SAALETAL - WANDERUNG zum FEMENGERICHT ROTHENBURG
Eine Wanderfreundin machte mir den Vorschlag, einmal im Saaletal zu wandern. Als Ausgangspunkt wählten wir den kleinen Saaleort Nelben, der sich unmittelbar am linkem Saaleufer befindet. Wir wanderten in der Saaleaue stromaufwärts bis zur Schleuse Rothenburg. Schon im Mittelalter hatte man die Saale als Transportweg benutzt. Um sie für die aufkommenden Schifffahrt nutzen zu können, wurden Staustufen mit Schleusen angelegt. Die Vorgängerin der jetzigen Rothenburger Schleuse wurde bereits 1698 errichtet. 1938 - 1942 erfolgte der Bau der heutigen Schleuse. Sie hat eine Breite von 12 m bei einer Länge von 103 m. Zwischen den alten Bett der Saale und dem neuen Bett der Saale befindet sich eine über 1.200 m und bis zu 150 m breite Schleuseninsel, die zum Teil landwirtschaftlich genutzt wird. Der alte Saalestrom wird über ein Wehr mit regulierbaren Abfluss abgeriegelt und damit die Saale angestaut.
Femengericht - Menhir
Stromaufwärts, fast am Ende der Insel, in der Nähe des Wehres von Rothenburg, befindet sich ein altes Femengericht. Die auch als Freistuhl - Gerichtsstätten bezeichneten Femengerichte wurden vom 13. bis zum 16. Jahrhundert als Gerichtstätten genutzt. An der Rothenburger Gerichtsstätte befindet sich ein, auf Steinmauern liegender, Menhir. Er besteht aus roten Sandstein mit den Maßen 200x180x30 cm. Die Gerichtsstätte ist auch als Rothenburger Menhir bekannt. Menhir sind senkrecht aufgestellte Einzelsteine, die in der heidnischer Zeit die Ahnen repräsentieren sollten. Dieser Menhir war einstmals an einer Kreuzung in der Nähe von Nelben aufgestellt. Ich vermute, dass der Stein schon vor dem Bau der ersten Schleuse dort seinen neuen Platz am ehemaligen Femengericht erhielt.
Nach einer kurzen Pause wanderten wir zurück zum Parkplatz. Nach Gnölbzig war es nur eine kurze Fahrt. Dort wanderten wir in einem kleinem Talgrund, dass sich zu Recht Paradies nennt, stetig bergan. Hier kamen wir über eine Allee auch an einen kleinen Weinberg mit einer Straussenwirschaft vorbei. Über einen Feldweg - mit schönen Ausblicken ins Saaletal - ging es wieder zurück nach Gnölbzig.
Bürgerreporter:in:Gerd Horenburg aus Aschersleben |
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