Caravanclub Mittelweser e.V. im ADAC
Die Perlen der Normandie

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Die große Herbsttour des Caravan Clubs führte in diesem Jahr in die Normandie. Die Mitglieder und Gäste des Caravan Clubs Mittelweser e.V. im ADAC trafen sich auf dem Campingplatz Eremitage in Donville-les-Bains. Mit 34 Teilnehmern die aus dem Raum Lehrte / Hannover, Freiburg, Oldenburg und Pinneberg anreisten, war es diesmal eine größere Gruppe, die Schönheit und Genüsse der Normandie genießen wollten. Nachdem die Wohnwagen und Wohnmobile auf den zugewiesenen Plätzen standen und das notwendige Equipment aufgestellt war, konnte es losgehen. Der offizielle Teil begann mit einem gemeinsamen Abendessen, bei dem landestypische Spezialitäten serviert wurden. Hier lernten wir auch unsere Reiseführerin, Frau Marie Therese Berger; kennen. Sie begleitete uns während der Reise und versorgte uns mit Informationen über Land und Leute.
Am nächsten Tag starteten wir dann zu unserem ersten Tagesausflug nach Bayeux und besuchten das Teppichmuseum. Hauptattraktion ist ein 70 m langer der in 58 gestickten und teilweise beschrifteten Szenen mit 623 Figuren, 759 Tieren sowie 37 Bauten und Schiffen die Eroberung Englands im Jahre 1066 durch die Normannen bis zur Königskrönung Wilhelms des Eroberers in der Kathedrale von Westminster. Von dort aus Weiterfahrt zu den Alliierten Landungsstränden bei Arromanches mit den künstlichen Brücken, die der Schlüssel zum Gelingen des Unternehmens vom 6.6.1944 war. Im Museum „du Débarquement“ konnten wir uns detailliert über die Landung der Alliierten in der Normandie informieren. Nach dem Mittagessen wendeten wir uns weiteren kulinarischen Genüssen zu. Wir besuchten einen Bauernhof auf dem Cidre und Calvados produziert wird. Hier lernten wir die verschiedenen Etappen der Produktion kennen und schlossen den Tag mit einer Kostprobe der Produkte ab.
Am Dienstag trafen wir uns dann wieder alle am Bus um nach Saint Vaast La Hougue, zu fahren Es ist eine charmante kleine Hafenstadt im Zentrum einer Bucht, deren Wasserqualität den Ruf seiner Austernzucht begründet. Von hier aus machten wir eine
Bootsfahrt nach Tatihou: Tatihou ist eine Vorlandinsel, die bei Flut isoliert und bei Ebbe mit dem Festland verbunden ist. Sie ist mit einem Amphibienfahrzeug erreichbar, das auf dem Wasser fährt und bei Ebbe durch die Austernparks rollt. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet, und bietet eine breite Palette an Entdeckungsmöglichkeiten: Drei verschiedene botanische Gärten, eine bedeutende Vogelwarte, einen Vauban-Turm, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und eine Festungsanlage. Auf der Rückfahrt nach Donville, machten wir eine Pause in Barfleur, es ist eines der schönsten Dörfer Frankreichs, und war im Mittelalter der erste Hafen des anglo-normannischen Königreichs. In der Sonne sitzend konnten wir mit Blick auf den Hafen unseren Kaffee genießen. Weiter ging es dann am Tag darauf nach Cancale um die Austernzucht zu besichtigen. Nach der Führung durch die Anlage konnten die Austern verkostet werden. Die Meinung der meisten Teilnehmer war, “ kann man essen, muss man aber nicht“. Weiter ging es dann in die ehemalige Korsaren Stadt Saint Malo, Die wehrhafte Altstadt von Saint-Malo ist eine „Zitadelle aus Granit“. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist sie die bedeutende Hafenstadt im Osten der Bretagne. Sie wird als Hauptstadt des Meeres angesehen. Die wehrhafte Altstadt von Saint-Malo ist für Flaubert eine Steinkrone auf den Wellen, oder für Chateaubriand eine „Zitadelle aus Granit“. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist sie die bedeutende Hafenstadt im Osten der Bretagne. Hier konnte zum Mittagessen ein herzhafter Crêpe, der Galettes Bretonnes, probiert werden, der stielecht mit Cidre aus Kaffeetassen serviert wird. Nach einem Stadtrundgang ging es dann wieder zurück zum Campingplatz.
Der Donnerstag stand zur freien Verfügung und so konnte man bei strahlendem Sonnenschein im Atlantik baden. Abends wurden dann spontan die Tische zur „langen Reihe“ zusammengestellt und in der milden Abenddämmerung ergaben sich viele spontane Gespräche.
Am nächsten Tag musste wieder früh aufgestanden werden Ziel für diese Tour war der Leuchtturm Barneville Carteret. Dieser wurde bestiegen und wir hatten einen herrlichen Blick über die weiten Strände der Atlantikküste der bis zur Insel Jersey reichte. Weiter ging es nach Biville und dann zu den Gärten von Schloss Vauville. Der Garten ist eine Reise ans Ende der Welt in den normannischen Breitengraden. Dieser Garten ist eine unglaubliche Oase, die über 1000 Pflanzenarten aus der südlichen Hemisphäre vereint. Am Samstag war wieder ein freier Tag der von den meisten genutzt wurde um sich den Markt in Granville anzusehen und durch den kleinen Ort zu bummeln.
Ab Sonntag klingelte der Wecker dann sehr früh, wir wollten mit dem Boot auf die Granville vorgelagerte Insel Chausey. Da der Tidenunterschied hier ca. 14m beträgt ist man in der Schifffahrt sehr von den Tiden abhängig. Chausey ist eine Inselwelt vor Granville mit 350 kleinen Inseln bei Ebbe und etwa 50 bei Flut. Nur die große Insel wird von Fischern bewohnt. Als Granitinsel wurden in den Steinbrüchen die Steine für den Bau des Mont-Saint-Michel gehauen. Heute sind sie verlassen und haben Platz gemacht für ein Paradies für die Tierwelt. Den Aufenthalt auf der Insel haben wir für ein Picknick genutzt. Unsere Reiseführerin hatte Käse und Baguettes besorgt, die gemeinsam verzehrt wurden.
Am Montag war die Abfahrtzeit etwas moderater. Vormittags besichtigten wir die moderne Stadt Caen. Sie wurde während des Krieges stark zerstört, allerdings zeigen noch heute einige Bauwerke, wie die Männer- und Frauenabtei von ihrer ehemaligen Pracht, sowie das Schloss mit seinen imposanten Mauern inmitten des Zentrums. Nach der Besichtigung der Frauenabtei konnten wir in der Altstadt unsere Mittagspause verbringen. Dann weiterfahrt nach Falaise und Besichtigung des Geburtsschlosses Wilhelms des Eroberers, Herzog der Normandie und König von England mit Wehrtürmen und mächtigen Mauern. Das Schloss aus dem 12.Jahrhundert, das auf einem Felsvorsprung liegt, steht seit 1840 unter Denkmalschutz und zeugt von der Macht der Herzöge der Normandie.
Am Dienstag war der letzte Tag mit Programm und einer der Höhepunkte der Tour: Fahrt nach Villedieu-les-Poeles. Eine kleine Stadt, bekannt für seine Glockengießerei. Das Atelier wurde 1865 gegründet und behält seinen Charakter. Man kann sehen, wie die Arbeiter die Glocken gießen. Es ist eine sehr interessante Besichtigung, da die Arbeiter dort wirklich noch aktiv sind, die Firma bekommt noch täglich Aufträge aus der ganzen Welt. Zurzeit sind hier die beschädigten Glocken von Notre Dame eingelagert. Anschließend Weiterfahrt zum Mont Saint Michel und Besichtigung der Benediktiner Abtei Mont St Michel*, welche auch als 8. Weltwunder des Abendlandes bezeichnet wurde. Während des Hundertjährigen Krieges (14.-15. Jahrhundert) wurde Mont St Michel durch seinen Widerstand gegen die Engländer zu einem symbolischen Ort für die nationale Identität. Die Abtei wurde 1790 von den Mönchen verlassen und steht seit 1874 unter Denkmalschutz. Aber wie bei so vielen berühmten Orten waren auch sehr viele Besucher dort. Drosselgasse ist gar nichts dagegen, war die treffende Anmerkung eines Teilnehmers.
Die Tour klang dann mit einem gemeinsamen Abendessen aus und viele der Teilnehmer bekundeten, dass sie nicht das letzte Mal in der Normandie waren.
Weitere Infos und die Daten für die Touren in 2023 finden Sie auf unserer Webseite www.cc-mittelweser.de.
Fotos Holger Peters

Bürgerreporter:in:

Roland Grießbach aus Lehrte

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