Auf Stippvisite in der Eifel: Was heißt es eigentlich, ein Nationalpark zu sein?
Künftige Nationalpark-Forstämter aus Rheinland-Pfalz beeindruckt von Herangehensweise in der Eifel
Schleiden-Gemünd, Oktober 2012 - Fragen über Fragen gab es diese Woche beim Besuch einer Delegation aus Rheinland-Pfalz, die sich im Nachbarland NRW rund um das Thema Nationalpark informieren wollte. Vertreter des Umweltministeriums reisten gemeinsam mit Angestellten und Forstwirten aus vier Forstämtern des Hunsrücks in den Nationalpark Eifel. In einem intensiven Austausch mit den Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung konnten Bedenken und Ängste abgebaut, Begeisterung für die Aufgaben in einem Großschutzgebiet geweckt und viele Fragen, wie aus dem Alltag eines Rangers, der Verwaltung oder dem Bereich der Waldentwicklung beantwortet werden.
Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz möchte ihren ersten Nationalpark ausweisen. Nachdem potenzielle Suchräume für eine mögliche Ausweisung herausgefallen sind, bleiben der Hochwald und der Soonwald im Hunsrück im Rennen. Als wichtiges Kriterium neben der Schutzwürdigkeit ist dem beauftragten Umweltministerium die Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Fragen der Bürger werden von Anfang an beantwortet, der Dialog gesucht und auch potenzielle Mitarbeiter einer künftigen Nationalparkverwaltung auf Ziele und Anforderungen eines Nationalparks vorbereitet: Dazu gehört auch der Besuch eines Nationalparks. So bekam die 48-köpfige Delegation aus den Forstämtern Soonwald, Hochwald, Drohnecken und Birkenfeld ihre Informationen im Nationalpark Eifel aus erster Hand. Nach einer Führung durch das Nationalpark-Tor Gemünd gab der Leiter der Nationalparkverwaltung Henning Walter den Besuchern einen zusammenfassenden Rückblick, wie die Gründungsphase des Nationalparks in der Eifel verlief und machte deutlich was es eigentlich heißt, „“Nationalpark zu sein“. Im Anschluss fand ein reger Austausch an Themen-Tischen mit Angestellten des Innendienstes der Nationalparkverwaltung, mit der Leitungsebene, der Nationalparkwacht und den Nationalpark-Bezirken statt.
Der Rede- und Klärungsbedarf war hoch. „Wie ist es, wenn man als ehemaliger Forstwirt plötzlich Besuchergruppen führt?“ „Welche Ausbildung habt ihr?“ und viele Fragen mehr lagen der angehenden Belegschaft auf dem Herzen.
Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer von der rasanten Entwicklung der barrierefreien Angebote in dem Großschutzgebiet während ihrer Führung durch den barrierefreien Naturerlebnisraum „Wilder Kermeter“.
„Für uns ist es wichtig, dass die künftige Belegschaft einen Nationalpark nicht nur vom Hören-Sagen kennenlernt, sondern sich vor Ort selbst ein Bild machen kann“, zeigt sich Ralf Laux vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, Rheinland-Pfalz, zufrieden über das große Interesse.
Weitere zwei Termine für die Mitarbeiter der anderen Forstämter der Region sind für Ende November vorgesehen.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Huber aus Langenfeld |
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