Tim erlebt Weihnachten IV
Der kleine Tim geht mit seinem Schutzengel an der Seite und sieht vor sich eine hell erleuchtete Stadt. Abermillionen von Kerzen und Lichter mögen das sein, die von einem Tal an den höhergelegenen Waldrand hinauf scheinen wollten. Es faszinierte Tim und doch war er etwas traurig. In seinen Augen war nicht der Glanz der normal bei so einem Anblick in Kinderaugen zu sehen ist. „Ich habe so ein schlechtes Gefühl in mir, meinst du ich werde meine Eltern nochmals sehen?“ fragte er plötzlich. Tim blieb stehen und schaute den Engel mit fragenden Augen an. „Komm, setzen wir uns hin bevor wir in diese Stadt gehen“ antwortet der Engel zurück. Es war zwar nicht die Antwort, die er sich erwartet hatte, aber er begnügte sich im Moment damit. Schau mal Tim, siehst du diese vielen Lichter da unten, sieht du am Himmel diese vielen Sterne da oben? Sie leuchten so schön und ein jedes Licht ist ein fröhliches Kinderauge. Und diese die nicht so hell leuchten, das sind die Augen eines Kindes das so traurig ist wie du. In ein paar Tagen wird Jesus Christus geboren, arm, in Stroh und einer Krippe liegend. So wie vor über 2000 Jahren, so wird es auch heute sein, und das Jesuskind wird lächeln.“ Tim schaut ihn an, „wer ist das wo geboren wird? Warum vor über 2000 Jahren und warum heute wieder?“ Doch irgendwie verstand er nicht was ihm der engel sagen wollte und wollte auch keine Antwort darauf, sondern fragte erneut „Meinst du ich werde meine Eltern wieder sehn?“ Da schaut ihn der Engel an und sagt „denke an deinen Wunsch an den Weihnachtsmann!“ Soll er das glauben, soll er wirklich glauben was er ihm versprochen hat?
In der Klinik kämpfen die Ärzte um das Leben der Eltern. Beide wurden bereits operiert und wie es schien war der Zustand recht stabil. Viele Stunden lagen sie auf dem OP – Tisch und man hat alles versucht um sie am Leben zu erhalten. Die inneren Verletzungen können immer noch zum Tode führen und so werden sie jede Sekunde bewacht. Nach dem der Chefarzt immer noch im Zweifel ist lässt er nach Angehörigen suchen. Es sind nur noch wenige vor Weihnachten, vielleicht hätten sie längst wo sein sollen. Und so machen sich die Krankenschwestern auf die Suche nach Angehörigen und finden diese auch noch in der Stadt. Beider Eltern leben noch und werden angerufen, ihnen wird mitgeteilt was geschehen ist und das sie sich doch in der Klinik sehen lassen sollen. Seit Jahren haben beide Großeltern nichts mehr von ihren Kindern gehört und gesehen. Ihnen ist auch nichts von dem Enkel Tim bekannt, auch der Klinik nicht. Tim’s Eltern hatten gegen den Willen ihrer Eltern geheiratet weil die beiden Familien einen langen Familienkrieg führten. So verschwanden Tim’s Eltern damals still und leise, heirateten und bekamen ihn als einziges Kind. Die beiden Familien haben sich nie ausgesöhnt in der Zeit und dies war dann auch in der Klinik zu spüren, als sie rein zufällig gemeinsam dort eintrafen.
Der zuständige Arzt der Intensivstation lässt die beiden Eltern zu sich kommen, bevor sie ihre Kinder sehen konnten. Im Sprechzimmer des Arztes ging es auch gleich los, „das hat ja mal so kommen müssen, wir haben unsere Tochter immer davor gewarnt, der war schon immer ein Todesfahrer“ beschimpfte die Mutter die anderen. „Unser Sohn fährt immer ordentlich und ganz sicher ist die Tochter dieser Leute daran schuld das dies jetzt passiert ist“ wettert der Vater von Tim’s Mutter zurück. Der Arzt hatte Mühe die vier anwesenden Angehörigen wieder zur Vernunft zu bringen „Meine Herrschaften, das hilft uns jetzt auch nicht weiter, Schuld hin und Schuld her, wir wissen nicht genau ob sie Weihnachten überleben werden. Wir werden unser allermöglichstes Tun damit sie ohne Folgeschäden aus dieser Klinik gesund entlassen werden können, alles andere liegt beim Herrgott, der ihren Kindern eine ganz Schar an Schutzengel bisher geschickt hat“. Weiter empört steht die Mutter von Tim’s Vater auf „hören sie mit dem da droben auf, mit dem hatten wir noch nie etwas zu schaffen. Und von wegen Engel, haben die unsere Kinder etwa beschützt bei dem Unfall? Hat der je was gutes getan?“ Der Arzt weiß nicht mehr was er sagen soll, „wir müssen auf die Zeit hoffen, kommen sie mit, dann können sie die beiden sehen.“ Als sie dann vor dem Fenster stehen und durch das Glas sehen, kommt es ihnen doch etwas anders. Ihnen stehen die Tränen in den Augen und sie wissen nicht so recht wie sie damit umgehen sollen. Der Arzt, der hinter ihnen steht, sagt nur „Gottes Wille geschehe“ und geht dann weg. Zwei leblose Körper hängen an Maschinen, vier Menschen stehen da und starren sie an. Sie hoffen auf einen guten Ausgang für beide und gehen dann weg.
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Teil V folgt an Heilig Abend, das wird dann auch der letzte Teil sein.......
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