Es geht los: Die Eier sind gelegt - "Web-Kamera ! "
Verfolgen Sie live das Brutgeschehen im Schreiadler-Horst
Der 1. Schritt ist geschafft: Das Schreiadler-Paar hat seine Eier gelegt und beginnt jetzt mit dem Brüten. Über 10.000 Kilometer haben die in Deutschland extrem selten gewordenen Schreiadler in den letzten Wochen hinter sich gebracht, nun sind sie als einer der letzten Zugvögel in ihre Brutgebiete im Osten Deutschlands, nach Polen und das Baltikum zurückgekehrt. Auch in Lettland, im Naturreservat Teici, hat ein Schreiadler-Paar mit der Brut begonnen. Das Besondere an diesem Paar: Es ist der Star einer Live-Übertragung. Eine versteckte Kamera filmt das Brutgeschehen im Horst und überträgt es live ins Internet (http://www.DeutscheWildtierStiftung.de). „Die Web-Kamera ist Teil eines lettischen Forschungsprojektes, bei dem die Nahrungszusammensetzung für Schreiadler-Küken untersucht wird“, sagt Dr. Andreas Kinser, Schreiadlerexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. „Positiver Nebeneffekt der Forschungsarbeiten ist, dass Naturfreunde die Brut der Schreiadler hautnah beobachten können“, so Kinser weiter.
Während sich die Schreiadler im März auf ihrem Zugweg aus dem südlichen Afrika nach Europa machten, wurden zwei Kameras von Dr. Ugis Bergmanis, dem lettischen Schreiadlerexperten und Kooperationspartner der Deutschen Wildtier Stiftung, an den Schreiadler-Horsten angebracht und versteckt. „Bereits im Jahr 2011 wurden Live-Bilder aus dem Schreiadler-Horst direkt ins Internet übertragen“, so Kinser. „Damals kam es aber nicht zum Füttern des Jungvogels – ein Marder hat vor laufender Kamera vorher das Nest geplündert.“
In Deutschland sind die Schreiadler vom Aussterben bedroht. Ursache sind vor allem die Intensivierungen in der Land- und Forstwirtschaft. In einem Modellprojekt, das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, erprobt die Deutsche Wildtier Stiftung derzeit, wie eine schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung aussehen könnte. „Auch den Landwirten und Förstern, mit denen wir in Mecklenburg-Vorpommern zusammen arbeiten, liegt der Erhalt der Schreiadler am Herzen“, so Dr. Andreas Kinser. „Aber unsere Schutzbemühungen werden großflächig erst dann greifen, wenn eine schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung nicht zu wirtschaftlichen Nachteilen führt.“
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Huber aus Langenfeld |
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