Hiasl Erlebniswelt im Kissinger Gut Mergenthau startet in die Saison 2013
Eine Geschichte um Mord und Totschlag lässt sich immer gut erzählen. Zur Saisoneröffnung 2013 der Kissinger Erlebniswelt Bayerischer Hiasl auf Gut Mergenthau machte Luis Maier aus der Geschichte um den Räuberhauptmann und Wilderer Matthias Klostermayr eine mit viel Wortwitz gespickte Moritat.
Luis Maier, der "Holledauer Liedermacher, G’stanz’l-Sänger und G’schichten-Schreiberling" erweckte die tragische Geschichte für die anwesenden Gäste zum Leben. In bayerischer Mundart und manchen humorvollen Pointen erzählte Luis Maier im Kissinger Hiasl-Museum die Geschichte des charismatischen Kissinger Volkshelden.
Unter den zahlreichen Gästen begrüßte Barbara Kurz vom Kissinger Förderverein Bayerischer Hiasl Aichach-Friedbergs stellvertr. Landrat Rupert Reitberger, Kissings Bürgermeister Manfred Wolf mit Gattin Anita, Gemeinderat Winfried Gilch und die Gutsherrin von Gut Mergenthau, Monika Fottner. Ein begeisterter Zuhörer der grausamen Moritat um den Bayerischen Hiasl war ein Nachfahre des Bruders von Matthias Klostermayr. In typischer Bekleidung, bewaffnet mit dem originalen Nachbau vom Stutzen des Wildschützen, genoss der 85-jährige Josef Klostermayr die Aufführung.
Weil er einen Jesuitenpater auf dem Kissinger Schlossgut Mergenthau wegen eines Fehlschusses ungebührlich verpottete, verlor der junge Kissinger Matthias Klostermayr seinen Job als Jagdgehilfe. Weil ihm damit auch die Jägerei mit dem Ortsjäger verboten wurde, begann Matthias mit der Wilderei. Er verdingte sich als Knecht und das Unheil nahm seinen Lauf, als er sich ausgerechnet in die Tochter des Bauern verliebte. "Von sowas kommt ein Kind davon", ist die alte Volksweisheit, welche auch diesem ungleichen Paar erst recht den Unwillen des Bauern einbrachte. Kurz und gut, der unstete Lebenswandel Klostermayrs und die nicht zu überwindenden Spannungen mit dem Bauern zwangen den Wilderer zur Flucht ins "ausländische" Schwaben. Dort erhält er auch seinen Namen "Bayerischer Hiasl". Bei den Bürgern und Bauern war der Hiasl wegen seiner Wilderei sehr beliebt - sorgte er doch für die Dezimierung des üppigen Wildbestands. Für die Obrigkeit aber wurde er bald zum Ärgernis. Hiasl wurde gefasst und musste ins Zuchthaus nach München. Eigentlich stand auf Wilderei die Todesstrafe, aber der bayerische Kurfürst wollte ihn zum kurfürstlichen Jäger machen. Hiasl zog aber sein freies Leben vor und avancierte fortan mit mehreren Räuberbanden zum deutschen Robin Hood, weil er stets die Beute seiner Raubzüge und Wildereien an die Armen verteilte. Der Kissinger wurde zum charismatischen Volkshelden.
Nach seiner Gefangennahme und einem mehrmonatigen Prozess wurde der Bayerische Hiasl am 6. September 1771 im Alter von 35 Jahren an der Donaubrücke in Dillingen hingerichtet. (Quelle für die Recherche: Wikipedia)
Ausgestattet und eingerichtet hat die Hiasl Erlebniswelt die Regio Augsburg Tourismus GmbH. Der Historische Förderverein Bayerischer Hiasl aus Kissing ist zuständig für den Betrieb und den Unterhalt der Erlebniswelt auf Gut Megenthau. Die Räumlichkeiten im alten Kornspeicher des Guts stellt Gutsherrin Monika Fottner kostenfrei zur Verfügung. Träger der Einrichtung ist der Verein Wittelsbacher Land. Unter www.wittelsbacherland.de, oder www.regio-augsburg.de können Sie Aktionen und Öffnungszeiten erfahren.
Text und Bilder: Franz Scherer
Recherchequelle: Wikipedia
Informationen:
Regio-Augsburg Tourismus GmbH
Verein Wittelsbacher Land e.V.
Gut Mergenthau in Kissing
Historischer Förderverein Bayerischer Hiasl e.V. Kissing
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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