Der kleine Tropfen auf dem heißen Stein!
Von oben, dem Bund, bis runter zu den Kommunen fehlt das Geld. Prioritäten zu setzen fällt da dann doch manchmal recht schwer. Im Gegenzug deckt der Bund der Steuerzahler allerdings immer wieder Verschwendung auf, worauf jedoch von keinem der verantwortlichen Politikern reagiert wird. Auch der Bezirk Schwaben steht nicht besser da und versucht zu sparen, und wenn es „nur“ 200.000 Euro jährlich sind. Doch ob die Bildung hier den richtigen Sparfaktor darstellt, ist fraglich, denn Bildungsausgaben sind immer eine Investition in die Zukunft.
Gerade ein Jahr ist es her, da feierte die Berufsfachschule für Musik in Krumbach ihr 25 - jähriges Jubiläum. Bei einem Festakt sprachen die Redner allesamt vom guten Status der Schule und der hervorragenden Ausbildung. Der damalige Bürgermeister Willy Rothermel nannte die BFSM als besonders förderungswichtig. Wissenschaftsminister Thomas Goppel überschlug sich fast vor Komplimenten und wie wichtig die musikalische Ausbildung an der Krumbacher Talentschmiede doch sei.
Doch kaum waren diese großen Worte verklungen, da stand dann auch schon wieder Bezirksintern die finanziellen Möglichkeiten an der Tagesordnung, wie man denn diese Einrichtung billiger haben könnte. Das Gut und Billig nicht immer das Beste ist, sollte gerade in der Ausbildung von Jugendlichen nicht zur Diskussion führen. Und wenn man von einem Gesamthaushaltsvolumen von 444 Millionen Euro 200.000 einspart, dann ist es absolut nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der verdunstet noch bevor er ankommt. Schon diese eine Million Euro, was die Schule im Jahr kostet, ist für den Gesamthaushalt nur ein Tropfen, der allerdings sehr viel für die Jugend und Ausbildung bringt.
Dennoch, Medienwirksam, nach außen gerichtet, könnte dies sein. Wie mit so vielen Reformen, die wir im Verlauf der letzten Jahre erleben durften, kam unter dem Strich immer das Gegenteil heraus, allerdings hat das die Öffentlichkeit nicht mehr erfahren. Und so wird es letzten Endes auch mit der Krumbacher musikalischen Ausbildungsstätte nicht anders verlaufen. Was bisher die Bezirksverwaltung übernimmt, wird dann in privaten Händen erledigt. Doch hier geht es auch nicht um ein Butterbrot. Und deswegen werden beim Bezirk auch nicht weniger Beschäftigte arbeiten.
Alle politischen Ebenen kündigen Zuschüsse für Bildung an. Auch das Land Bayern will hier Großes leisten und gerade aus dem Konjunkturpaket II für den Bezirk Schwaben eine nicht unerhebliche Summe zukommen lassen. So wäre es dann ein Leichtes, gerade nach der Schließung der Augsburger Hochschule, wenn das Land Bayern die Trägerschaft der BFSM übernehmen oder grundsätzlich die Förderung erhöhen würde. Bei einer Trägerschaft des Freistaates, könnte auch der Bezirk Schwaben, der Landkreis Günzburg und die Stadt Krumbach hier noch einen Obolus beisteuert.
Eine kluge Überlegung, die wirklich alle zufrieden stellen könnte. Denn mit der Privatisierung und der Umwandlung in einen Trägerverein, zahlt das Land Bayern fast 80 Prozent anstatt wie bisher 50 Prozent Zuschuss. Somit ist das Land Bayern eh schon der Hauptinvestor und könnte diesen bayernweit, einmaligen Schultyp als ein weiteres Aushängeschild für sich gewinnen. Ein Aushängeschild und Juwel für die Stadt Krumbach, so wie für den Bezirk Schwaben, ist diese Ausbildungsstätte längst.
Es stellt sich auch die Frage, ob mit einem zusätzlichen Schulgeld wieder ein Zweiklassen - Studium entsteht?
Ein unbürokratischer Beschluss auf allen kommunalen Ebenen, denen diese Einrichtung am Herzen liegen sollte, könnte eine wirkliche Lösung sein. Die Trägerschaft beim Land Bayern, die Verwaltung übernimmt weiterhin der Bezirk Schwaben, wie bisher auch schon und die Stadt Krumbach und der Landkreis Günzburg stellen jährlich Zuschüsse bereit, bezeichnet den Schultyp noch als Musikakademie und somit erfahren alle Betroffenen eine Aufwertung was der Region nur gut tun würde. Denn eine Sicherheit und Garantie kann ein Trägerverein nie sein. Ein guter Reiter würde sein erstklassiges und reinrassiges Pferd nie zu einem Schrottpreis verkaufen, damit er sich das etwas bessere Futter spart.
Bürgerreporter:in:Peter Schoblocher aus Thannhausen |
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