Frauen treffen sich zum Klöppeln……….
Hobbys können vielseitig sein, und manch einer bedient sich dazu ein altes Kunsthandwerk wieder neu aufleben zu lassen. Hierbei ist Kreativität und handwerkliches Geschick ein Teil dieser Tätigkeit. Und bei einem handwerklichen Hobby kann man auch noch Geld sparen, denn Selbstgemachtes hat einfach auch noch mehr Reize. Und welche Frau möchte nicht gerne mit einem Selbstgemachten Geschenk aufwarten können oder selbst ihr Heim damit dekorieren? Aber auch Kleidungsstücke kann man unter Umständen prächtiger und reizvoller gestalten, umgestalten.
Und so haben sich ein paar Frauen zusammen getan um das „Klöppeln“ wieder neu zu entdecken. Sie kommen aus dem Umkreis von rund 80 km nach Krumbach in das Landauer Haus, dort wo die Trachten – und Kulturberatung des Bezirks Schwaben untergebracht ist. In geselliger Runde und unter Anleitung von Trachtenberaterin Monika Hoede so wie anderen „Klöppelspezialistinnen“ werden wunderbare Decken und Borden geklöppelt. Zum Teil frei nach Phantasie oder nach Vorlagen, des Klöppelbriefes. Dieses Treffen findet jeden dritten Mittwoch im Monat statt und jeder ist herzlich eingeladen mitzumachen.
Dabei kommt der Ursprung nicht mal eindeutig aus dem bayerisch – schwäbischen. Erstmals erwähnt und in Buchform niedergeschrieben wurde das Klöppelhandwerk 1557 in Italien. Aber aus der gleichen Zeit, um das 16. Jahrhundert, gibt es Aufzeichnungen aus dem Erzgebirge um Annaberg. Hier wird der Name Barbara Uhtmann genannt, die als Verlegerin versuchte das Klöppelhandwerk an Hand von Musterbüchern zu verbreiten. Im deutschsprachigen Bereich spricht man später von den Regionen um das östliche Niedersachsen und dem Frankenland, neben dem bereits erwähnten Erzgebirge, wo das Klöppeln eine Heimat fand.
Für den Laien ist „Klöppeln“ ein Wort das er schon mal hörte, aber welche Technik verbirgt sich dahinter? Beim Klöppeln entstehen Spitzen, mit denen man einst Kleidungsstücke dekorative Kanten geben wollte. Man befestigt dazu auf einem Kissen eine Vorlage mit, den so genannten Klöppelbrief. Mit mindestens zwei Klöppeln, die in der Regel aus Holz sind, werden die Fäden durch kreuzen und drehen und geflochten. Bei bestimmten Techniken können es bis zu hundert Klöppeln sein, die genauso viele Fäden kreuzen und drehen. Die Arbeit wird mit Stecknadeln fixiert, bis zur Fertigstellung. Das Material ist meist aus Leinengarn, es wird aber auch Baumwollgarn oder Seidengarne verwendet.
In ähnlicher Technik, allerdings mit Metallfäden aus Messing, Gold, Silber oder Kupfer wird auch Schmuck hergestellt. Gerade im Erzgebirge war das Klöppeln ein sehr gefragtes Handwerk für Frauen. Zwar gab es inzwischen auch schon die ersten Klöppelmaschinen, doch keine kann bisher einen runden Bord klöppeln, sondern nur gerade aus. So blieb es Handarbeit wenn es um die feine Phantasie der Klöpplerinnen geht, gestalterisch wunderschöne Arbeiten an den Tag zu legen.
Wer mehr über das Klöppelhandwerk und über die Zusammenkunft im Landauer Haus erfahren möchte, der wende sich an die Trachtenkulturberatung für Schwaben im Landauer Haus in Krumbach unter trachtenberatung@kleidungskultur.de
Bürgerreporter:in:Luis Walter aus Krumbach |
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