakottatafel des Bildhauers Otto Mantzel bezieht sich in humorvoller Art auf den Straßennamen "Hölle".
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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