Ausflugstipp Schleswig-Holstein
Travemünde - Lübecks schönste Tochter

Von der Personenfähre zum Priwall bietet sich ein fantastischer Ausblick auf Travemünde (Foto: Katja Woidtke)
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  • Von der Personenfähre zum Priwall bietet sich ein fantastischer Ausblick auf Travemünde (Foto: Katja Woidtke)
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Das ehemalige Fischerdorf Travemünde kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Nach Zerstörung der Burganlage auf dem Stülper Huk wurde Ende des 12. Jahrhunderts ein Wehrturm an der Mündung der Trave erbaut, in dessen Schutz sich Fischer und Handwerker ansiedelten. An die Burganlage und das alte Travemünde auf der kleinen Halbinsel am Dummersdorfer Ufer erinnert heute noch ein Gedenkstein.

Durch die strategisch günstige Lage an der Mündung der Trave bestand für die Lübecker die Gefahr, dass ihr Schiffahrtsweg zur Ostsee von Feinden abgeschnitten werden konnte. Anfang des 14. Jahrhunderts kauften die Lübecker daher Wehrturm und Siedlung und bauten Travemünde militärisch aus. Von den militärischen Anlagen ist heute in Travemünde nichts mehr zu sehen. Das maritime Flair ist dafür umso schöner.

Wenn die großen Fähren nach Skandinavien aufbrechen und die weißen Segel der Slupen am Horizont blitzen, bekommt sicher auch jede Landratte Fernweh. Wer lieber festen Boden unter den Füßen behalten möchte, folgt mir einfach durch die Bildergalerie von Lübecks schönster Tochter.

Viel Spaß!

Wer mit der Bahn nach Travemünde reist, kommt an dem unter Denkmalschutz stehenden Strandbahnhof an. 1912 wurde der Klinkerbau mit Elementen des Jugendstils eröffnet. Schon vom Strand aus ist die große Anzeige aus dem Jahr 1929 mit der nächsten Abfahrt nach Lübeck zu sehen. Wer jetzt noch zu spät kommt, konnte sich wohl einfach nicht trennen von Travemündes feinem Sandstrand oder ist auf dem Weg zum Zug im Bellavista hängen geblieben. In der Villa von 1885 verwöhnt ein italienisches Restaurant Travemünder und Travemünderinnen sowie Urlauber und Urlauberinnen gleichermaßen. (Ungefragte Werbung wegen Namensnennung.) Das Bellavista steht mit weiteren mondänen Villen, die in der für das Ende des 19. Jahrhunderts typischen Bäderarchitektur erbaut wurden, an der Kaiserallee. Die wurde nach Kaier Wilhelm I. benannt und zählte zu den ersten Adressen Travemündes. Sie wird auch heute noch von ihrer Lindenallee geprägt, und ein Bummel über diese Prachtstraße lohnt auf jeden Fall.

Entlang der Strandpromenade

Zum Bummeln lädt auch die 20 Meter breite Strandpromenade ein. "Sehen und gesehen werden" lautet hier die Devise. Doch wer mag, kann sich auch einfach ein ruhiges Plätzchen am Promenadensteg oder im Seegarten suchen und die ein- und auslaufenden Schiffe beobachten. Wer am Ende der Promenade noch weiter spaziert, kommt am Gelände des ehemaligen Seebades Mövenstein vorbei. Seit 1925 gab es hier eine Badeanstalt. Das Bad wurde geschlossen, der Name ist geblieben. Denn dieser wurde dem Bad von dem gleichnamigen Findling am Ufer der Ostsee gegeben. Noch vor einhundert Jahren lag er in voller Größe am Strand der Ostsee und war ein beliebtes Ausflugsziel der Urlauberinnen und Urlauber. Im Laufe der Jahre sackte er allerdings immer weiter ab und inzwischen ragen nur noch 2/5 des Findlings aus Hammergranit aus dem Wasser. Beeindruckend ist er dennoch.

Das Flair vergangener Zeiten ist besonders an der Villa Mare und dem Columbia Hotel, dem ehemaligen Casino Travemündes zu spüren. Verschiedene Spielstationen entlang des 1,7 Kilometer langen Flanierstückes und der Piratenspielplatz an der Travemündung lassen die Strandpromenade auch schon für die Kleinsten zur Erlebnispromenade werden. Und selbst die Schatten des Maritim-Hochhauses, die die Sonne am Abend auf den Strand wirft, haben das gewisse Etwas...

Trubel an der Vorderreihe

Bummeln, Shoppen und Schlemmen kann man wunderbar an der Vorderreihe in Travemünde. Viele kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants gibt es an der Einkaufspromenade mit der klassischen Bäderarchitektur. Wer abseits der trubeligen Meile das alte Travemünde kennenlernen möchte, sollte die Alte Vogtei und die St. Lorenz-Kirche besuchen. Bis ins Jahr 2002 befand sich in den Räumen der 450 Jahre alten Vogtei das Polizeirevier Travemündes. Ursprünglich war das Gebäude Sitz des Lübecker Stadtvogtes. Heute ist hier ein Café und Restaurant in den historischen Räumen mit dem einzigartigen Flair untergebracht, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Unser Lieblingsplatz bei sonnigem Wetter war der schnuckelige Innenhof der Alten Vogtei. Die St. Lorenz-Kirche wurde auf den Resten ihrer bei einem Brand zerstörten Vorgängerin errichtet und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der Turm der einschiffigen Backsteinkirche prägt heute noch die hübsche Silhouette Travemündes.

Den schönsten Blick auf diese Silhouette habt ihr vom Priwall oder einem der Ausflugsschiffe aus. Und wer Travemünde von oben erleben möchte, sollte den Alten Leuchtturm besuchen und den Blick auf Travemünde aus 31 Metern Höhe genießen. Spätestens dann wird klar, warum Travemünde als Lübecks schönste Tochter gilt.

Travemünde verwischt.

Hier geht's zu einer Hafenrundfahrt in Travemünde.

Rund um Travemünde

Quellen:

Wikipedia
Homepage des Ostseebades Travemünde
Homepage der Stadt Lübeck
"Travemünde - modernes Seebad mit Tradition" Grafik, Druck und Verlag GmbH

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Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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