„Heit bin i sauguat drauf“.......
......so könnte man es bezeichnen wenn Frauen und Männer sich im Hürbener Wasserschloss jeden zweiten Mittwoch zum „Offenen Singen“ treffen. „heit bin i sauguat drauf“ war einer der Lieder die der Volksmusikberater Christoph Lambertz mit den sangesfreudigen beim letzten „Offenen Singen“ am 9. Juli gesungen hat. Und es hat Spaß gemacht und alle waren angetan und „sauguat drauf“.
Inzwischen ist es schon mehr 18 Jahre her, als damals mit der Eröffnung der Volksmusikberatungsstelle der Bezirk Schwaben das Krumbacher Hürbener Wasserschloss musikalisch zu neuem Leben erweckte. Zusammen mit dem Archiv für Volksmusik des Landesvereins für Heimatpflege, war es die Aufgabe altem Kulturgut neues Leben zu geben.
Uwe Rachuth, damaliger Volksmusikberater und Dagmar Held, Leiterin des Archivs für Volksmusik haben sich dieser Aufgabe angenommen. Und so haben die Beiden das „Offene Singen“ einmal im Monat im Hürbener Wasserschloss ins Leben gerufen. Denn es gehörte zum gesellschaftlichen Dorf - und Stadtleben in früheren Zeiten, das man sich regelmäßig irgendwo traf um gemeinsam zu singen.
Dagmar Held forschte nach altem Liedgut, fuhr durch ganz Schwaben und Altbayern und suchte Frauen und Männer auf die noch Lieder von damals kannten, die jedoch nirgendwo mehr aufgeschrieben waren. Mit Mikrofon und Tonbandgerät bewaffnet saß sie am Tisch und befragte die Sängerinnen und Sänger wie es denn damals war und was man gesungen hatte. Und so wurden diese Lieder vorgesungen, von Dagmar Held aufgenommen und Zuhause mit Noten und Text auf Papier gebracht.
Aus diesen Sammlungen entstanden dann Notenbücher wie „Ja weil wir Mondscheinbriader san“ oder „Mir gand net hoim, mir bleibad hocka“. Als letztes dieser Art Liederbuch wurde dieses Jahr publiziert und enthält Lieder aus dem Gartenjahr. Es hat den Titel „Aus allen Ecken sprießen“, aus dem auch immer wieder Lieder gesungen werden.
Mit dem „Offenen Singen“ wurden auch die Musikantenstammtische „Aufspiel’n beim Wirt“ ins Leben gerufen. So wie früher, wo sich Sänger und Musikanten in den Wirtshäuser getroffen haben um auf ungezwungene Art und Weise zu musizieren und zu singen. Auch hier wurde und wird altes Liedgut neu belebt und längst vergessene Stücke wieder gespielt und gesungen.
Nach der Sommerpause ist das nächste „Offene Singen“ wieder am 10. September. Hier werden sich die Lieder um die Ernte drehen. Wem der Weg nach Krumbach zu weit ist, der kann am 18.09. nach Adelzhausen in den Gasthof „Zur Linde“ kommen, wo Christoph Lambertz ab 19.30 Uhr ein „Offenes Singen“ abhält. Oder am 29.10. nach Weicht bei Buchloe in den Gasthof „Krone“, dort wird Dagmar Held herbstliche Lieder ab 20 Uhr mit den Gästen Singen.
Die Notenbücher sind auch über die Volksmusikberatungsstelle des Bezirks Schwaben in Krumbach zu beziehen. info@volksmusikberatung-schwaben.de
Bürgerreporter:in:Luis Walter aus Krumbach |
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