Abfahrt Jenseits
Ein Bahnsteig, abgelegen in einer grünen Idylle aus Wiesen, Wäldern, Flüssen und Seen. Ein Bahnsteig abgeschieden vom Rest der Welt und nur da, wenn er benötigt wird. Aus roten Backsteinen gebaut, aber es fehlen die Treppen. Denn wer braucht diese schon, wenn er auf diese Reise geht. Er ist fast vollkommen verlassen. Nur im blassen Lichtstrahl des Mondes kann man eine schattenhafte Gestalt erkennen. Die Arme verschränkt wartet sie auf den Zug. Den Zug, der an diesem Bahnsteig halten soll, obwohl es noch nicht einmal Schienen gibt. Doch schon schlängelt sich ganz in der Nähe eine dünne weiße Wolke in den Himmel hinauf, die mit jeder Sekunde näher kommt. Lautlos tut sich zwischen den Bäumen eine Lücke auf und eine alte schwarze Dampflok fährt geräuschlos ein. In den Bahnhof inmitten dieser grünen Idylle. Die Gestalt löst sich von ihrem Platz im Mondlicht und schreitet mit festen, kräftigen Schritten zur Wagentür des einzigen Wagons. Und kaum haben sich die Türen geschlossen, fährt der Zug auch schon wieder an und entfernt sich von dem roten Backsteingebäude der immer mehr verblasst, während der Zug aus seiner Nähe entschwindet. Und schließlich sind sie beide verschwunden. Zurück bleiben die Ruhe des Waldes und das Plätschern des Flusses.
(Quelle: www.tessa27.de.tl, dort gibt es auch die Fortsetzung von "Abfahrt Jenseits" zulesen. Hinweis: Nächste Woche Montag wird der nächste Ausschnitt veröffentlicht.
Bürgerreporter:in:Lars Klingenberg aus Lehrte |
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