Alle Jahre wieder ......

Dwb Typ1 mit Spitze, voll beleuchtet
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Alle Jahre wieder kommen Weihnachten und das Christuskind - für manche völlig überraschend. Traditionsgemäß werden Weihnachtsbäume/Christbäume aufgestellt. Dabei können Unfälle passieren. Aber auch in der Folge sind Unfälle nicht ausgeschlossen. Deshalb soll der ehemalige Niedersächsische Justizminister Walter Remmers (Amtszeit 1982 -1990) seinerzeit an die Justiz eine nicht ernstgemeinte, humorige Anweisung herausgegeben haben. Sie heißt:

„Arbeitsorganisationsrichtlinie über die Handhabung und Verwendung von Nadelbäumen kleineren oder mittleren Wuchses, die in Diensträumen Verwendung als Dienstweihnachtsbäume finden".

Nach Remmers Worten ist es angebracht, dass die Richtlinie auch bei den anderen Behörden des Landes entsprechend Anwendung findet. In Abgeschwächter Form sei sie sogar für den häuslichen Gebrauch, also für das Aufstellen des privaten Weihnachtsbaumes geeignet. Aber aufgepasst, die Aufstellung des Weihnachtsbaumes kann leicht zu Zerwürfnissen führen, die das Weihnachtsfest negativ beeinflussen.

Laut Remmers gilt die Richtlinie auch für „natürlichen Bäumen nachgebildete Weihnachtsbäume“. Das soll jedoch bei der nächsten Rechtsbereinigung geändert werden, da bei solchen Bäumen, die in der Regel aus Plastik bestehen, mit Entsorgungsschwierigkeiten zu rechnen sei.

Dienstweihnachtsbäume (Dwb) sind der scherzhaften Richtlinie zufolge „Weihnachtsbäume natürlichen Ursprungs oder natürlichen Bäumen nachgebildete Weihnachtsbäume, die zur Weihnachtszeit in Diensträumen aufgestellt werden.“
Dienstweihnachtsbäume (Dwb) dürfen nur von fachkundigem Personal nach Anweisung des unmittelbaren Vorgesetzten aufgestellt werden. Dieser hat darauf zu achten, dass
1. der Dwb mit seinem unteren, der Spitze entgegengesetzten Ende in einen zur Aufnahme von Baumenden geeigneten Halter eingebracht und befestigt wird.
2. der Dwb in der Haltevorrichtung derart verkeilt wird, dass er senkrecht steht. In schwierigen Fällen ist ein zweiter Beamter hinzuzuziehen, der die Senkrechtstellung überwacht, bzw. durch Zurufe wie „mehr links, mehr Rechts“ usw. korrigiert.
3. im Unfallbereich des Dwb keine zerbrechlichen oder durch umfallende Dwb in ihrer Funktion zu beeinträchtigende Anlagen vorhanden sind.
4. Der Dwb ist mit weihnachtlichem Behang nach Maßgabe des Dienststellenleiters zu versehen.
5. Weihnachtsbaumbeleuchtungen, deren Leuchtwirkung auf dem Verbrennen eines Brennstoffs mit Flammenwirkung beruht (sogenannte Kerzen), dürfen nur Verwendung finden wenn
• die Bediensteten über die Gefahren von Feuersbrünsten hinreichend unterrichtet sind und
• während der Brennzeit der Beleuchtungskörper ein in der Feuerbekämpfung unterwiesener Beamter mit Feuerlöscher bereitsteht.

In Dienststellen mit ausreichendem Personal können Krippenspiele unter Leitung eines erfahrenen Vorgesetzten zur Aufführung gelangen. Zur Besetzung sind folgende in der Personalplanung vorzusehende Personen notwendig:
Maria: möglichst weibliche Bedienstete oder ähnliche Person
Josef: älterer Beamter mit Bart
Kind: kleinwüchsiger Beamter oder Auszubildender
Esel/Schafe: geeignete Beamte aus verschiedenen Laufbahnen
Heilige drei Könige: sehr religiöse Beamte.
Zum Absingen von Weihnachtsliedern stellen sich die Bediensteten unter Anleitung eines Vorgesetzten ganz zwanglos nach Dienstgraden geordnet um den Dwb auf. Evtl. vorhandene Weihnachtsgeschenke können bei Gelegenheit durch einen Vorgesetzten in Gestalt eines Weihnachtsmannes an die Untergebenen verteilt werden.“
Im Auftrage:
Ruprecht

(Quelle: ZMD)

Anmerkung:
Es ist zu empfehlen, dass die evangelischen (Landes-)Kirchen diese Richtlinie sinngemäß anwenden. Ob die Anwendung in der römisch-katholischen Kirche möglich ist, unterliegt einzig und allein der Entscheidungsgewalt des Papstes.

Logischerweise braucht die Richtlinie nicht beachtet zu werden, wenn statt des Dwb eine einzelne Kerze in einem nur mit einer Lüftung versehenen, ansonsten aber geschlossenen, gläsernen, metallbewehrten Behälter (sogenannte Laterne) brennt. Die unmittelbare Nähe von brennbarem Material (Papier) ist aber zu vermeiden.

Bürgerreporter:in:

Wilhelm Heise aus Ilsede

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