Hamburger Morgenpost erhebt schwere Vorwürfe gegen Jäger

Greifvogel

Mutmaßung ohne Stellungnahme der Gegenseite

djv Berlin - Tödliche Vergiftungen bei einem Rotmilan, mehreren Raben und einem Seeadlerpärchen führten zu einem Artikel in der Tageszeitung Morgenpost (26. April 2012, Titel: “Der Adler-Killer geht um”), in dem der federführende Journalist Mathis Neuburger vor Empörung und Entsetzen über die Tat nicht hinter dem Berg hält. Auch der Täter ist schnell identifiziert: Es „kommen radikale Jäger in Betracht, die alle Fleischfresser als Konkurrenz sehen.“ Es hätte maximal einer Google-Recherche bedurft, diesen schnellen Schluss in Frage zu stellen: Die Hauptnahrung des Seeadlers besteht aus Fisch (in Schleswig-Holstein etwa drei Viertel der gesamten Nahrung).

Hätte Mathis Neuburger ob der Schwere des Vorwurfes bei der Landesjägerschaft nachgefragt, was ihm der Pressecodex übrigens bei solchen Fällen vorschreibt, hätte er erfahren, dass es die Jäger sind, die den Seeadlerschutz in Schleswig-Holstein maßgeblich mit ihrer Jagdabgabe cofinanzieren. Unter anderem aus diesem Grund haben sich die in den 80er Jahren stark gefährdeten Bestände bis heute sehr gut erholt.

Der Autor ist demnach weder seiner journalistischen Pflicht nachgekommen, die über eine gewisse Basisrecherche in diesem Fall hinausgegangen wäre, noch hat er davon Abstand genommen, sich mit einer Partei „gemein zu machen“. Aus diesem Grund legt der DJV Beschwerde beim Deutschen Presserat ein und fordert seine Mitglieder auf, ihren Unmut und Protest gegenüber der Morgenpost zu äußern.

Anbei die Anschrift: leserbrief@mopo.de

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Huber aus Langenfeld

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