Förderpreis "Wildtierfreundliche Landwirtschaft" geht nach Nordrhein-Westfalen

Die Jury des Förderpreises "Wildtierfreundliche Landwirtschaft" (mit dem Vorsitzende der Jägerstiftung Natur und Mensch und Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen Jochen Borchert, Mitte) und die stolzen sechs Preisträger, darunter der Gewinner Alfons Tenk aus dem Kreis Borken (erste Reihe, zweiter von links). | Foto: Jägerstiftung/DJV
  • Die Jury des Förderpreises "Wildtierfreundliche Landwirtschaft" (mit dem Vorsitzende der Jägerstiftung Natur und Mensch und Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen Jochen Borchert, Mitte) und die stolzen sechs Preisträger, darunter der Gewinner Alfons Tenk aus dem Kreis Borken (erste Reihe, zweiter von links).
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Jägerstiftung Natur+Mensch würdigt sechs Landwirtschaftliche Betriebe

jägerstiftung/djv - Den Förderpreis für wildtierfreundliche Landwirtschaft hat der Betrieb Alfons Tenk aus Velen-Ramsdorf im Kreis Borken gewonnen. Das Gesamtkonzept des Betriebes ist mit großem Erfolg darauf ausgerichtet, die Niederwildbestände anzuheben.

Auch die weiteren fünf Betriebe, die aus zahlreichen Bewerbungen den Weg ins Finale gefunden hatten, haben bei wirtschaftlichem Erfolg eigene Wege zu wildtierfreundlicher Landwirtschaft gefunden. Es sind der Hubertushof Kuhn aus Güntersleben im Landkreis Würzburg, das ökologische Weingut Peter Schmitt und Sohn in Flörsheim-Dalsheim/Rheinhessen, der land- und forstwirtschaftliche Betrieb Lothar Stumpenhorst in Beckum im Kreis Warendorf, der Landwirtschaftsbetrieb Langenhorst in Messingen im Emsland und der Land- und Forstwirtschaftsbetrieb Heinrich Luttmann in Kleinlinteln im Kreis Verden. Am Schluss setzte sich ganz knapp der Betrieb Tenk durch.

Alle sechs Betriebe führen unterschiedliche Maßnahmen wie Getreiderandstreifen, Brachestreifen, Streuobstwiesen, Teiche oder Deckungsinseln auf ihren Betrieben durch und nutzen dafür teilweise unterschiedliche Agrarumweltprogramme. Nachweislich haben alle Maßnahmen dazu geführt, dass sowohl die Artenvielfalt als auch die Populationshöhe von selten gewordenen Arten zugenommen und Wildschäden abgenommen haben. Vor allem aber sind sie ein Gradmesser für die Akzeptanz von Agrarumweltmaßnahmen und somit hervorragende Beispiele für eine sinnvolle Förderpolitik bei der Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik.

„Die Jägerstiftung natur+mensch hatte sich entschlossen, einen Preis für wildtierfreundliche Landwirtschaft auszuschreiben, weil Erhalt und Förderung von Natur und Artenvielfalt am erfolgreichsten mit und durch die Landnutzer zu erreichen ist“, sagte der Vorsitzende der Jägerstiftung Jochen Borchert in seiner Begrüßung anlässlich der Preisverleihung. Wenn sich Landwirte, oftmals zusammen mit Jägern, aktiv für Artenschutz und Biologische Vielfalt einsetzen, sei langfristiger Erfolg garantiert.

Da im internationalen Naturschutz völliger Konsens darüber besteht, dass nachhaltige Nutzung eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt der Biologischen Vielfalt ist, hat die Jägerstiftung natur+mensch mit ihrer Preisidee gezielt daran angesetzt, dass Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei mit ihrem Nachhaltigkeitsdenken in unserem hochindustrialisierten und dicht besiedelten Land die Garanten einer artenreichen Zukunft sind. Gerade die Situation der landwirtschaftlichen Betriebe ist schwierig, weil sie sich in einem harten nationalen und internationalen Verdrängungswettbewerb befinden und immer mehr EU-Vorgaben erfüllen müssen. Mit dem Förderpreis sollten die Betriebe erreicht werden, die qualitativ hochwertige Lebensmittel erzeugen und dies mit erfolgreichen Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung von Wildtieren zu verbinden – ohne dabei wirtschaftliche Einbußen zu erleiden.

Preisstifter sind die Verlegerin Alexandra Jahr und der Landesjagd- und Naturschutzverband der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Schirmherrschaft hat die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner. Der Jury gehörten neben Bauernpräsident Gerd Sonnleitner, Jäger, Wissenschaftler aus den Bereichen Ökologie, Land- und Forstwirtschaft sowie ein Vertreter des Jahr Top Special Verlages und des Landesjagd- und Naturschutzverbandes Hamburg an.

Über den eigentlichen Wettbewerb hinaus wird die Jägerstiftung die Ergebnisse aufbereiten und publizieren. Sie sollen anderen landwirtschaftlichen Betrieben als „best practise“-Beispiele dienen , um eine positive Veränderung zu Gunsten der Wildtiere und Biologischen Vielfalt zu erreichen bei gleichbleibender Wirtschaftlichkeit. Aufgrund seines erfolgreichen Starts soll der Förderpreis „wildtierfreundliche Landwirtschaft“ auch zukünftig ausgeschrieben werden. Ende dieses Jahres werden bundesweit alle landwirtschaftlichen Betriebe mit wildtierfreundlichen Maßnahmen zur Teilnahme am nächsten Wettbewerb 2013 aufgerufen.

http://stiftung-natur-mensch.de

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Huber aus Langenfeld

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