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EU in Brüssel kürt Maifischprojekt zum "Best of the Best" - NRW und Hessen ausgezeichnet

Nordrhein-Westfalen und Hessen siedeln gemeinsam mit Niederlanden und Frankreich den ausgestorbenen Maifisches im Rhein wieder an. Der heringsartige Speisefisch starb wegen Gewässerverschmutzung Anfang des 20. Jahrhunderts aus.

Jetzt kürt die EU das Projekt in Brüssel als eines der "Best of the Best LIFE Natur-Projekt 2011“ gekürt.

Dr. Heiner Klinger, Experte für Fischerei und Fischartenschutz im LANUV: „Der Maifisch war bis Anfang des letzten Jahrhunderts im Rhein und seinen Nebenflüssen ein geschätzter Speisefisch. Durch Wasserverschmutzung und Bau unpassierbarer Staustufen starb er aus – jetzt bringen wir ihn mit vereinten Kräften wieder zurück!“.

Die Lebensbedingungen für Fische im Rhein haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, denn der Rhein ist heute so sauber, wie seit 80 Jahren nicht mehr. Viele der früher vorkommenden Arten könnten sich daher bereits von alleine oder unterstützt durch Naturschutz und Fischerei wieder ansiedelten. Auf diesem Weg ist auch der Maifisch: 7 Millionen kleine Maifische wurden von 2007 bis 2010 in Nordrhein-Westfalen und Hessen im Rhein ausgesetzt – unterstützt von der EU. Die jungen Maifische stammen aus den Flüssen Garonne und Dordogne, die durch Hessens französischer Partnerregion Aquitaine fließen. Dort lebt der größte, in Europa noch verbliebene Maifischbestand.

Maifische wandern im Laufe ihrer Entwicklung ins Meer ab und kehren zum Ablaichen in die Flüsse zurück, in welchen sie selbst aufgewachsen sind. Das Maifisch-Projekt bildet den Grundstein dafür, dass sich im Rhein auf Dauer eine gesunde Population bilden kann, die in der Zukunft auch ohne menschliches Zutun auskommt. Um den Erfolg des Projektes sicherzustellen wird die Arbeit in einem Folgeprojekt fortgeführt.

Angelfischereiverbände, beteiligte staatliche Stellen wie das LANUV in NRW und engagierte Privatpersonen fühlen sich durch die Auszeichnung der EU zum „Best of the Best LIFE Natur-Projekt 2011“ für ihre weitere Zusammenarbeit bestärkt – beste Voraussetzungen für die Rückkehr der Maifische.

Hintergrund:

Der Maifisch war im Vorletzten Jahrhundert im Rhein ein „Massenfisch“ und Wirtschaftsfaktor. Er ernährte ganze Fischerfamilien in Rhein-Städten wie Duisburg, Düsseldorf, Köln oder Bonn. Bei einer Länge von einem halben bis dreiviertel Meter, bringt der heringsartige Speisefisch bis zu drei Kilogramm auf die Waage. Er verbringt den größten Teil seines Lebens im Meer. Im Alter von drei bis fünf Jahren wandert er im Frühjahr in großen Schwärmen viele hundert Kilometer die Flüsse hinauf, um sich während der warmen Mainächte auf Kiesbänken fortzupflanzen und anschließend zu sterben. Nach nur vier Tagen schlüpfen bereits die kleinen Maifische aus den Eiern. Von der Strömung lassen sie sich über die warmen Sommermonate hinweg die Flüsse abwärts bis in das offene Meer hinaus treiben.

Mehr zum Maifisch: http://www.lanuv.nrw.de/alosa-alosa-2011/de/projek...

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1 Kommentar

Schön...

Aber...

> "siedeln gemeinsam mit Niederlanden und Frankreich den ausgestorbenen Maifisches im Rhein wieder an."

Dann war er doch nicht ausgestorben...

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