Firma Heymann Simon - Handel und Gewerbe jüdischer Bürger in Linz am Rhein - Teil 8
Von Gisela Görgens – Quelle: „Die ehemalige jüdische Gemeinde in Linz am Rhein“ von Anton und Anita Rings.
Das Haus Nr. 10 am Buttermarkt
war das Stammhaus der Firma Heymann Simon. Heymann Simon war der Gründer dieser Firma.
Aber zuvor gab es einen Moses Simon, der 1830 Schutz hier in Linz erhielt. Er ersteigerte das Anwesen 1832. 1840 Aufstieg in die Abteilung der Gewerbetreibenden mit kaufmännischen Rechten. Die Firma betrieb Handel mit Tuch und Getreide, außerdem war Moses Simon Betreiber eines Kalkofens. Moses Simon ging in Konkurs und verließ nach 1846 Linz.
Dann kam Heymann Simon ins Spiel. Auch er betrieb seit 1841 eine Kalkbrennerei mit einem nichtjüdischen Kompagnon. Er besaß Schutz in Linzhausen seit 1840. 1844 bekam er Schutz in Linz und übernahm 1847 das Geschäft und die Verbindlichkeiten seines Bruders Moses Simon. 1848 kaufte er das Haus zurück und 1856 stieg er in die Abteilung der Gewerbetreibenden mit kaufmännischen Rechten auf. Die Firma war ein Handel mit Getreide, Handelsprodukte und Düngemittel.
1863 wurde ein dreistöckiger Fruchtspeicher in der Kanzlerstraße gebaut, dort wo heute die Apotheke sich befindet.
1875 entstand ein neues Wohnhaus und Getreidemagazin in der Asbacher Straße.
Die Söhne Moritz und Louis Simon wurden 1886 Gesellschafter der Firma. 1896 wurde das alte Haus abgerissen und es entstand das heutige Gebäude. Noch vor 1925 wurde das Stammhaus hier auf dem Buttermarkt verkauft.
Die Firma bestand noch bis 1929 an der Asbacher Straße. Durch die Weltwirtschaftskrise ging sie in Konkurs.
In der Asbacher Straße:
Es befand sich dort die Firma Heymann Simon Heymann vom Buttermarkt. Moritz Simon baute 1875 hier ein Wohnhaus und ein Getreidemagazin. Ab 1891 befand sich dann die Firma unter der Leitung von Siegfried Simon als Getreide-, Dünger-, Holz- und Kohlehandlung mit 2 großen Lagern, 2 Pferden, 2 Wagen, 1 Fuhrknecht, 2 Arbeiter und 2 kaufmännische Leiter. 1921 war Siegfried Simon Firmeninhaber in Linz und Köln. 1923 verlegte er seinen Wohnsitz ganz nach Köln.
1925 wurden auf dem Gelände Autogaragen errichtet.
1929 ging die Firma in Konkurs. Damals war die Weltwirtschaftskrise.
1934 richtete sich die SA im Lagergebäude ein Heim ein.
Siegfried Simon emigrierte mit seiner Gattin 1939 von Köln aus nach Brüssel. Beider Schicksale sind unbekannt. Die Tochter Gertrud emigrierte in die USA und die beiden Kinder Ludwig und Lotte vermutlich nach Israel.
Bürgerreporter:in:Gisela Görgens aus Quedlinburg |
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