Das Sahnehäubchen
Wohin mich mein Weg heute auch führte, überall liefen sie mir über den Weg, weiße Sahnehäubchen. Entstanden sind sie wohl letzte Nacht, auf vielen Tausend, vielleicht sogar Millionen kleinen weißen Schneeflöckchen. Jedes einzelne für sich unerkennbar wäre es auf die Erde gefallen und zu einem Tropfen Wasser geworden. Doch sie kamen zwar einzeln, aber taten sich auf der Erde zusammen. Und nur in diesem Zusammenhalt waren sie in der Lage auf der Wiese eine breite weiße Decke zu bilden. Gemeinsam waren sie so stark und konnten sich auf Zweigen, Kugeln, Gartenzäunen, schmal, eng, rund festhalten und nicht nur den Tag überstehen.
Die einen freuen sich so darüber das sie diesen Augenblick nutzen um es festzuhalten, denn wer weiß was morgen ist. Gestern, die letzte Woche sah man nichts davon und jedes Teil in sich sah ganz anders aus. Über Nacht diese Veränderung, die morgen schon wieder anders sein kann. Mancher könnte nun egoistisch denken und sagen, toll, ich sehe es so und diesen Blick soll kein anderer haben. Andere wiederum macht es Freude diesen einen heimatlichen Blick, Augenblick mit anderen zu teilen. So ist es für den einen nur ein kleiner Haufen Schnee und für den anderen ein prachtvolles Wunderwerk der Natur, und vergänglich..........
Die einen sehen’s gerne
Und finden’s wunderschön,
Doch nur aus weiter Ferne
Wollen es andre sehn.
Den einen ist es leidig
Weil’s morgen wieder alt,
die andern finden’s schneidig
wenn Schnee vom Himmel fallt.
Ein kleines Sahnehäubchen
Auf einem Gartenzaun
Wirkt wie ein kleines Täubchen
Mit einem weißen Flaum.
Verändern tun sie Bilder
Die gestern anders war’n
Mal schöner und mal wilder
Und geben einen Tarn.
Vielleicht sieht es schon morgen
Wieder ganz anders aus
Und macht manchem heut sorgen
Empfindet’s gar als Graus.
Doch vielen macht es heute
In diesem Augenblick
Doch wirklich arg viel Freude
Und sieht es gar als Glück..........
© by Luis Walter 2008/12/11
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