Bruterfolg in Gennach
Gennacher Jungstörche sind wohlauf

Die drei Gennacher Jungstörche warten gemütlich in ihrem Nest auf Futter. | Foto: Werner Burkhart

Einen Blick ins Gennacher Storchennest auf der St.-Johannes-Kirche warfen am vergangenen Mittwoch Hans Lutz mit Enkel Phillip, zusammen mit Werner Burkhart und Rena Wenzel vom Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e. V. (LPV). Bei der inzwischen 19. Turmbesteigung zur Kontrolle des Storchennestes wurden drei gesunde, gut befiederte Jungvögel im Nest festgestellt.

Der Horst war 2004 vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) mithilfe der Schwabmünchener Feuerwehr installiert worden. Seitdem erblickten dort 37 Küken das Licht der Welt, 30 davon wurden flügge. Für die diesjährigen Jungvögel sieht es ebenfalls gut aus, da sie schon recht groß sind. Auch das Nest im benachbarten Langerringen ist aktuell mit drei gesunden Jungvögeln besetzt, in Hiltenfingen hingegen blieb der Fortpflanzungserfolg heuer leider aus.

Die Gegend südlich von Schwabmünchen ist für Weißstörche ein beliebter Treffpunkt. Hans Lutz beobachtet die letzten Jahre vermehrt größere Storchentrupps, die im Sommer durch die Lande ziehen. „Die Tiere sind entweder noch nicht geschlechtsreif oder haben als Erwachsene keinen Einstieg ins Brutgeschäft gefunden“, so Lutz, der örtliche LPV-Beauftragte. Wichtige Attraktionspunkte sind die großen Flachwasserbiotope um das Bierbächle. Diese spenden auch bei Trockenheit Wasser und Nahrung. Die Weiden und Biotope wurden vom LPV in Zusammenarbeit mit den Gemeinde Langerringen und Hiltenfingen und dem LBV angelegt. Seit dem Start des LPV-Weideprojektes vor 21 Jahren kümmert sich Hans Lutz vorbildlich um das Projekt.

Die Weißstorchpopulation in Bayern steigt stetig an. Nach Angaben der LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding wurden in 2022 rund 1.100 Brutpaaren gemeldet, für 2023 wird eine Steigerung auf gut 1.200 Brutpaaren erwartet, mit den meisten Neuansiedelungen in Westbayern speziell in Schwaben und Mittelfranken. Ansammlungen an Nestern haben eine Lockwirkung auf junge unerfahrene Brutpaare. Für Horst besitzende Paare und deren Jungen können dadurch Probleme entstehen, nämlich, wenn einzelne Störche oder Storchenpaare versuchen einen bereits besetzten Horst zu erobern. In Gennach blieb es bisher aber ruhig.

Das Gebiet um Gennach und Hiltenfingen ist Teil des BayernNetzNatur-Projekts Gennachmoos, das unter der Trägerschaft des LPV in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und mit dem LBV umgesetzt wird. Die dortigen Biotopstrukturen sind überlebenswichtige Habitate für Weißstorch, Kiebitz und Co (www.lpv-landkreis-augsburg.de). Der
Landschaftspflegeverband organisiert und finanziert jährlich umfassende Biotoppflege- und Entwicklungsmaßnahmen, so LPV-Geschäftsführer Werner Burkhart. Eine essentielle Rolle dabei spielen Zuschüsse aus den Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien, dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm und aus der landwirtschaftlichen Förderung.

BayernNetzNatur-Projekte fördern die Biologische Vielfalt und den landesweiten Biotopverbund, sie unterstützen damit die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Bayerischen Staatsregierung.

Bürgerreporter:in:

Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e. V. aus Schwabmünchen

Webseite von Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e. V.
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