Freiwillige Feuerwehr Langweid - Jahreshauptversammlung 2015
Mit 140 Vereinsjahren kann die Freiwillige Feuerwehr Langweid mittlerweile auf eine lange Tradition zurückblicken. Im vergangenen Jahr hatte die Wehr mit 100 Einsätzen wieder eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen. Besonders die Tornadoeinsätze im Ortsteil Stettenhofen prägten sich hierbei als nicht alltäglich ein. Dank der erfolgreichen Jugendarbeit kann Kommandant Markus Kopold weiterhin auf 83 motivierte Feuerwehrleute bei der aktiven Wehr zurückgreifen. „Eine schlagkräftige Truppe, die beeindruckende Arbeit leistet“, fasste Bürgermeister Jürgen Gilg bei seinen Grußworten zusammen. Für langjährige aktive Dienstzeit wurden Ralf Schwertfirm, Günther Blaschke und Georg Maiershofer ausgezeichnet.
Vorsitzender Markus Hörmann zog im Rahmen der Jahreshauptversammlung nach seinem ersten Amtsjahr Bilanz über das abgelaufene Vereinsjahr. Neben der Teilnahme bei vielen örtlichen Veranstal¬tungen standen auch Besuche bei Jubiläumsfesten von Nachbarwehren auf dem Programm. Als besonderes Ereignis bezeichnete er die Feier des 140-jährigen Vereinsjubiläums. Den Höhepunkt bildete dabei ein feierlicher Gottesdienst zu Ehren des heiligen Florians in der Pfarrkirche St. Vitus mit Dekan Georg Schneider. Gemeinsam mit den Kameraden der Patenwehr aus Rehling ließen die Floriansjünger den Abend dann im Gerätehaus ausklingen. Die erneut professionell ausgerichtete Brandlöschparty erwies sich wieder als Attraktion bei vielen jungen Gästen aus der Region. Mit einem neu konzipierten Weinfest bereicherte die Langweider Feuerwehr zudem das Dorfgeschehen. Die Teilnahme am Ferienprogramm der Gemeinde, den Stand bei der Dorfweihnacht und nicht zuletzt den gelungenen Vereinsausflug in die Region Regensburg hob Hörmann aus den zahlreichen Terminen hervor. Mit 465 Vereinsmitgliedern konnte der Mitgliederstand nahezu konstant gehalten werden. Hörmanns be¬sonderer Dank galt neben den Verantwortlichen und Gönnern der Feuerwehr der Gemeinde Langweid für die gute Unterstützung.
Kommandant Markus Kopold brachte in seinem umfang¬reichen Bericht die hohe Belastung der aktiven Wehrmänner und -frauen, die neben den zahlreichen Vereinsaktivitäten auch einen hohen Zeitaufwand für Einsätze und Ausbildungsveranstaltungen aufzubringen hatten, zum Ausdruck. „Zu 100 Einsätzen rückten wir im Jahr 2015 aus. Die Steigerung gegenüber 81 Einsätzen im Vorjahr ergibt sich vorwiegend aus den Tornadoeinsätzen im Ortsteil Stettenhofen“, umschrieb Kopold das letzte Jahr. Verbunden mit großen Schäden, insbesondere in den Ortsteilsteilen Stettenhofen und Foret, wütete im Mai letzten Jahres ein in unseren Breiten bisher unbekanntes Naturereignis, ein Tornado. Abgedeckte Dächer, teilweise zerstörte Fassaden, entwurzelte Bäume, beschädigte Stromleitungen und demolierte Autos sowie blockierte Straßen waren das gewaltige Schadensbild und forderten alle verfügbaren Kräfte enorm. Bei den Brandeinsätzen hob Kopold den Brand in einer Maistrocknungsanlage und den Schwelbrand in einem Sägemehlsilo hervor. Die zeitaufwändigen Lösch- und Aufräumarbeiten würden einen enormen Einsatz von Atemschutzgeräteträgern erfordern, der nur im Verbund mit den Nachbarfeuerwehren zu leisten wäre. Auch die Bundesstraße 2 war wieder ein Einsatzschwerpunkt. Drei umgestürzte Lkw’s mussten geborgen werden. Eine Ladung mit Postsendungen gehörte hierbei noch zur Kategorie eines eher harmlosen Ladeguts. Insgesamt hatten die Einsätze in technischer Hilfeleistung mit einem Anteil von 72 % gegenüber den klassischen Brandeinsätzen wieder einen gewohnt hohen Stellenwert. Mit 83 Feuerwehrdienstleistenden, darunter acht Frauen, konnte der Personalstand der aktiven Wehr insbesondere durch Zugänge aus der eigenen Jugendgruppe auf hohem Niveau sogar leicht ausgebaut werden. Ko¬pold berichtete auch von 78 Übungs- und Ausbildungsveranstaltungen wobei ca. 2450 Arbeitsstunden geleistet wurden. Die Besichtigung durch die Landkreisinspektion, Übungen zur Wasserförderung mit verschiedenen Pumpen, die Umstellung auf den Digitalfunk sowie mehrere Einsatzübungen im Ortsgebiet aber auch in Westendorf und in Rehling sowie die Teilnahme an der Langweider Gemeindeübung in Stettenhofen zählten zu den Schwerpunkten. Auch dem Einsatzgebiet Absturzsicherung wurde wieder mit drei Rettungsübungen die nötige Aufmerksamkeit gewidmet. Weiterhin besuchten mehrere Wehrmänner Lehrgänge an den Feuerwehrschulen mit Schwerpunkt Gruppenführer- und Maschinistenausbildung. Besonders wichtig wird hierbei mittlerweile das Fahrsicherheitstraining für Maschinisten eingeordnet. Auch bei den Leistungsprüfungen war die Wehr nicht untätig. Neben den 14 Kameraden, die die traditionelle Leistungs¬prüfung, „Die Gruppe im Löscheinsatz“ absolvier¬ten, waren auch weitere 8 Wehrleute bei der Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ erfolgreich. Christian Aujesky und Markus Hörmann erreichten dabei die höchste Stufe in Gold/Rot.
Beim Ausblick für das aktuelle Jahr wies Kopold auf den derzeit laufenden Prozess bei der Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplans für die Gemeinde Langweid hin. Die umfangreichen Zahlenwerke seien mittlerweile zusammengetragen worden; nach entsprechender Auswertung durch die Fachleute wird mit den Ergebnissen im Frühjahr 2016 gerechnet. Hieraus würden sich dann auch zusätzliche Erkenntnisse im Hinblick auf eine Lösung in der Frage einer Neukonzeption für ein Feuerwehrgerätehaus ergeben, resümierte Kopold.
Auch die derzeit 13 Mädchen und 13 Jungen der Jugendgruppe der Wehr absolvierten ein umfangreiches Ausbildungsprogramm und zeichneten sich durch eine rege Beteiligung an den Vereinsaktivitäten aus, betonte Markus Hörmann in seiner Funktion als Jugendwart. Die Umsetzung der neu geregelten und praxisnäheren modularen Truppausbildung gehörte zu den Schwerpunkten des letzten Jahres. 14 Jugendliche der eigenen Wehr und zwei Gäste der Achsheimer Wehr durchliefen die Ausbildung. Aber auch die erfolgreich abgelegte Jugendleistungsprüfung der Bayerischen Jugendfeuerwehr und die Teilnahme am Wissenstest zählten zu den Höhepunkten des Jugendjahres. Besonders zu erwähnen war auch, dass die Jugendlichen den Jugendraum im Feuerwehrhaus in Eigenregie einer Neugestaltung unterzogen haben. Verschiedene Freizeitaktivitäten wie ein Paddelwochenende an der Altmühl sowie zwei Altpapiersammlungen standen zudem auf dem Programm.
„Auch in diesem Jahr haben sie alle Übungen, sämtliche Herausforderungen und alle Einsätze mit Bravour gemeistert“ verdeutlichte Bürgermeister Jürgen Gilg den enormen ehrenamtlichen Einsatz und die gezeigte Einsatzbereitschaft. Besonders betonte Gilg die hohe Zahl an aktiven Feuerwehrleuten, was nicht unerheblich in einer vorbildlichen Jugendarbeit begründet wäre. Besonders die Einsätze im Zusammenhang mit dem schrecklichen Tornado im Ortsteil Stettenhofen hätten gezeigt, wie wichtig es wäre, auf schlagkräftige und gut ausgerüstete Feuerwehren zurückgreifen zu können.
Anlässlich der Auszeichnung von Feuerwehrmännern für langjährigen aktiven Feuerwehrdienst war auch Kreisbrandinspektor Rainer Kuchenbaur nach Langweid gekommen. Gemeinsam mit Bürgermeister Gilg überreichte er für 25 Jahre aktive Dienstzeit Ralf Schwertfirm das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen und Günther Blaschke und Georg Maiershofer für 40 Jahre aktive Dienstzeit das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen des bayerischen Staatsministerium des Innern.
Weiterhin wurden für langjährige Treue zum Verein geehrt: Alois Kopold für 60 Jahre Mitgliedschaft. Die Auszeichnung für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten Johann Buchart sen., Peter Hillenbrand und Alfons Leix sen.. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Heinrich Böckhorst, Robert Brüstl, Heinz Eckstein, Franz Holland, Sonja Hörmann, Rudolf Kieweg, Maria-Luise Kügler, Thomas Mayer und Monika Würz geehrt. Auf 25 Jahre Mitgliedschaft können Franz Wodnik und Uwe Würth zurückblicken (art.).
Bürgerreporter:in:Johann Buchart aus Langweid am Lech |
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