Einsatz im LIFE+ Projekt „Wald – Wasser – Wildnis“ – Freiwillige des Bergwaldprojektes befreien Sauerbach im Nationalpark Eifel von Begradigung
Schleiden-Vogelsang, 5. September 2012.Im Nationalpark Eifel sind in dieser Woche 22 Teilnehmer des Bergwaldprojektes im Arbeitseinsatz und unterstützen unter anderem auch das LIFE+ Projekt „Wald – Wasser – Wildnis“ mit einer Aktion am Sauerbach.
Hier helfen die aus ganz Deutschland in den Nationalpark Eifel gereisten Freiwilligen bei notwendigen Renaturierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel dem Rückbau von Begradigungen.
Der Sauerbach, der von der Dreiborner Hochfläche in die Erkensruhr fließt, wurde in früheren Zeiten streckenweise begradigt, indem Ufer und Bachsohle mit Steinen befestigt wurden. Durch diese Begradigung ist ein Absturz entstanden, der für manche bachaufwärts wandernden Wassertiere eine Barriere darstellt. Durch die Begradigung des Mittelgebirgsbaches sind natürliche Strukturen verloren gegangen, die den Lebensraum für Bachbewohner verschlechtern. Von Hand sollen nun die Befestigungen und der Absturz entfernt werden.
Das Gebiet im Nationalpark Eifel mit seinen weitgehend natürlichen Lebensräumen und wildlebende Tieren und Pflanzen gehört zu dem europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000. „Die Strecke, auf der der Sauerbach begradigt wurde, liegt in einem ökologisch sensiblen Bereich. Entlang der Bachufer hat sich eine Feuchtwiese entwickelt. Schweres Gerät wie Bagger würden hier Schaden anrichten,“ erklärt Marietta Schmitz von der Biologischen Station StädteRegion Aachen. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im LIFE Projekt und begleitet fachlich die Maßnahmen am Sauerbach. Durch den Einsatz der Teilnehmer des Bergwaldprojektes kann die Renaturierung in Handarbeit und damit schonend durchgeführt werden. Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung unterstützen die Aktion, ebenso wie die Mitarbeiter der Biologischen Station StädteRegion Aachen über Bürgerarbeit und Arbeitsgelegenheit.
Die Helfer tragen die Steine ab und entfernen damit die Ufer- und Sohlbefestigungen. Unterhalb des Absturzes werden einige der Steine wieder in das Bachbett gelegt, um die Stufe, die sich im Gewässerlauf gebildet hat, auszugleichen. Der Sauerbach kann durch diese Maßnahme wieder eine natürlichen Dynamik und damit natürliche Strukturen ausbilden. Nach dem Einsatz am Sauerbach stehen noch weitere Einsätze auf dem Programm der Teilnehmer, so zum Beispiel das Mähen von Pfeiffengraswiesen in Jägersweiler und die Entfernung junger Douglasien im Kermeter. Betreut werden die zwischen 18- und 25-Jährigen dabei von Helmut Nießen von der Nationalparkverwaltung.
Das Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland jedes Jahr etwa 1.000 Menschen in den Wald. Seit Gründung 1987 haben rund 20.000 Freiwillige für eine Woche im Wald gearbeitet. Ziel dieser Wochen ist es, durch die praktische Arbeit, die in Gruppen unter professioneller Leitung durchgeführt wird, die Situation des Waldes in den verschiedenen Projektgebieten zu verbessern. Zudem sollen die Teilnehmer die Zusammenhänge in der Natur hautnah erleben können. Infos unter www.bergwaldprojekt.de
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Huber aus Langenfeld |
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