Bockwindmühle Liebenburg am 19.05.2012 abgebrannt

seit gestern leider Vergangenheit, heute sind nur noch verkohlte Holzbalken von dieser einst prächtigen Mühle übrig
  • seit gestern leider Vergangenheit, heute sind nur noch verkohlte Holzbalken von dieser einst prächtigen Mühle übrig
  • hochgeladen von Dieter Goldmann

... und wieder ist eine Bockwindmühle abgebrannt

Gestern in den frühen Morgenstunden ist die Bockwindmühle von Liebenburg ein Raub der Flammen geworden. Die alarmierte Feuerwehr hatte keine Chance die hölzerne Mühle zu retten.
Die Mühle war zuvor in einem sehr guten Zustand, somit ist dieser unvorhersehbare Verlust besonders hart...

Zur Geschichte der Liebenburger Bockwindmühle:

Die Mühle wurde wohl zwischen 1840 und 1860 in Immenrode gebaut. Sie stand dort am Mühlenweg, der von Weddingen nach Immenrode führt, und trug damals den Namen „Schraders Windmühle“. 1889 ließ der Müller Gustav Tappe sie abbauen und nach Liebenburg versetzen.[3]
Vor diesem Umzug hatte sie nur zwei Mahlgänge gehabt, es kam ein Walzenstuhl mit Elevator und Zentrifugalsichter von der Firma Wetzig aus Wittenberg hinzu. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde die Mühle nochmals modernisiert. So waren zwei Steingänge, zwei Walzenstühle, zwei Sichtmaschinen, ein Quetschstuhl, eine Schäl- und Bürstmaschine, eine Mehlmischmaschine und fünf Elevatoren vorhanden. Später kam noch ein Dieselmotor als Hilfsantrieb hinzu, der in der Umhausung des Bockes untergebracht wurde. Rund um den Bock wurde eine Laufbahn angelegt, auf der Rollen liefen, mittels derer die Steertwand – als Steert bzw. Sterz wird der Steuerbalken von Bockwindmühlen bezeichnet – der Mühle abgestützt wurde. Damit sollte verhindert werden, dass der schwere Mühlenkasten in den Boden einsank, was zu einem Schiefstand hätte führen können.
Bis in die 1970er Jahre wurde die Bockwindmühle gewerblich betrieben, danach nutzte der Eigentümer Heinrich Minning sie noch zumSchroten für seinen eigenen Bedarf. Seine Erben restaurierten die Windmühle ab 1991. Sie bauten ein Paar Segelflügel von der Windmühle in Wichtringhausen ein. 1993 wurde das Gegenflügelpaar mit Jalousien erneuert. 2010 wurde ein Jalousieflügel durch das Sturmtief Cynthia zerstört. Er wurde vom Mühlenbesitzer fachgerecht repariert.
In den Morgenstunden des 19. Mai 2012 wurde die Mühle durch ein Feuer vollständig zerstört

Bürgerreporter:in:

Dieter Goldmann aus Seelze

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