Muss Krankheit und Medizin so teuer sein?????
Für jedes Wewechen gibt es eine Pille, eine Salbe, einen Saft, eine Spritze, und alles zum größten Teil aus dem Chemielabor. Die Naturheilung wird in der Schulmedizin nur nebensächlich erwähnt, denn für jedes Wewechen ist auch ein Pflänzchen gewachsen. Die Gesundheit aus der Natur, welche der Pfarrer Sebastian Kneipp erkannte und vor ihm schon Dr, med. Siegmund Hahn aus Schweidnitz 1737 und Prof. Oertel aus Ansbach 1831. Hier ging es vor allem um die Kraft, die Heilkraft des Wassers. Hat denn dieses Wasser in der heutigen Zeit ihre billige Wirkung verloren?
Die Kosten der Krankenkassen sprengen alle Rahmen. Die Kassen seien Pleite, heißt es immer wieder. Die Kosten für Medizin zu hoch, und die Schulmedizin kennt eben auch nur die chemische Arznei. Die Zeiten, die Krankheiten, aber vor allem die Heilmethoden haben sich geändert. Wobei schon zu Zeiten den Sebastian Kneipp ein Arztbesuch nicht billig war und sich auch nicht jeder Bürger ihn sich leisten konnte. Wenn man die Geschichte des „Wunderdoktors“ studiert, so erfährt man dass es überwiegend Arme waren, die zu ihm kamen, weil der Arzt der Schulmedizin nicht weiter kam und auch keine Gulden erhoffen konnte.
Kneipp hatte schon in seinem Studium in Dillingen von der „Kraft des Wassers“ gelesen. Damals wurde er noch ausgelacht, als er diese Kraft an sich selber ausprobiert hatte. Keiner konnte oder wollte ihm Glauben schenken, als er jeden Morgen sich selber mit einer Wasserkanne Güsse erteilte, dies könne ihm helfen und würde, seiner Aussage nach, sein Wohlbefinden und seine Leistungsfähigkeit erheblich stärken. Als er ins Priesterseminar eingetreten war, plagten ihn Kräfteverfall und Bluthusten. Kein Mittel war im Stande ihm zu helfen, so griff er zur Selbsthilfe. Und vor der Priesterweihe konnte man bei einer strengen ärztlichen Untersuchung einen rund um gesunden Kneipp vorfinden. Und er wusste, was ihm geholfen hatte, das würde auch anderen Helfen: die Kraft des Wassers und später auch die Heilkräuter.
Als er als Kaplan mit damals 31 Jahren nach Boos kommt konnte er die ersten armen Bürger, die von der Schulmedizin aufgegeben wurden heilen. Wechselbäder, Wickel, Rettichsaft, das war seine Medizin, und sie kostete nichts. Er bekämpfte auch die Cholera in Boss, was ihm den Titel des „Cholerakaplans“ einbrachte, aber zuvor auch schon Anzeigen einiger Schulmediziner. Ab 1855 wurde er mehr oder weniger „strafversetzt“ nach Wörishofen, in ein Nonnenkloster als Seelsorger. Hunderten, Tausenden von armen und bedürftigen Menschen hatte er das Leben gerettet, unentgeltlich, aus Nächstenliebe. Alle diese Menschen wurden damals von der Schulmedizin aufgegeben, dem Tode geweiht. Doch die billigsten Mittel und Anwendungen des Wunderdoktors hatten Erfolge. Selbstverständlich war das ein Dorn im Auge der Schulmedizin, so wie es heute mit den Heilpraktikern ist.
Seine Methoden werden immer noch sehr hoch gelobt und angepriesen, in vielen Kuranstalten praktiziert. Die Technik ist moderner geworden, das Wasser das gleiche. Wie viele Krankheiten könnte man heute immer noch auf die Kneipp’sche Art behandeln, ohne Chemie und deren Nebenwirkungen. Um ein vielfaches billiger könnte mancher Heilprozess sein, würde man, wie es manche „Wunderdoktors Heilpraktiker“ verordnen, es auch kassenärztlich anerkennen. Oder sind auch die Kassen schon von der Arzneimittelwirtschaft gesponsert und abhängig? Pfarrer Kneipp seine Methoden waren sicherlich nicht so teuer wie man sie heute macht. Aber will man denn wirklich die Gesundheit billiger machen?????
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