Einer der Höhepunkte im Kirchenjahr
Rosenkranzfest in Merazhofen
Einmal mehr war sie voll besetzt, die Merazhofener Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus, mit Teils von weither angereisten Pilgern, die sich zum Gedenken an den Allgäuer Segenspfarrer Augustinus Hieber, an seiner langjährigen Wirkungs- und inzwischen Grabesstätte, zu diesem traditionellen Höhepunkt im Jahreskreis eingefunden haben.
Angesichts des Kriegsgeschehens in der Ukraine und zunehmender Gefahr seiner Ausdehnung auf andere Gebiete, sowie der israelischen Gräuel in Gaza wirft der Blick auf das Entstehen des Rosenkranzfestes: dem kriegerischen Geschehen der Seeschlacht von Lepanto zweifelsohne Fragen auf.
Ruhestandpfarrer Paul Notz betete ab 14.15 – kaum noch ein Sitzplatz war zu ergattern – den Hl. Rosenkranz mit den glorreichen Geheimnissen vor dem ausgesetzten Allerheiligsten vor und spendete abschließend den eucharistischen Segen.
15.00 zu Beginn des Festgottesdienstes begrüßte der geistliche Hausherr, Wallfahrtspfarrer und Pfarrvikar Pater Robert Gubala, den Zelebranten und Festprediger Ruhestandspfarrer Paul Notz, stellte die Wichtigkeit des Gebetes zur Gottesmutter als größte Fürsprecherin heraus und bat um selbiges vor Allem für die Priester, ehe er – inzwischen auch schon so wichtige Tradition – selbst über die Dauer der Eucharistiefeier das Sakrament der Versöhnung spendete.
Lektorin Katharina Tuschner trug die Lesung vor und Pfarrer Notz verkündete das Hl. Evangelium von der Verkündigung Mariens in der zeitgemäßen Version von Pater Albert Kammermayer.
Der bis ins hohe Alter als exzellenter Redner bei Lesungen und kompetenter Gesprächspartner bei Diskussionsrunden sehr Geschätzte wurde 1919 als Ältester von sechs Kindern eines Bischofshof-Brauereidirektors in Regensburg geboren, empfing 1949 die Priesterweihe, wie zwei Brüder von ihm ebenfalls ihrer Berufung folgten. Ab 1960 engagierte er sich in der kirchlichen charismatischen Bewegung für eine bessere Welt. Zur Zeit des II. Vatikanischen Konzils war er Direktor eines großen Exerzitienhauses in Rocca di Papa, dem Quartier zahlreicher Konzilsväter. Danach arbeitete er als Exerzitienleiter und Vortragsredner im deutschsprachigen Raum und in Italien. Im engen Austausch mit anerkannten Exegeten begann er den Urtext des Neuen Testaments wörtlich zu übertragen und aus seiner Kenntnis der neutestamentlichen Lebenswelt und Sprache dem heutigen Leser zu erschließen. Für diese Leistung erhielt er zahlreiche Anerkennungen, die ihn ermutigen, seine 2008 im Salesianischen Institut Rom erschiene Bibelübersetzung weiter zu bearbeiten.
Mit seiner Übersetzung der Bibeltexte in eine alltagstaugliche und moderne Sprache, hat er Vielen die Tür zum Wort Gottes geöffnet.
Danach zeigte sich einmal mehr, dass Merazhofen das Zentrum der großen Prediger ist, indem Pfarrer Notz in schwäbischer Mundart und bester Glaubenskraft eine excellenteste Katechese zum Rosenkranz hielt.
Während die von innen heraus immer stärkere Erodierung der katholischen Kirche Deutschlands in der Zeitgeistbeliebigkeit begründet ist, stellen sich zum Rosenkranzfest zweifelsohne Fragen.
Jesus und Frieden sind Eines. Gebetet jedoch wurde der Rosenkranz um den Sieg über die Osmanen. Trotz deutlicher Unterlegenheit der päpstliche Flotte trat er ein und wurde so letztlich der Gottesmutter zugeschrieben.
Ob es wirklich IHREM Geist entspricht, die dem Hl. Dominikus der Legende nach, den Rosenkranz an die Hand gegeben hat, darf, ja muss wahrscheinlich sogar in Frage gestellt und überdacht werden.
Zu diesen Spannungsfeldern bezog Pfarrer Notz in einem, am Ende dieses Berichtes aufzurufenden Interview Position, nachdem er seinen eigentlichen Predigtansatz kurzfristig umgestellt hatte.
Sowohl die zunehmend tobenden Kriegsgeschehen, wie das Wiedererstarken des Rechtsextremismus, schließen einen Kreis zum Allgäuer Segenspfarrer Augustinus Hieber, der sich als Bischöflicher Kommissär dem NS-Diktat pragmatisch widersetzte und die Kreuze in den Klassenzimmern beließ. 2 NS-Schergen, die ihn einst nicht zuletzt deswegen abholen sollten gingen vor ihm auf die Knie und ließen sich von ihm segnen.
Ein Wunder ebenso wie das Baby das zu ihm gebracht wurde, nachdem es keine Muttermilch, wie sonstige Nahrung aufnahm und von den Ärzten bereits aufgegeben war. Augustinus Hieber empfing die Mutter mit den Worten zu wissen, dass sie komme, legte das Kind auf den Altar segnete es mit der Monstranz über gut eine halbe Stunde und tröstete die Mutter mit der Feststellung dem Kind sei geholfen. Ab dem Moment nahm es Nahrung zu sich und ihm ist heute – über 70jährige Zeitzeugin – dieser problematische Start ins Leben nicht anzumerken.
Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen diese beiden Ereignisse im Zuge der Bemühungen um die Seligsprechung bemerken und entsprechend würdigen.
Mit dem neuen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, der in die Fürbitten fest eingebunden war, verbinden sich neue Hoffnungen und Erwartungen!
Auch wenn durchaus verständlich, dass Bischof Johannes Baptista Sproll der Vorzug gegeben werden soll, sind für die Einleitung eines Seligsprechungsprozesses unter Vorsitz von Kurt Benedikt Susak – in Leutkirch geboren, in Bad Wurzach aufgewachsen, sowie ebenfalls Zeitzeuge und derzeit als Dekan in Davos tätig – bereits weit über 20.000 Unterschriften gesammelt.
Segens- und Fürsprache-Kraft des, schon zu Lebzeiten legendären Segenspfarrer vom Allgäu, Augustinus Hieber, wirkt bis heute!
Auch abseits besonderer Festtage, es ist eigentlich egal – zu welcher Uhrzeit man, wenn es nicht gerade Mitternacht ist und selbst da gibt es Ausnahmen! – sein Grab, oder die Gnadenstätte des Rasenkreuz von Meggen aufsucht: es finden sich Beter und zu den außergewöhnlichen Zeiten auch Jene mit den ganz besonders schweren Anliegen.
Eine Vielzahl von Votivtafeln künden von innigem Dank für seine hilfreichen Fürsprachen: und dies weit über seinen Tod im Januar 1968 hinaus, wie auch in jeglicher Form von Bedrängnissen.
Das Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, kurz Rosenkranzfest hatte seine Einführung am 07. Oktober, nachdem am 05. August 1716 der endgültige, Fürsprache, wie Ermutigung der Gottesmutter zugeschriebene Sieg über die Türken beim ungarischen Peterwardein gelang. Den islamischen Eroberungsversuchen des 16. Jahrhundert folgte zum Beginn des 17. der, durch die Reformation ausgelöste 30-jährige Krieg, 140 Jahre später die Katastrophe der französischen Revolution 1789, sowie ab 1870 der von Reichskanzler Bismarck gegen die Kirche angezettelte Kulturkampf, bis im 3.Reich das NS-Regime beabsichtigte, die Kirche endgültig zu zerstören.
So erinnert das Rosenkranzfest daran und soll bewusst machen, dass die Kirche stets von äußeren Mächten bedroht wurde und wird, welche auf ihre Zerstörung hinarbeiten.
Dies hält bis in die Gegenwart, sowohl innerhalb wie außerhalb an, um entweder die Sakramentalität so zu verändern, dass die Gottgeschenktheit verloren geht, oder die Rahmenbedingungen der Gesellschaft so verändert werden, dass sie Pseudo-Kultur wie Einheits-Religion überflüssig machen.
Die Kirche lebt und lebte also nie wirklich in Frieden, weshalb wir immer aufmerksam sein müssen, was Veränderungen anbelangt, deren schleichende Einflussnahmen zumeist mit einem trügerisch freundlichen und wohlmeinenden Lächeln daherkommen.
Ganz besonders markant in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, begründet in den Ereignissen um den hochverehrten Bischof Johannes Baptista Sproll, der sich am 10. April 1938 weigerte an der Reichstagswahl teilzunehmen, da sie nur eine zusammengefasste Abstimmung über den Anschluss Österreichs und die untergeschobene Zustimmung zu einem Verbrecherregime ermöglichen sollte, sodass er Flagge gegen die fehlende Wahlfreiheit zeigte, die er nicht für Rechtens ansah.
Eine Haltung, wie sie heute wieder nötig wäre, anstelle des vom Zeitgeist weich gespülten und seichten Vorgehens der meisten Bischöfe, welche so ihre Hirtenfunktion verfehlen.
Eine wahre Lawine von Demonstrationen, bis hin zur Verwüstung des Bischofshauses erzwangen sein Exil in Krumbach, aus welchem erst am 12. Juni 1945 wieder die Rückkehr nach Rottenburg erfolgte.
Aus der Verbannung riss der Kontakt über Hirtenworte nie ab und am 07. Oktober 1943 war der ganzen Diözese die Marienweihe anempfohlen. Ein überaus wohlbedachter Termin angesichts der Bedrohung der Kirche durch äußere Feinde. Der Herde war der Hirte genommen, Wölfe drangen in sie ein und jagten die Mutlos Gewordenen vor sich her.
Die Marienweihe entsprang dem Bewusstsein, dass menschliches Tun immer Ergänzung und Vervollkommnung durch den Himmel bedarf, sodass Gebet zur und Weihe an die Gottesmutter das einzige Band sind, das zusammenhält und aus tiefer Not erretten kann.
Damals und heute wieder sind Unsicherheit und Mutlosigkeit, den Glauben zu bekennen groß.
Die Menschen haben verlernt, sich für den Glaubenswert einzusetzen, wissen nicht mehr wie gegen äußere Angriffe vorzugehen ist und wer zu ihnen steht, wer sie in ihrem Streben nach dem Guten im Herzen und unter den Menschen unterstützt.
Lepanto 1571 war der Hl. Rosenkranz den Seeleuten Hilfe in großer Gefahr. Er schenkt Ruhe durch die Gleichförmigkeit des Gebetes, vor Allem Klarheit und Stärke in der Betrachtung seiner Geheimnisse, die Gewissheit Gott ist da, er rettet aus jeder Not! So ist er wie eine Strickleiter, die in den Himmel führt, mit einem sicheren Vorankommen an ihr entlang.
Wer es einmal versucht hat, merkt wie gut es tut, in unwegsamem und unbekanntem Gelände eine verlässliche Wegmarkierung zu haben, die auch im Nebel der Zweifel noch greifbar ist!
Bekennerbischof Sproll wurde aus dem Rosenkranzgebet die Kraft zum öffentlichen Glaubensbekenntnis gegeben.
So ist es absolut angeraten, wenn wir uns auch und gerade heute seiner Empfehlung von damals anschließen und die Weihe an die Königin des Rosenkranzes – das Gebet dazu, Gotteslob 933, von Pfarrer Josef Weiger (* 10. Juni 1883 auf Schloss Zeil bei Leutkirch im Allgäu; † 27. August 1966 in Mooshausen bei Aitrach) ist ein weiteres großes Zeugnis Allgäuer Frömmigkeit! - erneuern, wie damals Maria als Mägde und Knechte des HERRN in den alleinigen Dienst Gottes stellen, der uns die nötige Klarheit, Kraft und Mut schenkt, ebenso unseren Glauben zu bekennen.
Diese Welt darf durch die Angriffe des Bösen nicht untergehen, vielmehr soll zwischen den Menschen mehr Gerechtigkeit durch das Gebet entstehen, die ihre Unterschiedlichkeiten respektiert und weder durch Gesetze noch blindwütige Meinungsmache der Gleichmacherei unterwirft.
Bischof Sproll vertraute auf das Gebet und Gott konnte ihn so stark machen: zum Glaubensboten aufrichten. Auch heute sucht der HERR Zeugen SEINER Gegenwart in dieser Welt, damit sie gerettet werde. Lassen wir uns durch das Gebet auf die Fürsprache Mariens zu diesen Zeugen berufen, damit die Feinde der Kirche und des Glaubens damals wie heute keine Chance haben – wird die Not immer deutlicher spürbarer, finden die Menschen wieder zurück zu Gebet und Gott: Frieden ersehnend!
Diese konkrete Traditionspflege des rührigen, um die Seligsprechung des Volksheiligen bemühten Pfarrer-Augustinus-Hieber Gedächtnisverein gründet in der Tatsache, dass es dem Allgäuer Segenspfarrer Augustinus Hieber selbst Zeit seines Lebens außerordentlich wichtig war!
In einem wertvollen gestickten Altartuch zu Ehren der Rosenkranzkönigin kommt sie exemplarisch zum Ausdruck: eine Devotionalie, wie sie heute kaum mehr gefertigt wird.
Rita Buchner schlug besten bewährt die Orgel und die Musikkapelle Merazhofen überzeugte unter dem neuen Dirigenten Marius Schosser, Leutkirch, der Ostern 2023 aus gesundheitlichen Gründen die Nachfolge von Karl Kurray angetreten hatte.
Nach Feier der Hl. Eucharistie zog eine feierliche Prozession zum Grab des Segenspfarrer vom Allgäu.
Hier erklang Meerstern ich Dich grüße und 3 Marienlieder zu Gehör und im gemeinsamen Gebet wurden die allgemeinen Fürbitten, als persönlichen Anliegen vor den HERRN gebracht und der Allgäuer Segenspfarrer um seine Fürsprache gebeten.
Im ehemaligen Pfarrhaus hatte das Café ‘s Himmelreich von Melanie und Christian Marka zum Festausklang seine Pforten geöffnet https://www.s-himmelreich.de.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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Zum Nachhören:
https://www.youtube.com/watch?v=32m3gRqCajU Evangelium Verkündigung Mariens in der zeitgemäßen Version von Pater Albert Kammermayer
https://www.youtube.com/watch?v=8ltb9wuq3nU Predigt Zelebrant Paul Notz
https://www.youtube.com/shorts/FYCnPYfLgvk Prozession von Pfarrkirche zum Friedhof
https://www.youtube.com/watch?v=P2yenVStPKo Musikkapelle Merazhofen Meerstern ich Dich grüße
https://www.youtube.com/watch?v=s3DwCU7lXMk Musikkapelle Merazhofen Segne Du Maria https://www.youtube.com/watch?v=uCEEBg6koFM Interview mit Zelebrant und Festprediger Ruhestandspfarrer Paul Notz zum Spannungsfeld Rosenkranzfest
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Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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