1. Mai-Kundgebung in Lehrte

DGB Feier in Lehrte 2012
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Auf der Maikundgebung des DGB vor dem Rathausplatz in Lehrte konnte Reinhard Nold als Hauptrednerin Dr. Ursula Engelen-Käfer begrüßen.
Die ehemalige Vize Vorsitzende des DGB kam gutgelaunt mit dem Zug aus Berlin über Hannover um 9.55 Uhr in Lehrte an. Hedwig Nold, Mutter von Reinhard Nold und Helga Laube-Hoffmann, holten sie vom Lehrter Bahnhof ab.
Nach einer kurzen Begrüßung gingen wir mit Ursula Engelen-Käfer von Stand zu Stand. Überall wurde sie wohlwollend und herzlich empfangen. Manch Händedruck -Viele Frauen- ein aufmunterndes Lächeln, flog ihr entgegen. Sie war in Lehrte herzlich willkommen das zeigten ihr die Besucher des 1. Mai Festes deutlich.

Gegen 11.15 Uhr war dann ihr Auftritt vor rund 700 Besucherinnen und Besuchern.
Sie geißelte den Niedriglohnsektor, weil so bei Menschen Armut bei Arbeit entsteht und das etwa die Hälfte der Neueinstellungen nur noch über befristete Arbeitsverträge erfolgt.
Die Minijobs sind inzwischen auf 7,4 Millionen gestiegen; davon sind 2/3 Frauen. Die Zahl der Leiharbeiter steige, und 1,3 Millionen Beschäftigte können von ihrer Arbeit nicht mehr leben, kritisierte Engelen-Käfer. Sie forderte einen einheitlichen gesetzlichen -menschenwürdigen- Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro mit weiterer Anpassung nach oben und grundsätzlich sollten alle Arbeitsverhältnisse sozialversicherungspflichtig sein, dafür gab es kräftigen Applaus.

Sie geißelte das unsägliche Theater der Bundesregierung um das Betreuungsgeld. Sie kritisierte das Betreuungsgeld für Eltern als Fernhalteprämie und appellierte an die Bundesregierung: "Setzen sie finanziellen Mittel dafür ein, das der dringend erforderliche Ausbau der Kinderbetreuung eingehalten wird."
"Es ist höchste Zeit, dass sich die Arbeitnehmer und Gewerkschaften gegen den völligen Abriss unseres Sozialstaates auf nationaler und europäischer Ebene wehren", so Engelen-Käfer weiter. Wenig überzeugend seien auch die Vorschläge in der EU für ein "Beschäftigungspaket" zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Während für die Banken ein neuer europäischer Rettungsschirm von sage und schreibe 800 Mrd. Euro ausgebreitet wird, soll die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit aus der Portokasse finanziert werden. Griechenland, Spanien und Portugal haben nahezu 50% Jugendarbeitslosigkeit. Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit vieler jungen Menschen ist die Folge.

Solidarität beim Arbeitskampf für die Kolleginnen und Kollegen der IG Metall und Telekom forderte sie bei den Besuchern der Maikundgebung. Bei den jetzigen Tarifauseinandersetzungen geht es u.a. um faire Löhne, unbefristete Übernahme der Auszubildenden und gegen die Ausweitung der Leiharbeit.

Desweiteren erinnerte sie an Tausende von Schlecker-Frauen, die auf Kosten des permanenten Missmanagements der Geschäftsführung ihren Arbeitsplatz verloren und für die keine Auffanggesellschaft gegründet wurde.
Helga Laube-Hoffmann

Bürgerreporter:in:

Helga Laube-Hoffmann aus Lehrte

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