Schwimmen die Felle für Aksys den Bach runter??
Ohne eine wirtschaftliche Krise wäre diese Frage gar kein Thema. Doch als Zulieferer der Automobilindustrie hängt auch das Krumbacher Unternehmen Aksys durch einen nicht genehmigten 22 Millionen - Euro - Kredit an der Insolvenz. Rund 2000 Mitarbeiter bundesweit sind davon betroffen, doch zu Opel sicherlich ein Klacks. Aksys unterhält in Deutschland 11 Standorte und hat eine Sicherheit von rund 60 Millionen zu bieten. Das reicht der KfW - Bank nicht aus.
Das Familienunternehmen Faist - Dämmstoffe wurde 1904 in Krumbach gegründet und stellte für die Stadt und Region nicht nur eine sichere Gewerbesteuereinnahme dar, sondern auch einen guten und sicheren Arbeitgeber. Nach dem das Unternehmen zu Aksys fusionierte, war der Standort Worms und arbeitete weltweit für die Automobilindustie. Nach dem es mit der Aksys rückläufig wurde kaufte Michael Faist das gesamte Unternehmen im letzten Jahr zurück und wollte es neu strukturieren.
Doch nun kam die weltweite Wirtschafts - und Finanzkrise und machte allen Automobilzulieferer einen Strich durch die Rechnung. So auch der Krumbacher Firma Aksys, die in den letzten Jahren immer auf Expandierungskurs war. Es gehe nicht um Milliarden, die eine Rettung bedeuten würden, sondern lediglich um 22 Millionen, denen eine Sicherheit von 60 Millionen gegenüberstehen würden. Mit der Neustrukturierung ist sich Michael Faist sicher, wäre das Unternehmen dann zu retten und somit rund 2000 Arbeitsplätze.
Doch welche Prioritäten auch immer die KfW setzt, der dringend benötigte Kredit von 22 Millionen wurde nicht genehmigt. Die Begründung hierfür steht noch aus. Doch sicher ist, die Firma musste Insolvenz in Worms beantragen und somit wurde ein Insolvenzverwalter nun bestellt. Für die Stadt Krumbach wie auch die Region ist dies ein harter Schlag und unbegreiflich. Denn nur weil die Firma im Moment Zahlungsunfähig ist können gute Aufträge nicht ausgeführt werden, es wird kein Material geliefert.
Krumbach, das mit Industrie eh schon schwach bestückt ist, wo es an Arbeitsplätzen fehlt, würde ich noch mehr geschwächt werden. Nicht zuletzt hat hier schon die Politik dafür gesorgt. So wurde Schwabens größtes Wasserwirtschaftsamt in Krumbach aufgelöst und auf Kempten und Donauwörth unterteilt. Dort musste man allerdings Büroflächen anmieten, die in Krumbach vorhanden waren. Auch nahm man die Polizeidirektion aus Krumbach weg und verlagerte sie nach Kempten. Aber auch die Direktion für ländliche Entwicklung ist nur noch ein Amt und wurde geschmälert.
Die ansässigen Textilindustriebetriebe beschäftigten hunderte von Leuten, davon musste Tuch Strobel, später Krumbacher Textilveredlung ihre Tore schließen, UTT, früher Steiger und Deschler, hat noch einen Bruchteil der Beschäftigten. Neben den zwei Wachswarenfabriken Steinhardt und Morsa ist die Fa. Lingl noch der größte Industriebetrieb, der allerdings auch um Aufträge ringt. Die Firma Raiss Baustoffe ließ man mangelndes passendes Baugrundstück ziehen und hat sich in Thannhausen vergrößert.
Wäre es nicht auch von politischer Seite her sinnvoll auch dort einzugreifen wo es wirtschaftlich und finanziell großen Schaden anrichten kann wenn eine solche Firma den Bach runter geht? Müssen es immer gleich Milliarden in zweistelliger Höhe sein die einen staatlichen Rettungsschirm in Anspruch nehmen können? Hat nicht gerade auch die staatliche KfW Bank von dem Rettungsschirm profitiert?
Aber was sind eben schon 2000 Arbeitsplätze wenn eine Kaufhauskette 50.000 Mitarbeiter entlassen will. Was ist schon ein kleiner Zulieferer wenn Opel nach Milliarden schreit und um ein vielfaches mehr an Arbeitsplätzen auf dem Spiel steht. Und doch sind 22 Millionen Euro ein Portogeld gegenüber dessen Betrag was die KfW - Bank in den Sand gesetzt hat................
Bürgerreporter:in:Luis Walter aus Krumbach |
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