Vögel im Winter richtig füttern
Ab sofort gibt das LANUV-Faltblatt „Vogelfütterung im Winter“ praktische Tipps und Ratschläge zum richtigen Umgang mit Vogelfutter auf Balkon, Terrasse oder Garten. Denn der Winter steht vor der Tür, auch wenn in NRW der Schnee noch weitestgehend fehlt.
Das Faltblatt kann beim LANUV gedruckt angefordert werden und ist im Internet verfügbar.
Postanschrift: Fachbereich 36, Leibnizstr. 10, 45659 Recklinghausen
Internet: www.lanuv.nrw.de
Hier die Wichtigsten Tipps in Kürze:
Warum überhaupt füttern?
Ornithologin Bettina Fels, Mitarbeiterin der Vogelschutzwarte im LANUV: „Früher alltägliche und weitverbreitete Futterquellen stehen den Vögeln heute weitgehend nicht mehr zur Verfügung. Beispiele dafür sind Erntereste auf Feldern, Wildkrautreiche Grünstreifen an Strassen- Feld- und Wegrainen, beerentragende Sträucher, offene Hühner- und Kleintierhaltung sowie Obstbäume. Deswegen macht die Winterfütterung für bestimmte Arten, vor allem unsere Singvögel, Sinn. Außerdem kann die Beobachtung von Vögeln am Futterhaus einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Menschen für die Natur zu begeistern.“
Welches Futter?
Klassisches Vogelfutter aus dem Fachhandel besteht aus Fett-, Körner- und Nussfutter. Bei den meisten Arten, z. B. bei Meisen, Amsel, Rotkehlchen, Kleiber stehen diese Futtertypen hoch im Kurs. Obst und Insektenfutter eignet sich für bestimmte Arten wie Amsel und Wachholderdrossel (Obst) oder Zaunkönig (Insekten). Spezial-Insektenfutter aus dem Fachhandel ist jedoch teuer.
Wichtig: Nur ungesalzenes, ungewürztes Futter verwenden, keine Speisereste oder Brot füttern. Besser öfter nachfüllen und kleinere Mengen verwenden, dann bleibt das Futter länger frisch. Und vor allem: Wenn man einmal mit der Fütterung angefangen hat, auch durchfüttern, auch bei zwischenzeitlich mal warmen Wintertagen die Fütterung bis in den März hinein nicht unterbrechen. Schneelose Frostzeiten sind auch Durstzeiten, daher Wasser nicht vergessen und die Tränken regelmäßig reinigen.
Wie Füttern?
Die sauberste Variante sind Futtersilos, die an geeigneten Stellen, z. B. an einem Ast, aufgehängt werden. Das Futter (Körnerfutter, Getreideflocken) bleibt darin trocken und kann nicht durch Kot verschmutzt werden. Die Alternative ist das gute alte Futterhäuschen. Es hat den Vorteil, dass dort auch Vogelarten fressen können, für die die Silos in der Regel nicht geeignet sind wie z. B. Drosseln oder Heckenbraunellen. Dafür kann das Futter leichter verschmutzen oder feucht werden. Außerdem ist der Unterhalt mit zeitlichem Mehraufwand verbunden, da die Futterstelle gelegentlich gereinigt werden sollte. Daneben gibt es fertiges Fettfutter zum Aufhängen wie Meisenknödel, Meisenringe, Futterglocken oder aufgeschnittene und gefüllte Kokosnüsse.
Wo füttern?
Grundsätzlich überall, doch in der Umgebung geeigneter Lebensräume wie Gärten, Wälder, Friedhöfe oder Parks ist der Vogelreichtum größer als mitten in der Stadt. Wichtig für den Standort der Futterstelle: Nicht nahe an Glasscheiben, die als solche von den Vögeln nicht erkannt werden, vor Katzen und vor Witterung schützen.
Beeren-tragende Sträucher in den Garten! Eberesche („Vogelbeere“), Pfaffenhütchen, Schneeball, Holunder, Stechpalme, Schlehe, Weißdorn, Liguster und Efeu sind natürliche Futterplätze. Es hilft vielen Vogelarten, diese Arten bei der Gartenbepflanzung mit einzubeziehen. Lohnenswert ist auch das Belassen einiger Birnen und Äpfel an Obstbäumen, insbesondere Stare, Amseln und Drossel profitieren davon und können dann bei der Futtersuche im Garten beobachtet werden.
Zwei wichtige Hinweise zum Schluß:
Futter, das 2009 oder früher gekauft wurde, sollte nicht mehr in die freie Natur ausgebracht werden. Der Grund: dieses Futter kann Samen der allergieauslösenden, aus Amerika eingeschleppten Beifußambrosie enthalten. Ab dem 1.1.2012 ist der Handel mit Vogelfutter, das Samen der Beifußambrosie enthält, verboten. Mehr Infos zur Beifußambrosie: www.lanuv.nrw.de/natur/arten/ambrosia.htm.
Futterstellen sollten regelmäßig gereinigt werden um die Gefahr der Krankheitsübertragung zu verringern. So können z.B. Infektionen mit Trichomonaden (einzellige Parasiten) Vögeln ernsthaft gefährden, insbesondere Tränken sollten daher immer sauber sein und sicherheitshalber räumlich getrennt von den Futterplätzen aufgestellt werden.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Huber aus Langenfeld |
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