Die WLZ als Lebensbegleiter

Zu meiner Kindheit gab es noch kein Internet. Für Nachrichten “aus der weiten Welt” sorgte ein Fernseher mit einer handvoll Programme. Für die lokalen Nachrichten des Dorfes und der Umgebung gab es nur ein Medium: Die WLZ. Mich als Kind hat das ehrlich gesagt noch wenig interessiert, denn meine Welt gestaltete sich zunächst auch ohne Lokalzeitung.

Meine erste bleibende Erinnerung sollte mit dem Wechsel auf die Louis-Peter-Schule erfolgen: Ein Bericht über die Sitzung von Schülervertreter in Bad Wildungen. Diesen Beitrag gib es noch immer, wenn auch die Ränder inzwischen ein wenig verfärbt sind. In den folgenden Jahren kamen Berichte vom Handball oder aus Schulwettkämpfen dazu. Auch der Schulabschluss ist dort in Bild und Text dokumentiert. Somit wurde die WLZ eine Art Lebensbegleiter, sozusagen ein Vorläufer von heutigen “Timeline-Chroniken”.

An der Sammlung dieser Zeitmomente arbeiteten meine Großeltern fleißig mit. Nicht ohne Stolz wurde in der Nachbarschaft erzählt, dass die Enkelin wieder mal in der Zeitung stand. Im Jahr 2001 war ich dann das erste Mal nicht “Inhalt” einer Nachricht, sondern Autorin. Wenn auch nur in Form eines Kommentars. Beruflich konnte ich diesen Weg fortführen; fernab der Heimat in dieser Zeit bedeutete dies auch ohne Begleitung der Lokalzeitung WLZ.

Im Zusammenhang mit der Typisierungsaktion zugunsten des Julian K. wurde ich durch einen Kollegen auf das myheimat-Portal aufmerksam. Das war im Juli 2010. Seit dieser Zeit schreibe ich hier nun Beiträge über Veranstaltungen aus der Region, über Natur und was ich sonst noch für “mitteilsam” erachte. Inzwischen privat wieder mehr heimatverbunden, liegen “stichprobenartig” auch entsprechende Druckbelege in Wort und Bild in der Heimatzeitung vor.

Als Lokalzeitung ist die WLZ auch heute noch ein Stück Lebensbegleiter für die Menschen aus der Region; die Kooperation mit dem myheimat-Portal bietet dabei eine gute Ergänzung, Ereignisse & Geschichten aus “nichtjournalistischer Sicht” einzubringen.