Hundewelpen erleiden tragischen tod
Auslöser für ein derzeit laufendes Gerichtsverfahren gegen einen bekannten Hundehändler war wohl ein ausgebrochenes Feuer im Juli 2006.
Was damals geschah - hier nochmals kurz zusammengefasst! Bilder des Geschehens möchten wir den Lesern hier nicht zumuten!
Ein weiterer Bericht über den ersten Tag der Gerichtsverhandlung folgt in Kürze!
Bericht über den Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens im südlichen Landkreis Günzburg, bei dem mehrere Hundewelpen verbrannten,
aus Sicht des Tierschutzverein Thannhausen (Ohnesorge/Fischer) (Juli 2006)
Gegen ca. 15 Uhr ging bei uns der Hilferuf ein, dass ein landwirtschaftliches Anwesen brenne und dort ca. 50 bis 60 Hunde, darunter auch Welpen, versorgt und zum Teil untergebracht werden müssten.
Ein Telefonanruf genügte bereits und das nächstgelegene Tierheim erklärte sich spontan bereit einige der Hunde aufzunehmen und informierte auch die umliegenden Tierheime, so dass innerhalb kürzester Zeit die Hunde hätten versorgt und aufgenommen werden können.
Dass es sich hierbei nur um das Anwesen eines nicht unumstrittenen Hundehändlers handeln konnte war uns bekannt.
► Hundehändler kommt mal wieder mit einem blauen Auge davon
► Hundehändler aus dem südlichen Landkreis Günzburg steht vor Gericht
Bei unserem Eintreffen liefen dann auch mehrere Hunde frei herum, einige waren derzeit in einer Garage eingesperrt und mehrere Welpen befanden sich innerhalb eines kl. Zaunes und wurden von einigen Helfern versorgt. Gleichzeitig wurde uns auch von den dortigen Polizeibeamten mitgeteilt, dass eine Unterbringung und Versorgung von uns durch den Eigentümer der Hunde nicht gewünscht wird und er diese bereits wieder in die teilweisen noch intakten Zwinger und in die noch vom Löschwasser nassen Pferdeboxen bringen würde. Ein Welpe wurde bereits vom Tierarzt eingeschläfert, 11 Welpen seien in ihren Zwingern bei lebendigem Leib verbrannt und konnten nicht mehr befreit werden. Deren zum Teil verkohlte Körper lagen noch in den Trümmern der Zwinger.
Drei der Welpen ging es ersichtlich sehr schlecht und eine Helferin der freiwilligen Feuerwehr bot sich an die Hunde privat aufzunehmen und vorläufig zu versorgen. Da aber wohl ein Teil der Hunde, lt. Auskunft einer dort Angestellten, bereits seit längerem Hautprobleme, Durchfall und Husten hatten, versuchten wir zunächst abzuklären, ob dies auf andere Hunde übertragbar ist oder ob eine Gefährdung der eigenen Tiere ausgeschlossen werden kann. Ohne Erlaubnis des Besitzers, bzw. des zuständigen Veterinäramtes durfte keiner der Welpen mitgenommen werden. Bis zum OK, dass die drei Welpen vorerst mitgenommen werden durften, war es mittlerweile ca. 17.00 Uhr. D. h. vier Stunden Warten, bei 35 Grad Hitze für die ca. 8 Wochen alten Hunde; für zwei davon wohl eindeutig zu lange, sie sind kurz darauf gestorben.
Danach begleiteten wir die zuständige Sachbearbeiterin vom Veterinäramt bei der wohl durchaus sinnvollen Bestandsaufnahme der Hunde:
Neun kleinste Hundewelpen untergebracht in einer vom Löschwasser nassen Pferdebox, ohne Hundemutter, die meisten davon mit eindeutigem Rasselgeräusch beim Atmen und Husten. Eine Hündin mit ca. 6 Wo. alten Welpen die wohl Hautprobleme hatten und mehrere erwachsene Hunde befanden sich ebenfalls noch im gleichen Raum. Im Hinteren Teil des Hofes befand sich noch ein Zwinger mit einer Hündin und ihren 9 Welpen, sowie einer Hündin mit 2 Welpen und mehrere erw. Hunde. Fast alle Hunde litten unter blutigem Durchfall.
Auf unsere Vorwürfe, wie es denn sein könnte, dass hier ca. 50 bis 60 Hunde untergebracht seien erklärte uns die zuständige Sachbearbeiterin des Veterinäramtes wörtlich: „Ich selbst habe von Hunden keine Ahnung, deshalb wurde bei der damaligen Besichtigung und Erteilung der Erlaubnis auch eine Expertin für Hundefachfragen zugezogen.“ Alles hier sei rechtlich in Ordnung und Zulässig!
Auf unser Drängen hin wurde dann der den Hof betreuende Tierarzt verständigt, der sich den Zustand der Hunde nochmals ansehen sollte. Gegen ca. 19.00 Uhr wurde uns dann einvernehmlich von Veterinäramt und Tierarzt mitgeteilt, dass der Gesundheitszustand der Welpen und Hunde so stabil sei, dass eine anderweitige Unterbringung u. Versorgung nicht nötig sei, Husten, Durchfall und erhöhte Temperatur könne auch hier vor Ort behandelt werden. Außerdem seien Beide der Meinung, dass es für die Psyche er Hunde besser sei, wenn diese an Ort und Stelle verbleiben würden.
Für uns erübrigte sich daraufhin jegliche weitere, völlig sinnlose Diskussion vor Ort mit der zuständigen Behörde, unserer Meinung nach auch sehr zum Leidwesen der noch dort lebenden, zum Teil wohl kranken Hunde.
Da fragt sich doch wohl mancher zurecht, wo kommen denn all die Welpen ohne Hundemutter her?
Wie kann es sein, dass 11 Hunde in Zwingern verbrennen, die lt. Auskunft des Besitzers tagsüber gar nicht benutzt werden, da sich die Hunde immer im Freilauf befinden?
Schade, dass es noch immer Menschen gibt, die einen solchen Handel mit der „Ware Hund“ unterstützen!
Bürgerreporter:in:Beate Ohnesorge aus Krumbach |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.