Kathrein stellt den Tanz ein
„Kathrein stellt den Tanz ein“ so sagt der Volksmund zur, in früheren Zeiten, letzten Tanzveranstaltung vor dem ersten Advent bis Heilig drei König. Demnach bleiben Bass und Geigen in dieser Zeit eingesperrt.
Bei der Lauinger Kolpingfamilie erlebten die Gäste, wie zünftig so ein Kathreintanz gefeiert wird. Hören, sehen und genießen sollten die Besucher, denn Kathrein heißt nicht nur tanzen, so Walter Manz. Auf Anregung aus dem Kolping Vorstandsteam übernahmen er und Eva Horner es, ein Programm für den Abend zu erstellen und die dazu nötigen Protagonisten zu verpflichten. Was laut Manz am heimischen Küchentisch seinen Anfang nahm, wurde zu einem vielseitigen Programm, das ganz lässig auf Zuruf funktionierte und bei dem ein Höhepunkt dem anderen folgte. Viel hören ließ Josef Regensburger aus Finningen. Der Mann, der laut Walter Manz über 150 Gedichte und Geschichten auswendig kennt, unterhielt das Publikum glänzend mit, in urschwäbischer Mundart vorgetragenen Stücken. Schnell wurde er mit einer pfundigen Mischung aus kernigen Witzen, lustigen Geschichten und nachdenklichen Tönen zum Publikumsliebling.
Die Volksmusikabordnung der Stadtkapelle, unter der Leitung von Ingrid Philipp, spielte zum Tanz auf, wobei die entsprechenden Tänze dazu schnell gelernt oder von manchem Teilnehmer nach langer Zeit endlich einmal wieder getanzt wurden. Sogar die Sternenpolka tanzten einige Gäste nach kurzer Anleitung durch Eva Horner. Gemeinsam mit Manz und Horner musizierte und sang auch Veronika Forstner, eine gebürtige Lauingerin, die in Gundelfingen zu Hause ist. Lieder die man sonst nie hört, brachten die drei mit Charme und offensichtlicher Freude am gemeinsamen Musizieren, zu Gehör und animierten die Gäste zum Mitsingen. Ludwig Lenzer mit der Teufelsgeige klinkte sich auch in den Musikantenreigen ein und unterhielt nebenbei noch mit kleinen Geschichten zum Lachen.
Sylvia Knecht
Bürgerreporter:in:Martin & Sylvia Knecht aus Lauingen (Donau) |
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