Der Herr gibt und der Herr nimmt.........

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Wieder einmal schlage ich heute Morgen die Tageszeitung auf. Wie immer, so fange ich von hinten an um mich zuerst über den Lokalteil zu informieren. Die letzte Seite zieren einige Todesanzeigen, ganz oben ein Name der mir bekannt vorkommt, Ute Takacs aus Thannhausen. Woher kenne ich den Namen, frage ich mich und schon schießt es mir in den Kopf, sie ist, nein, sie war eine myheimat-Reporterin. Ihr Bild sah ich unter den neusten Usern immer an der rechte Seite und einige Kommentare las ich schon von ihr.

Weiter heißt es, dass sie schnell und unerwartet von uns ging, gerade mal ein Jahr jünger als ich, im besten Alter. Es blieb im Verborgenen wodurch ihr das Licht des Lebens erlöscht wurde. Ja ich kannte sie nicht einmal, nur das Bild und den Namen, aus myheimat. Und doch macht es einen irgendwie ein Stück weit betroffen.

Dann kommen so die einen oder anderen Fragen. Warum und wieso wird eine Frau, ein Mensch einfach so aus dem Leben gerissen. In der Anzeige stand unter Angehörigen nicht wie über Albert, Ehemann, sondern „Dein Albert“. Also haben sie auch noch eine glückliche Ehe geführt. im Anschluss wurden die Kinder aufgeführt. Ein Bild oben links ziert die Anzeige, ein Bild einer jungen und schönen Frau, von einem Menschen der von einer Minute auf die andere die Augen für immer schloss und keinen neuen Tag, keinen Sonnenaufgang, keinen Sonnenuntergang mehr sehen kann.

Von einem Moment zum anderen wurde einem Menschen die Frau und Partnerin, die Liebe weggenommen, Kinder ihre geliebte Mutter. Und diese fragen sich warum, wieso, weshalb gerade sie? Welchen Grund hatte der Herrgott im Himmel sie zu sich zu holen? Warum sie, warum so jung, was hat sie, was haben wir verbrochen? Aber eine Antwort werden sie wohl nicht finden können, denn diese kennt nur jener, der ihr das Leben schenkte und es jetzt wieder zurückholte.

Sicher wissen wir alle, das Leben und der Tod gehören zusammen. Wenn etwas Neues entstehen soll muss erst etwas wieder sterben. Das ist die Natur, so wurde die Welt damit bedacht. Doch kann man es in dieser Situation so sehen, so begreifen? Es wird nicht geschehen, dass man es begreifen mag wenn einem das Liebste genommen wird. Egal ob nun jung an Jahren oder im betagten Alter. Geliebtes und liebgewonnenes will keiner hergeben. Mehr Einsicht ist noch vorhanden wenn der Tod eine Erlösung von Schmerzen bedeutet, von einer unheilbaren Krankheit.

Des Öfteren sehe ich einen Mann am Friedhof. Dessen Frau ist nach langer schwerer Krankheit im letzten Herbst von ihm gegangen. Er trägt es mit Fassung und er weiß, das Leben geht für ihn weiter. Aber er ist regelmäßig an ihrem Grab. Die beiden hatten eine intakte Zweisamkeit, bis hin zum letzten Tag. Als er dann in Pension kam und sie einen schönen Lebensabend noch genießen hätten können wird diese Zweisamkeit auseinander gerissen. Sicherlich war es für die Frau die Erlösung, aber es war auch wohl sehr schmerzhaft für ihn und sein Gang geht wie ich auch bei sehr vielen anderen Witwern feststellen kann, mehr als üblich an die Grabstätte.

„Der Herr gibt und der Herr nimmt...“ heißt es immer an einem Begräbnis, Und man weiß, ja es wird einem immer wieder gesagt, nur der Leib liegt in diesem Sarg, die Seele steigt zum Himmel, oder wie es Indianer nennen, geht in die ewigen Jagdgründe ein. Doch der Mensch wird auch bei uns sein wenn er nicht mehr lebt. Im Augenblick des Schmerzes nicht nachvollziehbar, das Reale fehlt, die Berührung, die Ansprache, die Liebe. Aber, der Herr gibt, schenkt und der Herr nimmt, wenn wir auch nicht immer gleich den rechten Sinn darin begreifen können..............

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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