Bevor die Faschingszeit schon wieder vorüber ist: Eine Büttenrede zum Thema Anglizismen!

Mit diesen ganzen Anglizismen heutzutage, diesem Denglisch, wirst du ja vollkommen stupid im Head!

Ich kaufe keine 'Tickets', sondern Fahrkarten, Fahrscheine oder Eintrittskarten.

Ich 'relaxe' auch nicht. Ich entspanne oder schalte ab.

Ich betrete freiwillig weder eine 'No Go Area' noch eine Gefahrenzone, verbotene Zone oder Tabuzone.

Die Personalabteilung wird heute immer öfter zum 'Recruiting' oder zum 'Human Ressources'. Bei soviel Schaumschlägerei und Produktion von heißer Luft verschlägt es einem nur noch die Sprache.

'Worst case' – der ist für die deutsche Sprache bereits eingetreten!

Ein Imbissstand ist heute ein 'Takeaway'. Wenn man die beiden Wortbestandteile einzeln übersetzt, heißt das: 'nimm weg'. Ist das jetzt eine Aufforderung zum Diebstahl?

Vintage ist nicht die Marketing-Veranstaltung irgendeines Winzerverbandes, sondern ein trendiges Zeitgeist-Wort für 'altmodisch'.

After Work – die Work ist im After?

Der Geschäftsführer wird jetzt immer öfter zum CEO.
CEO – klingt wie der Name eines WC-Reinigers aus der Fernsehwerbung. Das neue CEO – jetzt mit der Extraportion Dummschwätzerei!

Eine Kennmelodie fand ich bisher immer einprägsamer als eine 'Signation'.

Eisenbahnzügen hinterher zu sehen heißt heute 'trainspotting'. Hm, es kommen einem auch die Tränen und es spottet jeder Beschreibung, wie die deutsche Sprache verhunzt wird.

Egal, ob mir ein Werbematerialien-Verteiler in einer Fußgängerzone 'Flyer' oder Flugzettel aufnötigt – nervig ist beides.

Überlebenstraining heißt heute 'Survival'. Genauso so einen Kurs braucht unsere deutsche Sprache momentan.

Ich nehme keine 'Giveaways' an. Höchstens Werbegeschenke, wenn ich sie gebrauchen kann.

Ein 'Anchorman' ist kein Mann, der in einem Chor singt, sondern ein Moderator!

Ist 'Coffee To Go' Kaffee zum Davonlaufen?

Wenn ich mir irgendein neues Thema erarbeite, dann beschäftige ich mich zunächst mit den Grundlagen und nicht mit den 'Beeesiks'.

Ich habe noch nie etwas 'last minute' erledigt. Immer nur auf die letzte Minute, auf den letzten Drücker. Das dafür aber schon sehr oft.

Wissen Sie, was ein Stakeholder ist? Ich dachte ja zuerst, das hätte etwas mit Grillen im Sommer zu tun. Aber weit gefehlt. Es handelt sich hierbei um einen Teilhaber.

Unlängst las ich auf einer öffentlichen Veranstaltung auf einem Plakat Werbung für ein 'Soap Box Racing'.
Ich habe mich allenfalls eingeseift gefühlt, als ich diese Sprachvergewaltigung entdeckte.

Der Zubringer vom Bahnhof oder Flughafen wird heute immer öfter zum 'Shuttle'. Egal, solange er nicht so gefährlich und unzuverlässig ist wie die Schrottkisten-Shuttles der NASA.

Lese ich in der Zeitung unter den Stellenanzeigen, dass ein 'Key-Accounter' gesucht wird.
'Key' bedeutet Schlüssel auf Englisch. 'Account' Konto. Ein Schlüssel-Kontoer?????

Weder ein 'Hype' noch ein Medienrummel können mich sonderlich beeindrucken.

'Roundabout': Hier hatte ich mit der Übersetzung einige Schwierigkeiten. Ich habe das Wort in der Praxis schon in der Bedeutung von 'geschätzt', 'ungefähr', 'überschlagen', 'über den Daumen gepeilt' gehört. Als ich jedoch im Wörterbuch nachsah, waren da als Übersetzungen nur 'Kreisel' und 'Kreisverkehr' angegeben.

Ebenso wenig, wie eine 'Coverstory' bislang mein Interesse wecken konnte. Ein Aufmacher oder eine Titelgeschichte schon eher.

Beim Wort 'Hearing' denke ich als Liebhaber von Fischdelikatessen zunächst einmal an Hering.

'Workout' – 'Arbeit' und 'aus'. Die Arbeit ist aus. Ist das ein neues Wort für 'Feierabend'?

Setzt sich beim 'Babysitting' jemand auf das Baby drauf????? Die Vorstellung ist ja grauenvoll!!!!!

Einen Aufenthalt auf dem 'Red Carpet' halte ich für keine große Ehre. Mir würde es schon genügen, einmal im Leben über den Roten Teppich zu gehen.

'Briefing' hat doch nichts damit zu tun, dass man einen Brief erhält?

Was ist eine 'Westbank'? Ein Parksitzmöbel, das im westlichen Teil einer öffentlichen Grünanlage steht? Ein Finanzunternehmen? Da ist der Begriff Westjordanland im Vergleich dazu doch sehr viel selbsterklärender.

Der Reißverschluss heißt neuerdings 'Zipp'! Ich glaube eher, bei denen zippt's …

Für 'etwas voranbringen', 'etwas vorwärts bringen', 'etwas antreiben' sagt man heute 'pushen'. Zu meiner Zeit war einpuschen noch etwas, das sie uns im Kindergarten aberzogen.

'Layout': Hierzu mal keine Blödelei, sondern einfach nur eine Aufzählung von deutschen Begriffen, die das Lexikon dafür nennt. Seine Schlüsse möge jeder selbst daraus ziehen: (Seiten-)Entwurf, Satz(muster), Druckvorlage, Druckraster, Aufmachung, Erscheinungsbild, Gestaltung.

Selbiges beim Wort 'Tape': jegliches (Magnet-)Band, Kassette, (Paket-)Klebeband, Tesafilm. So das Lexikon, welches ich zu Rate gezogen habe.

Und damit sich auch schon die Jüngsten artig an die neue Amtssprache gewöhnen, sind Kinder keine Kinder mehr, sondern 'Kids'.

Ich bin als Kind und Jugendlicher niemals zum 'Outdoor' gegangen. Ich bin ins Freie gegangen oder gefahren. Und hatte auch eine Menge Spaß dabei.

Seitdem Sportler nicht mehr zum Aufstiegskampf, sondern zum 'Play-off' antreten, sind sie bestimmt sehr viel motivierter und haben mehr Kampfgeist.

Ist ein 'Warm-up' aus sportmedizinischer Sicht effektiver als ein Aufwärm-Training?

Der Arbeitsablauf heißt heute 'Workflow'. Meine spontane Assoziation zu dem Wort ist eher, dass da jemand vor der Arbeit flieht …

Ich habe sowohl vor einem 'Sniper' wie auch vor einem Heckenschützen Angst.

Im Fernsehen, vor allem auf den Privatkanälen, hört man jetzt immer öfter den Begriff 'Blockbuster'. Analysieren wir es mal. Ein 'Block' ist auf Englisch ein Klotz. Ein 'Buster' ein Jäger. Ein 'Blockbuster' ist daher ein Klötzejäger????? Was bitte habe ich mir denn darunter vorzustellen?

'Burnout' – den könnte ich bekommen bei diesem ganzen neumodischen englischen Gequatsche.

Der Flügel eines Autos ist seit Neuestem der 'Spoiler'. Na ja, bei einem Zusammenstoß hat man ja auch leicht eine Beule drin.

In der Apotheke und der Drogerie gibt es jetzt immer öfter eine 'Loohschn'. Na ja, vielleicht hilft sie ja mehr als die gute alte Salbe oder Tinktur.

Um wie viel genau ist eine 'Flatrate' preislich günstiger als ein Billigtarif?

Die Übersicht oder der Informationszettel heißt heute 'Handout'. Löst sich da eine Hand vom Arm und tippelt auf ihren Fingern zur Tür hinaus, oder wie habe ich mir das vorzustellen?

Aufmachung: 'Look'. – Mich lookt, äh, lockt jedoch nichts, von Deutsch auf Englisch umzuschalten.

'Public Relations': Öffentlichkeitsarbeit. Klingt wohl cooler. Sagt aber noch nichts über die eigentliche Qualität der Arbeit aus.

'Toppen': 'etwas übertreffen', 'überbieten'. Im Abschaffen der deutschen Sprache.

Ich gehe nicht zu einem 'date', sondern zu einer Verabredung, einem Treffen, einem Termin.

Einen 'Hot Spot' finde ich nicht so aufregend wie einen Brennpunkt.

Müssen es im Berufsleben unbedingt 'best practice'-Beispiele sein? Was war so schlecht an den guten alten Praxisbeispielen oder Beispielen aus dem Leben?

Ich hatte noch niemals den Ehrgeiz, bei einer Sache ins 'finish' zu kommen. Wenn ich das Finale erreichte, genügte mir das bisher voll und ganz.

Der Buchhalter wird immer mehr zum 'Accounter'. Ob der denn auch genauso gründlich ist wie ein herkömmlicher Buchhalter?

Zu einer Reise in ein fremdes Land nehme ich keinen 'Guide' mit. Ein Reiseführer tut es auch.

Ich lasse mich nicht von 'eye-catchern' beeindrucken, sondern höchstens von Blickfängen.

Der Berater ist neuerdings der 'Consulter'. Hoffentlich sind wenigstens seine Beratungsleistungen leicht verständlich.

Ich brauche keinen 'Reminder' an bevorstehende Ereignisse, sondern allenfalls eine Erinnerung.

Will ich billig einkaufen, gehe ich in keinen 'Second-Hand-Shop'. Ich brauche keine neuen Hände. Meine eigenen funktionieren noch ganz ausgezeichnet. Daher gehe ich immer nur in den Gebrauchtwarenhandel.

Wenn ich in eine fremde Stadt fahre, interessiere ich mich nicht für 'Sightseeing'. Höchstens für Sehenswürdigkeiten.

Bei dem Wort 'chillen' denke ich zuallererst an etwas Scharfes aus der Küche.

Ich bin einfach zu altmodisch, um mich 'oldschool' nennen zu lassen.

Ich empfange keine 'Messages'. Höchstens Botschaften. Manchmal sogar geheime Botschaften, die außer mir sonst niemand wahrnehmen kann! Jedes Mal dann, wenn ich meine Tabletten absetze …

In Geschmacksfragen hatte ich noch niemals einen bestimmten 'Style'. Stil zu haben erschien mir einfach stilvoller.

Ich 'time' nichts. Ich verabrede mich oder ich mache mir eine bestimmte Zeit aus. Oder einen Termin. Oder ich plane.

Ich höre mir auch kein 'Feedback' (Klingt für mich besonders bescheuert. Hört sich für mich an wie 'Fick back'. Ich frage mich da jedes Mal: Wen soll ich denn zurückf…..?) an, sondern allenfalls Rückmeldungen oder die Meinungen anderer Personen.

Wissen Sie, was ein 'Fäßilitie Mänädschr' ist? Ich werde es Ihnen verraten. Das, was man früher mal als Hausmeister bezeichnet hat. Ja, genauso wie Sie jetzt habe ich auch geguckt, als ich das Wort zum ersten Mal gehört habe.

Und jetzt kommt der absolute Überknaller. Halten Sie sich irgendwo fest.
Kennen Sie einen 'Public Area Attendant'?
Das ist – Trommelwirbel – der einstmalige Beauftragte für die sanitären Anlagen!

Zu 'Streetworkern' habe ich kein besonderes Vertrauen. Zu Sozialarbeitern schon etwas mehr.

Weder eine 'Daily Soap' noch eine 'Seifenoper' locken mich vor den Bildschirm.

Über Salate, die ich esse, brauche ich kein 'Dressing'. Eine Salatsoße reicht meinen bescheidenen kulinarischen Ansprüchen voll und ganz.

Wenn ich eine künstlerische Leistung schlecht finde, dann ist sie für mich 'Müll' und kein 'Thrash'. 'Thrash' finde ich höchstens die zunehmende Vergewaltigung der deutschen Sprache.

Für eine längere Wanderung habe ich bisher noch nie 'Equipment' mitgenommen. Ausrüstung genügte mir stets.

Wissenschaftler sind neuerdings immer öfter im Bereich 'Research' tätig. Na ja, vielleicht entdecken sie da ja mehr im Vergleich zu früher, als sie noch simple Forscher waren.

Trotz meines hohen Interesses für aktuelle politische Entwicklungen habe ich mich bisher für die 'Breaking News' oder die 'Flash News' noch nicht besonders begeistern können. Die Kurznachrichten halte ich für informativer.

In den Sportnachrichten im Fernsehen ist jetzt immer öfter die Rede von einem 'Coach'. Da frage ich mich jedes Mal: Wie haben die Sportler in früheren Zeiten eigentlich ihre Leistungen vollbracht, als es bloß Trainer gab?

Nach Arbeitsschluss bin ich noch nie in die 'Rush-Hour' geraten. Immer nur in die Stoßzeit.

Ein Schild mit der Aufschrift 'Sale' im Schaufenster zieht mich als Kunde nicht besonders an. Die Saale mit zwei A's ist für mich ein Fluss in Deutschland, ein Zubringerfluss der Elbe.

In einigen Regionen des deutschen Sprachraumes findet sich an den Fassaden von Bäckereien mittlerweile die Bezeichnung 'Backpoint'. (Kein Scherz! Kam unlängst im Fernsehen!)
Analysieren wir das Ganze einmal. 'Point' ist die englische Bezeichnung für 'Punkt'. Soweit klar. Das Wörtchen 'Back' bedeutet im Englischen 'zurück' oder 'hinter'. Demzufolge ist ein 'Backpoint' ein 'zurückweichender Punkt' oder ein 'Hinterpunkt'. Leuchtet ein.

Zu einem 'Gentleman's Agreement' konnte mich bisher noch niemand überreden. Allenfalls zu einem Stillhalteabkommen.

Auch eine 'Checklist' habe ich bisher noch nie benötigt. Den Stichpunktzettel fand ich mindestens genauso übersichtlich.
In dem Sinne habe ich es bisher auch noch nie für notwendig befunden, etwas 'durchzuchecken'. Etwas zu überprüfen oder etwas durchzugehen, etwas durchzuarbeiten oder etwas zu sichten habe ich bisher für ausreichend gehalten.

Ich 'handle' keine Sache. Ich handhabe sie. Händel ist für mich ein deutscher Komponist der Barockzeit.

Auch eine dieser modernen Phrasen: 'Hard Facts'. Sich allein die harten Fakten zu einem Thema anzuhören, ist für einige Leute scheinbar nicht hart genug.

Ich bemühe mich nicht sonderlich, 'up to date' zu sein. Auf dem neuesten Stand zu sein genügt mir voll und ganz.

Ein besonders skurriler Fall, der mir untergekommen ist: 'Power Napping' für 'Mittagsschlaf'. (Dazu fällt mir jetzt nicht einmal irgendeine Verblödelung ein.)

Das Gegenüber im Sinne einer Person heißt heute 'Counterpart'. Auch dazu fällt mir jetzt nicht mal irgendein Spruch ein.

Ich schließe keine 'Deals' ab. Geschäfte zu machen kommt mir seriöser vor.

'Events' können bei mir kein besonderes Interesse erwecken, allenfalls Ereignisse.
Ebenso wenig 'Happenings'. Ich brauche nur ab und zu ein bisschen Happi-happi, wenn ich Hunger habe.

Die erste Assoziation, die mir zu der Vokabel 'Brainstorming' einfällt, ist die, dass da jemandem das Gehirn weggeblasen werden soll. Daher ist sie mir nicht sonderlich sympathisch, die Vokabel. Und so bevorzuge ich die Bezeichnung 'Ideenfindung'.

'Comedians' konnten mir bisher noch keinen einzigen Lacher abringen. Komiker schon eher.

Ein Fußball-Spiel wird jetzt immer öfter zum 'Fußball-Match'. Na ja, manchmal müssen sich die Spieler ja auch im Matsch wälzen.

Ich gehe auch nicht 'Shoppen', sondern Einkaufen, wenn ich etwas brauche. Auch muss ich dazu nicht unbedingt einen 'Shop' betreten. Der gute alte Laden tut es auch.
Ebenso wenig lockt mich eine 'Shopping-Mall'. Ich trinke höchstens ganz gern mal eine Molle mit Korn …

Bei einer Sache ist es egal, ob du es englisch 'Connections' oder schrecklich altmodisch Beziehungen, Verbindungen, Kontakte oder 'Vitamin B' nennst. Du kommst so oder so nicht ohne es aus im Berufsleben.

Während der 'Primetime' sehe ich nur höchst selten fern, weil sie da meistens Schund bringen. Ich bevorzuge daher die Hauptsendezeit.

Gleichgesinnte irgendeiner Richtung treffen sich heutzutage immer öfter auf 'Conventions'. Wir hatten früher auf unseren simplen Treffen aber auch schon jede Menge Spaß.

Auf 'Fakes' bin ich im ganzen Leben noch nicht hereingefallen. Auf Fälschungen, etwas Fingiertes oder etwas Getürktes schon.

Wenn ich das Wort 'Center' höre, frage ich mich: Ja, was wird denn dort gesendet?

Im Berufsleben ist jetzt immer öfter die Rede von 'Social Skills' oder von 'Soft Skills'. Hört sich für mich beides an wie 'Killen'. Stimmt ja auch irgendwie. Hier wird nämlich unser sprachlich-kulturelles Erbe gekillt.

Kurios finde ich auch die Wortschöpfung 'Catwalk'. Was der Spaziergang einer Katze mit Mode zu tun haben soll, hat mir bisher noch niemand schlüssig erklären können.

Ich 'cancle' keine Verabredung, sondern sage sie ab, sage dass ich nicht komme oder verschiebe sie. Oder ich storniere etwas.

Ich bin ja davon überzeugt, dass Cineasten aus dem englischsprachigen Raum ganz begeistert sind vom 'Making of' eines aktuellen Kinofilms. Ich hingegen interessiere mich eher für einen Bericht über die Dreharbeiten.

Ob ein 'Bodyguard' seine Klienten genauso gut beschützen kann wie ein Leibwächter?

Ist 'Charity' wirklich ergiebiger als Wohlfahrt?

Immer, wenn ich im Fernsehen die Phrase 'Fashion and Beauty' höre, verstehe ich 'Fasching auf der Bounty'.

Nachwuchstalente werden heute immer öfter auf 'Contests' gesucht. Ich finde aber, es sind auch schon jede Menge Potenziale entdeckt worden, als das Ganze noch Wettbewerb oder Ausscheid hieß.

Ich 'zappe' nicht zwischen einzelnen Programmen im Fernsehen. Das Einzige, was manchmal zappelt, ist das Fernsehbild.
Auch 'switche' ich nicht vor dem Fernseher. Ich komme höchstens manchmal ins Schwitzen, was diese Flut von Anglizismen betrifft.

Ich setze mir keine 'Deadline', sondern einen Stichtag oder eine Stichzeit. Oder ich habe einen Abgabetermin. Oder eine Abgabefrist. Oder, oder.

Dass 'Gossips' über Hollywood-Prominente zuverlässiger sind als Gerüchte – d a s halte ich für ein Gerücht.

Die Vorabpremiere wird jetzt immer öfter von der 'Preview' abgelöst.

Thematisch verwandt mit dem letzten Punkt: Ich interessiere mich weder für 'Society' noch für Klatsch und Tratsch.

Sehen 'Lookalikes' ihren Originalen wirklich ähnlicher als Doppelgänger?

Wir brauchen keine 'Think-Tanks' – unsere Einfälle fabrizieren wir in Denkfabriken.

'Bashing' klingt vielleicht vornehmer. Aber letztendlich wird auch da nur auf jemandem herumgehackt.

Das Wort 'Crash' wird im Deutschen mittlerweile für Zusammenstoß, Absturz oder Unfall verwendet. Alles Attribute, die auch für den momentanen Zustand der deutschen Sprache insgesamt zutreffen.

Ist ein 'Womanizer' bei Frauen wirklich um so vieles erfolgreicher als ein Frauenheld oder ein Casanova? Dieselbe Frage lässt sich auch in Bezug auf den 'Laffer' stellen.

Ich habe im ganzen Leben noch keinen 'Fun' gehabt. Immer bloß Spaß.

Anstatt eines Preises wird jetzt immer öfter ein 'Äword' vergeben. Dazu fehlen
m i r die Worte.

Anstelle eines 'Statements' gebe ich lieber eine Erklärung, einen Kommentar, meinen Standpunkt oder eine Stellungnahme ab.

Sicherheitsmänner heißen heute 'Security'. Na ja, solange ich sie in Notsituationen nicht ausschließlich in fehlerfreiem Englisch rufen muss …

Sind 'Newcomer' tatsächlich talentierter als Neueinsteiger, Beginner, Neulinge?

Von 'Highlights' ließ ich mich noch nie berauschen. Eher von Höhepunkten oder Glanzlichtern.

'Ranking': Dazu fällt mir nicht wirklich irgendeine Blödheit ein. Außer, dass es sich auf 'Spanking', den pornografischen Begriff für erotisches Arschversohlen, reimt.

Der 'Background' eines Menschen ist sicherlich sehr viel hintergründiger als sein Hintergrund.

Ich habe als Kind niemals 'Sticker' gesammelt. Sticken war das Hobby meiner Großmutter. Ich habe mich mit Aufklebern beschäftigt.

Eine Leistungsstufe wird heute immer öfter zum 'Level'. Nun, manche sollen bei der Anstrengung, einen höheren solchen zu erreichen, schon den 'Level abgegeben' haben.

Der Begriff 'Charts' mag ja trendiger klingen. Aber nichtsdestotrotz sind es jene Titel, die in der Zeit entstanden sind, als das Ding noch Hitparade hieß, welche heute noch rauf- und runtergespielt werden.

Sind V-Männer der Polizei an den Verbrechern wirklich näher dran, seitdem sie nicht mehr verdeckt, sondern 'undercover' ermitteln?

Da ich im vorvorigen Beispiel das Wort 'trendig' verwendet habe: Bei einigen dieser Begriffe weiß man ja mittlerweile überhaupt nicht mehr, ob sie dem Deutschen oder dem Englischen zuzurechnen sind. So etwa 'trendy' oder 'Handy'.

Und unter 'Christmas' verstehe ich ein Fest Ende Dezember in Großbritannien, den USA, Kanada und Australien. Dort gehört das zum kulturellen Erbe. Ich hingegen feiere Weihnachten.

Einzig allein der 'Happy Hour' stehe ich etwas versöhnlicher gegenüber – bei meinem miserablen Einkommen als Journalist.

Also, wie man sieht, hast du als German Native Speaker jede Menge Multiple Choices, etwas auszudrücken. Und das für immer zu verlieren, wäre doch echt uncool, or what?

Zum Schluss noch ein zum Thema passende Anekdote des deutschen Schauspieler und Komikers Christian Tramitz:
"Unlängst sagte meine 15-jährige Tochter zu mir: 'Fuck you, Dad!' Dieses Ereignis hat mich sehr traurig gestimmt. Wo ist nur das schöne, alte deutsche Wort 'Papa' geblieben?"

In dem Sinne: Helau!

Bürgerreporter:in:

Christoph Altrogge aus Kölleda

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