Mit Gisela über den Julierpass zur Via Mala - durch den St. Bernardino-Tunnel ins Misoxertal.

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Ich habe Euch ja schon versprochen, dass ich Euch auch die Route von St. Moritz über den Julierpass wieder zurück nach Lugano vorstelle. Das werde ich jetzt hiermit tun.

In Silvaplana biegen wir rechts ab auf die Julier-Passstrasse. Uns kommt die Ova entgegen, die in den Silvaplanersee mündet. Auf der rechten Seite sehen wir den Piz Julier mit seinen 3385 m Höhe. Auf der Passhöhe (2284 m) stehen zwei runde Säulenstümpfe. Sie stammen von einem römischen Passheiligtum. Zur Römerzeit gab es schon einen Übergang. 1820 – 1840 wurde die Straße angelegt und später gut ausgebaut.

In einer Höhe von 2244 m befindet sich das Julierhospiz.

In der obersten Talstufe liegt Bivio in einer Höhe von 1776 m.

Hier ging die im Mittelalter berühmte Straße über den Septimerpass ab. Diese Route existiert heute aber nur noch als Saumpfad.

Links sehen wir den Marmorera-Stausee, der in einer Höhe von 1680 m auf der dritten Talstufe liegt. Er fasst 60 Mill. Kubikmeter.

Wir kommen nach Marmorera. Der Ort wurde ganz neu aufgebaut, da das alte Dorf bei der Aufstauung des Sees versank.

Weiter geht es durch Rona, das 1420 m hoch liegt

und nach Tinizong in einer Höhe von 1232 m. Der Ort war einst römische Wegstation. In der Pfarrkirche, die 1647 erbaut wurde, befindet sich ein spätgotischer Schnitzaltar von 1512 von Jörg Kändel aus Biberach.

Wieder etwas weiter talwärts kommt Savognin, das 1210 m hoch liegt und der Hauptort des Oberhalbstein ist. Das Dorf besitzt drei Kirchen aus dem 17. Jahrhundert und hübsche alte Häuser.

Jetzt in einer Höhe von 1182 m liegt Cunter. Das schön gelegene Pfarrdorf wird als Sommerfrische und zum Wintersport besucht.

Links unten können wir schon Tiefencastel sehen. Es liegt nur noch 851 m hoch und ist ein Verkehrsknotenpunkt.

Wir fahren weiter durch das Albulatal. Die Albula, die wir zuerst links und dann rechts sehen, fließt in den Rhein.

Vor Solis befindet sich die bekannte Soliser Brücke mit einer Höhe von 89 m.

Kurz vor Thusis auf der linken Seite die Schynschlucht.

Thusis selbst wurde 1845 durch eine Feuerbrunst fast ganz zerstört. Hier in Thusis beginnt oder endet, je nachdem wie man es nimmt, die Via-Mala-Schlucht. Wir fahren aber zuerst mal oberhalb der Schlucht, die sch auf unserer linken Seite befindet, nach Zillis.

Zillis hat eine berühmte Kirche. Das Langhaus und der Turm stammen aus frühromanischer Zeit. Im Inneren ist die älteste, vollständig bemalte Holzdecke des Abendlandes. Sie ist in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden. Die müssen wir uns natürlich anschauen.

Nach einem ausreichenden Aufenthalt geht es weiter in die Via Mala hinein. Diese Schlucht wurde vom Hinterrhein gebildet. 500 m hohe Kalkfelsen bilden diese Klamm, deren besonders wilder unterster Teil, das sogenannte verlorene Loch, erst seit dem Straßenbau 1822 passierbar ist. Auch in der Via Mala selbst machen wir einen Aufenthalt. Von dem Imbiss in der Schlucht führen zahlreich Treppen hinab. Wer da runter laufen will, sollte aber vorher bedenken, dass er auch wieder die ganzen Stufen hinauf muss. So, dann wünsche ich viel Vergnügen dabei.

Nachdem alle wieder im Bus sind fahren wir weiter durch die Schlucht bis Thusis und dort wieder auf die Alpenautobahn Richtung San Bernadino.

Auf unserer rechten Seite sehen wir Clugin, welches eine romanische Saalkirche aus dem 12. Jahrhundert mit Fresken von 1340, 1350 und 1400 hat.

Wir sehen Andeer auf unserer rechten Seite. Es ist der Hauptort des Schams. Früher war Andeer Stapelplatz des mittelalterlichen Warenverkehrs. Die Kirche stammt von 1675. Einige der Steinhäuser haben Sgraffitoschmuck. Anderer ist Luftkurort und Heilbad mit einem Mineralschwimmbad.

Hinter Bärenburg geht es rechts in die Roflaschlucht, dafür haben wir allerdings heute keine Zeit und links geht es hoch nach Juf.

Eine sehr schmale Straße führt an der Schlucht des Averser Rhein, die wir auf unserer rechten Seite haben, entlang. Wir kommen durch Ausserferrara, Innerferrara mit dem Stausee und dem Streudorf Avers. In dem Ortsteil Cresta befindet sich die Kirche des Tales. Nach Juf hört die Straße auf.

Wieder zurück auf der Alpenautobahn geht es am Sufner See vorbei weiter durch das Rheinwaldtal.

In Splügen geht es zum Splügenpass. Der Ort selbst ist sowohl ein Sommer- und ein Winterkurort. Die Kirche stammt von 1690.

Medels sehen wir mit seinen drei Häusergruppen während unserer Fahrt.

Rechts liegt das Dorf Hinterrhein, welches das letzte Dorf des Rheinwaldtales ist.

Der Hinterrhein entspringt dem Rheinwaldgletscher.

Wir fahren durch den San-Bernadino-Tunnel, der 6,6 km lang ist.

Der Ort San Bernadino wird als Ferienzentrum und Wintersportplatz viel besucht. Er liegt 1600 m hoch und im obersten Teil des Misoxertales, durch das wir nun fahren werden. Südlich des Dorfes liegt der Lago Dosso.

Weiter geht es an Mesocco vorbei, das der Hauptort des Misoxertales ist. Der Ort hat schöne Steinhäuser. Die Bewohner sind nicht wie in Graubünden üblich reformiert, sondern katholisch. Außerdem wird im Tal italienisch gesprochen. Der Fluss, der uns auch weiterhin begleitet ist, die Moésa. Auf einem Felsklotz steht die Burgruine des Castello di Mesocco, die alte Stammburg der Grafen Sax von Misox. Am Fuß des Schlossfelsen befindet sich die Kirche Santa Maria del Castello aus dem 12. Jahrhundert mit einem sechsgeschossigen, romanischen Campanile und Fresken aus dem 15. Jahrhundert.

Über die Alpenautobahn A13, die ab Mesocco wieder Autobahn ist (zwischenzeitlich war sie Autostraße), geht es weiter durch das Misoxertal bis Bellinzona und weiter auf der A2 bis Lugano.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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