Tim erlebt Weihnachten - Teil I
Eine kleine Weihnachtsgeschichte die irgendwo auf dieser Welt passieren könnte. Ich möchte an jedem der vier Adventssonntag einen Teil davon bringen und mit dem Heiligen Abend sie beenden………………
Irgendwo an einem Parkplatz weit weg von der Straße in einem Wald wacht der kleine Tim auf einer Bank auf. Die Sonnenstrahlen glänzen durch die Tannengipfel und ein Stahl hat ihn wohl mitten ins Gesicht getroffen und ihn aus einem tiefen Schlaf erweckt. Rings um ihn her ist Stille, nur rascheln und leisen Vogelgesang kann er hören. Wohin er auch schaut, keine Menschenseele, kein Auto, kein Haus, keine Menschen. Er weiß nicht wie er hier her gekommen ist, er weiß nur, eigentlich wollte er mit seinen Eltern in einen Urlaub fahren, über das Wochenende, über den ersten Advent. Und er weiß, er saß hinten im Kindersitz des großen Van alleine. Als sich seine Eltern furchtbar zankten ist er wohl eingeschlafen.
Nun sitzt er da, mitten in einem voller Sonnenstrahlen durchdrungenen Wald, alleine. Im ersten Moment verspürt er Angst in sich, denn er war schon oft zwar in seinem Zimmer eingeschlossen, über Tage, aber diese Umgebung kannte er ja. Aber hier, er weiß nicht wo er ist, kennt sich nicht aus. Auch wenn sich seine Eltern immer wieder um ihn wegen Kleinigkeiten stritten, ihn in den Keller oder sein Zimmer gesperrt hatten, trotzdem hatte er sie doch lieb. Da rollen dem kleinen Tim ein paar Tränen über sein Wangenpaar. Diese fallen auf einen kleinen Stein am Waldboden, den ein kräftiger Sonnenstrahl genau in der Mitte trifft.
So wie die Tränen des kleinen Tim immer mehr wurden, den kleinen Stein trafen, umso größer wurde der Stein von Augenblick zu Augenblick. Seine Form veränderte sich zu einem Herzen und wurde größer und größer. Dem kleinen Tim entgeht das völlig, denn seine Augen waren geschlossen, seine Angst, sein Kummer war riesig groß. Er sieht sich dort auf der Bank schon erfrieren, erstarren vor Kälte. Seine Gedanken wandeln sich von einem Moment wieder zum anderen. Er hört plötzlich seinen Namen rufen, „Tim, wo bist du, was machst du da“ aber im nächsten Moment schon wieder eine leere Stille.
Die Sonnenstrahlen lassen den Stein, der zu einem Herzen sich heran formte, glänzen und nimmt plötzlich die Gestalt eines Engels an. Um ihn herum ein helles Licht das sein weißes Kleid, sein goldenes Haar nur noch glänzen lässt und die geschlossenen Augen des kleinen Tim richtig blenden. Als er durch diesen hellen Schein seine verweinten Augen öffnet glaubt er zu träumen. So eine Gestalt hatte er vorher noch nie gesehen. Der Engel strahlt und lächelt den kleinen Mann an „Hallo Tim, weine nicht, ich bin ja bei Dir, alles wird wieder gut, glaube mir“! Wer bist du, wo bin ich, was machst du hier?“ fragt Tim den Engel. „Ich bin Dein Schutzengel und glaube mir, alles wird wieder gut und alle Deine Wünsche werden sich erfüllen“ antwortet der Engel ihm zurück.
© by Luis Walter 2008
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