Türkheim in Bayern hat eine lange Geschichte......
.....und doch möchte ich sie nur kurz streifen. Die Marktgemeinde im Unterallgäu, in der auch Sebastian Kneipp wirkte, war gerade zur Römer - und Keltenzeit ein wichtiger Ort, führte doch die wichtigste Handelsstraße von Augsburg nach Kempten hier durch. Mit dem Bau der A 96 und der Umgehungsstraße hat dieser kleine Markt mit heute rund 7000 Einwohner einer Verkehrsberuhigung erfahren.
Will man der Geschichte Türkheims auf den Grund gehen, so muss man schon in die Mittelsteinzeit zurückgehen. In dieser Zeit durchstreiften Jäger und Sammler dieses Gebiet und erst in der Jungsteinzeit ließen sich die ersten Siedler hier nieder. Ackerbau und Viehzucht war der Broterwerb.
Rund 500 v. Chr. drangen die Kelten in dieses Gebiet vor und errichteten eine Wellanlange, die Römer – oder Keltenschanze auf dem Haldenberg. Man geht davon aus dass diese religiösen Zwecken dienten. 15 v. Chr. kamen die Römer und eroberten dieses Gebiet westlich von Augsburg für sich. Somit gehörte Türkheim ebenfalls zur Provinz Raetien Hier führte die wichtigste Handelsverbindungsstraße zwischen Augsburg und Kempten durch, so wie sie auch heute noch ihren Verlauf hat.
Fünf Jahrhunderte waren die Römer in diesem Gebiet Herrscher, bevor sie die Alemannen bezwangen und deren Familien sich hier nieder ließen. Es soll sich um 500 n. Chr. um die Siedlungen um Ettringen und Irsingen handeln. Eine Schlacht im 5. Jahrhundert siegten die fränkischen Merowinger und siedelten thüringische Familien dort an. 1090 war die erste urkundliche Erwähnung Türkheims.
Danach gingen die Herrschaften über die Schwabegger zu den Welfern und den Waalern, von den Herren von Knöringen über die Grafen von Rechberg bis hin zu den Hohenzollern. 1666 ging es dann an den Herzog Maximilian Philipp und anschließend nach dessen Tod 1679 an seinen minderjährigen Sohn Max Emanuel über. 1700 wurde Türkheim zum Markt erhoben.
1859 errichteten die Wörishofener Dominikanerinnen eine Filiale in Türkheim welche die Mädchenschule übernahm. So kam auch Pfarrer Kneipp einmal die Woche nach Türkheim. Auch Kriege gingen nicht spurlos an dem Markt vorbei. Gedenktafeln erinnern an den Russlandfeldzug von Napoleon und den Deutsch – Französischen Krieg. Der erste und Zweite Weltkrieg forderten Opfer und es wurde sogar ein Außenlager des KZ Dachau errichtet.
Nach dem 2. Weltkrieg verlor Türkheim Einrichtungen wie 1960 die Polizeistation, 1969 das Amtsgericht, 1977 das Kloster und 1983 auch das Krankenhaus. Einen nicht unerheblichen wirtschaftlichen Schaden nahm Türkeim als die Rundfunkwerke Schneider den Bach runter gingen. Das Werk Salamander wurde aufgeteilt und existiert zum Teil weiterhin in Türkheim.
In dem Türkheimer Schloss befindet sich heute das Rathaus und ein Café, Pizzeria mit Biergarten zum Schlossgarten so wie das Museum untergebracht. Durch die Verkehrsberuhigung ist Türkheim eine schöne Marktgemeinde in der man gemütlich bummeln kann und sich auch kulturell weiter bilden.
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