Nach über 100 Jahren wieder in Ilten
Burghart Dörries zahlte 12 Euro „Finderlohn“
Hundertjährige bebilderte Postkarte
aus Amerika
Von Lothar Rolf Luhm
Ilten. Nicht etwa auf dem Dachboden seines über 400 Jahre alten Hauses, das um 1590 Amtvogt Hans Schlüter-Tietz als Salhof erbauen ließ, machte Burghart Dörries (63) eine interessante Entdeckung, sondern im Internet: Neugierig blätterte er durch die Namenswelt „der Dörries“ und fand rein zufällig eine von einem Sammler angebotene Iltener Ansichtskarte vom 23.8.1905, die mit einem Grußwort seines Urgroßvater Wilhelm Dörries versehen, „irgendwelche Verwandte“ an einen Onkel nach Amerika geschickt hatten.
Gerichtet war die Karte an Herrn Prof. H. Hermann, Wohlgeboren, Amerika U.S., Providence R.J, 36.Harrisonstr.Da heißt es : „Lieber Onkel, sende Dir, Tante und Muttie recht herzliche Grüße. Leider ist die schöne Zeit bald vorüber. Fahren am 26.8. schon wieder nach Ch. Deine Nichte Ellie“.
Die Postkarte erreichte bereits am 6.9.1905 um 19 Uhr Amerika, wie aus den beiden Stempeln „Elmwood – Received Station“ und „Providence Sep 6 – 8 PM 19 RJ“ hervorgeht.
Allerdings erwies sie sich als nicht zustellbar, wie am Rande der Postkarte handschriftlich vermerkt wurde. Wohin sie wanderte – ob sie auf der Rücksendung nach Old Germany irgendwo liegen blieb, lässt sich nicht feststellen,
Erfreut war Apotheker Burghart Dörries, dessen Salhof seit 1830 im Familienbesitz ist und in dem seit drei Generationen Apotheker zuhause sind, als ihm die Karte von dem Sammler aus Gotha in Thüringen zum Kauf angeboten wurde. Er zahlte 12 Euro „Finderlohn“ und besitzt jetzt eine nicht alltägliche bebilderte Postkarte, die nach einer über hundertjähriger Wanderschaft nach Ilten zurück gekehrt ist.
Bürgerreporter:in:Lothar Rolf Luhm aus Lehrte |
5 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.