Hitzefrei im Tierreich
Wie Wildtiere die heißen Sommertage überstehen
djv Berlin - Erst Überschwemmungen, jetzt Rekordhitze zum Sommeranfang: Die Wetterkapriolen machen heimischen Wildtieren ebenso zu schaffen wie Menschen.
Schlammige Pfützen und kühle Wasserlöcher sind jetzt heiß begehrt. Hirsche waten sogar durch tiefe Gewässer bis ihnen das Wasser bis zum Halse steht. Diese Abkühlung ist wichtig, denn Rotwild und andere Paarhufer haben keine Schweißdrüsen wie Menschen. Eine Schlammpackung ist besonders bei Wildschweinen beliebt. Die feuchte Erde bleibt beim Suhlen an den Borsten hängen und kühlt die empfindliche Haut der Tiere. Zusätzlich bleiben Mücken, Bremsen und Zecken in der zentimeterdicken Schicht kleben, trocknen ein und werden später an Bäumen einfach abgescheuert. Darüber informiert heute der Deutsche Jagdschutzverband e.V. (DJV).
Wildtiere haben noch andere Methoden entwickelt, um die Sommerhitze zu überstehen: Der Feldhase pumpt in seine langen Löffel mehr Blut als an kalten Tagen. Über die wenig behaarten Ohren kann so verstärkt Körperwärme abgegeben werden. Gern suchen sie auch schattige Plätze unter Hecken und Büschen als kühlende Oase auf. Die meisten Wildtiere verlegen ihre Aktivitäten während des Hochsommers vor allem in die Morgen- und Abendstunden. Während der schwülen Mittagszeit reduzieren sie ihre Tätigkeiten auf das Nötigste. Aus der Reihe schlägt nur ein entfernter Verwandter des Rothirsches, das Reh: Im Liebesrausch läuft der Bock im Sommer tagsüber seiner auserwählten Ricke oft kilometerweit über Feld und Flur hinterher. Ein echter Kraftakt.
Ein kühles zu Hause haben Dachse, Füchse und Wildkaninchen. In ihrem unterirdischen Bau sind sie von feuchter, kühler Erde umgeben. Hier können sie während der heißen Stunden dösen und sind auch noch sicher vor Fressfeinden.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Huber aus Langenfeld |
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