Mit Gisela nach Holland zu einigen der schönsten Städte.
Dieses Mal wohnen wir in einem Hotel mitten in Amsterdam. Ich habe hier noch die Bettenliste. Meine Zimmernummer ist 403 und der Busfahrer wohnt 401. Aha! Was aha? Nichts aha!
Also, nach dieser Aha-Nacht treffen wir uns morgens vor dem Hotel am Bus, um die Fahrt des heutigen Tages anzutreten.
Das erste was wir sehen werden ist der Flughafen Schiphol, der auf dem Grund des ehemaligen Haarlemermeeres liegt. Vier Meter unter dem Meeresspiegel! Der Fughafen ist einer der modernsten der Welt. Alle fünf Minuten startet oder landet ein Flugzeug. Er ist 1700 ha groß und die Heimat der KLM, der ältesten Fluggesellschaft der Welt. Die KLM gibt es seit 07. Oktober 1919. Eine Eisenbahnlinie führt unter dem Flughafen hindurch.
Auf der linken Seite befindet sich Aalsmeer. Bereits seit 1850 werden hier Blumen gezüchtet. Hier findet die größte Blumenauktion der Welt statt. Blumenkorso und Nationale Blumenfachmesse finden jährlich statt.
Rechts Leiden. Dort gibt es die älteste Uni der Niederlande. Sie wurde 1574 von Wilhelm dem Schweiger gestiftet. Die Bevölkerung hatte die Wahl zwischen einer Uni und steuerlichen Vorteilen.
Hinter Alphen aan den Rijn sehen wir auf der linken Seite den Rijn (Alter Rhein).
In Gouda werden wir einen Aufenthalt haben. Besonders bekannt ist Gouda durch seinen Käse, der in 5 - 10 Kilogramm schweren Laiben entweder in Fabriken oder von Bauern hergestellt wird. Die Bedeutung des Käsemarktes ist in der heutigen Zeit weiter angestiegen. Gouda entwickelte sich seit dem 13. Jahrhundert, als es von Graf Floris V. von Holland 1272 Stadtrechte erhielt, rasch zu einem bedeutenden Handelszentrum. Im 17. Jahrhundert trat der Niedergang Goudas ein. Mittlerweile ist die Stadt wieder ein bedeutendes Wirtschaftszentrum. Wir sehen in der Stadt ein sehr schönes spätgotisches Rathaus und eine Waage – ein Gebäude - von 1688, in welcher der Käse gewogen wurde.
Und weiter geht es nach Kinderdijk. Wir haben wieder einen Aufenthalt um uns die neunzehn Mühlen näher anzuschauen. Da heute Samstag ist, haben wir das Glück, siebzehn davon in Betrieb zu sehen. Während der Monate Juli und August, kann man dieses Schauspiel immer samstags bewundern. Die Mühlen stehen an den Malbusen. Das sind Sammelbecken für überschüssiges Wasser. Bei der St. Elisabethflut 1421 soll hier ein Kind in der Wiege angespült worden sein. Eine Katze saß auf der Wiege und hielt das Gleichgewicht.
Bei unserer Weiterfahrt kommen wir durch Rotterdam, das seit 1340 schon Stadtrechte besitzt. Aber die Stadt hat nur noch zwei historische Gebäude. Ursache ist eine Bombardierung am 14. Mai 1940, bei der die gesamte historische Innenstadt in Flammen aufging. Rotterdam ist der größte Hafen der Welt und Europas größter Ölhafen. Nach der Sperrung der Schelde 1585 wurde Rotterdam zum zweit größten Handelsplatz der Niederlande. Es entstand ein neuer Hafen mit 10 tiefen Becken.
In Delft machen wir wieder einen Aufenthalt. Delft ist die holländischste aller Städte. Im 11. Jahrhundert gegründet, mit Stadtrechten seit 1246, entwickelte sich Delft nach der um 1400 erfolgten Anlage eines Kanals zur Maas zum regen Handelsplatz 1536 wurde Delft fast völlig durch Feuer zerstört. Von 1573 - 84 war die Stadt Residenz des Statthalters Wilhelm von Oranien, der hier im Prinzenhof einem Attentat zum Opfer fiel. Italiener aus Antwerpen führten im 17. Jahrhundert die Kunst der Fayence-Herstellung in Holland ein. Delft wurde zu ihrem Zentrum.
Die Stadt hat ein sehr schönes Rathaus. Der Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert, der Oberbau aus dem 15. Jahrhundert und das Gebäude um den Turm wurde Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. In der Großen Kirche befindet sich die Gruft des Hauses Oranien, die aber für den Publikumsverkehr gesperrt ist. Das Prunkgrab von Wilhelm von Oranien kann jedoch in der Kirche bewundert werden.
Weiter geht es nach Den Haag, wo wir den Binnenhof besuchen werden. Im Binnenhof schlägt das Herz der niederländischen parlamentarischen Demokratie. In der Mitte des Binnenhofes befindet sich das Schloss. Der Rittersaal hat zwei Türme. Er dient heute der jährlichen Parlamentseröffnung am dritten Dienstag im September durch den König. Dafür fährt er mit der goldenen Kutsche vor. Das Mauritiushuis in Barock beherbergt die königliche Gemäldesammlung mit Bilder von Rembrandt, Vermeer und mehrere Portraits von Frans Hals. Um 1250 begann Graf Wilhelm der Zweite von Holland mit dem Burgbau, den sein Sohn Floris der fünfte vollendete. Im Jahr 1291 verlegte er seine Residenz hierher. Seit 1585 ist der Binnenhof Wohnsitz des Statthalters. Heute befinden sich hier die Sitzungssäle der 1. und 2. Kammer des niederländischen Parlaments, sowie Büros verschiedener Ministerien.
Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir weiter durch Den Haag Richtung Scheveningen am Königlichen Palast, dem Palastgarten, den Königlichen Stallungen und dem Friedenspalast, der von 1907 - 1913 erbaut wurde. Das Gebäude ist Sitz des Internationalen Gerichtshofes, des internationalen Schiedsgerichts, der Akademie für internationales Recht, sowie der bis 1955 besten Völkerrechtsbibiliothek der Erde.
Wir kommen nach Madurodam, dem Miniatur-Holland. Auch dort werden wir zwischen den kleinen Gebäuden umherwandern um uns allerdings nur bei schönem Wetter anschließend in Scheveningen den Nordseewind um die Nase wehen zu lassen.
Scheveningen hat eine lange Seepromenade, wo wir bummeln können, ebenso eine eindrucksvolle Seebrücke. Fischerei und Fischversteigerungen sind für Scheveningen von großer Bedeutung. Aber vor allem der Yachthafen, der 1972 eröffnet wurde, ist stark gewachsen. Es gibt auch eine Fährverbindung nach England. 1972 wurde Scheveningen zu einem Badeort neu ausgebaut. Bereits 1868 war der Ort ein bedeutendes Seebad mit einem Badehaus, zwei großen Hotels und der ersten Pferdebahn Hollands. Außer dem Kurhaus wurden alle alten Gebäude abgerissen.
Nach einem längeren Aufenthalt treten wir wieder die Rückfahrt nach Amsterdam an. Ach was war das wieder ein schöner Tag.
Bürgerreporter:in:Gisela Görgens aus Quedlinburg |
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