Kulturmarkt Lauingen stellt Kunstwerke der Lenzers aus
Die Lauinger Familie Lenzer kennen im Landkreis viele als Bäckerfamilie, die seit 1722 der Brot-und Backkultur verschrieben, die Region mit hochwertigen Backwaren versorgt. In acht Filialen verkauft der „Himmelbäck“ seine geschätzten Produkte aus der Backstube.
Vier Familienmitglieder aus zwei Generationen wollen nun eine ganz besondere Seite ihrer Persönlichkeiten der Öffentlichkeit zugänglich machen. Auf Initiative des Kulturmarktes Lauingen zeigen Ludwig, Walter und Jürgen Lenzer sowie Birgit Bullemer, geborene Lenzer in einer Ausstellung in der Sporthalle am Marienweg, einen Überblick über ihr künstlerisches Schaffen. Vier ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die neben der familiären Herkunft eine tiefe Freude am Gestalten und schöpferischen Tun miteinander verbindet.
Ludwig Lenzer, nutzte den Abschied aus dem aktiven Bäckerleben um das Malen, ein Hobby aus der Jugend, neu zu beleben. In verschiedenen Kursen machte er sich mit Aquarell- Öl- und Acryltechniken vertraut und beschäftigt sich auch mit der Linolschnittkunst und dem Aktzeichnen. 2007 stellte er bereits einige Werke bei der Kunstausstellung des Kulturmarktes Lauingen aus und zeigt nun im Rahmen der Familienausstellung eine Übersicht über sein Schaffen.
Walter Lenzer, Ludwig Lenzers Bruder, widmet sich seit 1993 der Schnitzkunst. Hochkarätige Kurse und eine akribische und disziplinierte Arbeitshaltung lassen die Grenzen zwischen Hobby und Profession heute fließend erscheinen. Seit 1997 unterrichtet Walter Lenzer Schüler der Lauinger VHS in der Kunst des Krippenfiguren Schnitzens. Für diese Dozententätigkeit hat Lenzer eigens das „Vier-Punkte-Konzept“ entwickelt mit dem es ihm gelingt die Schüler, Anfänger wie Fortgeschrittene, zu schnellen Erfolgserlebnissen zu führen. Mit seinen Krippen, hat Walter Lenzer bei Ausstellungen schon Preise gewonnen und auch Werke seiner Schüler sind regelmäßig bei Ausstellungen zu bewundern.
Birgit Bullemer, Ludwig Lenzers Tochter, wohnt in Friedberg und belegte erstmals 1998 Malkurse in der Kunstschule Friedberg. Der Wunsch ihrer Kinder nach Malunterricht animierte die damals 35jährige, ihr eigenes Hobby aus Kindertagen wieder zu entdecken. Ihre Technik, Öl auf Sperrholz, lässt zunächst an pastös aufgetragene Farben mit entsprechender Wirkung denken. Durch eine besondere Technik erzielt sie aber Transparenz und Eleganz, die eher an Aquarelle, denn Ölbilder erinnern. Die Kunstwerke Birgit Bullemers entstehen ausschließlich im Atelier ihrer Lehrerin Rose Maier Haid. Dort besteht für sie und ihre Mitschüler der Raum und die Atmosphäre, um Visionen zu entwickeln und Kunstwerke zu schaffen.
Der vierte im Bunde der Lenzer-Künstler ist Jürgen Lenzer. Er steht noch voll im Berufsleben als Bäcker und Geschäftsmann und nutzt seine Freizeit für ein künstlerisches Schaffen der besonderen Art. In seinem Fall kann man das Wort „schaffen“ im ursprünglichen Sinn verstehen. Jürgen Lenzer gestaltet Skulpturen mit der Motorsäge. Da sind Kraft und gute Koordination gefragt, wenn aus einem zunächst groben Klotz langsam eine Figur geschnitten wird. Jede Aktion erfordert größte Sorgfalt, denn außer der Zerstörung des Werks drohen bei Unachtsamkeit immer auch Verletzungen des Künstlers.
Die Faszination der ausgestellten Figuren am Haus Buchenried am Starnbergersee, hat Jürgen Lenzer vor drei Jahren dazu bewogen, selbst einen Kettensägekurs bei Lehrer Johannes Hofbauer zu absolvieren. Ein weiterer Lehrer Lenzers ist Gershom von Schwarze, seines Zeichens Kunstmaler und Bildhauer. Jürgen Lenzer entwickelt figürliche und abstrakte Skulpturen aus Ahorn, Kirschbaum, Schwarznuss und Pappel. Durch die Spuren des Werkzeugs, der Kettensäge, das teilweise Abflämmen und Ölen der fertigen Werke, erhalten die Skulpturen eine besondere Ausstrahlung.
Die Ausstellung in der Lauinger Sporthalle am Marienweg dauert von Freitag, 31. Oktober bis Sonntag, 9. November. Sie wird am Freitag, 31. Oktober um 19 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Das Jazz Duo Christian Kemper (Vibraphon) und Wolfgang Düthorn (Kontrabass) sorgt dabei für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung. Geöffnet ist die Ausstellung Samstags und Sonntags von 11-18 Uhr und am Freitag, 7. November von 15-19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Am Samstag, 1. November und den Sonntagen, 2. und 9. November gibt Walter Lenzer den Besuchern jeweils von 14-17 Uhr mit Schnitzvorführungen Einblicke in seine Kunst.
Sylvia Knecht
Bürgerreporter:in:Martin & Sylvia Knecht aus Lauingen (Donau) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.