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-Opa, 75 Jahre alt, verheiratet seit 1972,
reiselustiger, oft von Fernweh getriebener, dennoch sehr heimatverbundener,
kulturinteressierter, naturliebender,
auch an Sport interessierter Rentner.
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Eine halbe Autostunde von Marburg, nur 5 Kilometer von Neustadt entfernt, liegt in einem wunderschönen Tal das Malerdorf Willingshausen. Herzlich werden wir nicht nur auf einer Tafel am Ortseingang, sondern auch auf einem Bild von einem Schwälmer Trachtenmädchen mit ausgebreiteten Händen im Malerstübchen begrüßt. Ludwig Emil Grimm, der jüngere malende Bruder der Märchensammler Wilhelm und Jacob Grimm, arbeitete ebenso wie der berühmte Maler Carl Bantzer, dessen eindrucksvolle Bilder wie "Die...
Ein beliebtes Ziel bei einer Burgwaldwanderung ist die Burg Mellnau. Durch die eiserne Tür im Bogentor schweift unser Blick in die Weite des Marburger Landes bis nach Marburg und zur Amöneburg und lässt uns die abwechslungsreiche Landschaft genießen. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Burg Mellnau wurde erst 1329 zu einer Burg mit Bergfried ausgebaut, um die Handels- und Landstraßen zu kontrollieren. Eigentümer war der Mainzer Erzbischof, der Mellnau zu einem Außenposten der Amöneburg...
... hieß es an diesem Wochenende bei den Flugtagen auf dem Fluggelände des Kurhessischen Flugvereins Marburg in Schönstadt. Seit den ersten Flugversuchen von Ikarus wird die Begeisterung vom Fliegen immer wieder bei den Menschen geweckt. Es ist auch heute noch ein faszinierendes Erlebnis, in einem supermodernen Segelflieger lautlos wie ein Vogel durch die Luft zu gleiten. Zwar gehört das Reisen mit schnellen Reiseflugzeugen zum Alltag; dennoch ist der Flug mit einem klassischen Doppeldecker,...
Die mächtige Wehrmauer, die mit einer Länge von ca. 150 Metern die Wallfahrtskirche in Stausebach umschließt, zeugt von der Geschichte eines kleinen Dorfes und deren kriegerischen Auseinandersetzungen, besonders während des Dreißigjährigen Krieges. Das Mauerwerk, meist aus nicht regelmäßig behauenen Sandsteinen erstellt, ist durch einige Schießscharten unterbrochen. Gekrönt wird die Mauer durch dreieckig bearbeitete Schlusssteine, an manchen Stellen auch mit flachen Sandsteinplatten. Wahrlich...
Dieser Anregung folgend, habe ich mich heute auf einen kurzen Pilgerweg anlässlich der Magdalenen-Oktav zur Lindaukapelle unterhalb der Amöneburg begeben. Der "Weg ist das Ziel", so heißt es sprichwörtlich, wenn Pilger auf Reisen gehen. Ob dies auch für eine Abendwanderung mit insgesamt ca. 15 Kilometern gilt? Die brennende Sonne wird bei meinem Gang von Stausebach durch die neuen Wohraauen über die B62 vorbei an dem Kirchhainer Anna-Park und dem Amöneburger Tor zu meinem ständigen wohltuenden...
Wenn auch die große Urlaubsreise in diesem Jahr ausfällt, lassen Sie den Kopf nicht hängen. Das Schönste am Urlaub zu Hause ist, dass man seine Zeit frei einteilen kann. Einfach nur die Seele baumeln lassen und genießen. Der Italiener bezeichnet dies als "dolce farniente" - süßes Nichtstun. Als wunderbarer Ort der Entspannung wirkt der heimische Garten mit Teich und Seerosen. Dabei erzeugen blühende Wasser- und Sumpfpflanzen ein ebenso beruhigendes Bild, wie der über das grüne Wasser schnell...
Unter diesem Motto wurde an diesem Wochenende im Georg-Gaßmann-Stadion in Marburg im Rahmen des Thorpe-Cups ein Zehnkampf-Ländervergleich Deutschland gegen USA durchgeführt. Bereits am ersten Tag konnten sich zahlreiche Zuschauer bei sonnigem Wetter hautnah an spannenden Wettkämpfen erfreuen. Wann hat man schon einmal die Möglichkeit, heiße Goldmedaillen-Aspiranten auf die Olympischen Spiele in London - eintrittsfrei - zu beobachten? Amerikanische Spitzenathleten, wie der Weltrekordhalter...
Sorgenvoll schauen unsere Landwirte, nicht nur im Marburger Land, in den wolkenverhangenen Himmel, fürchten Ausfälle bei der Getreideernte und hoffen auf eine stabile Wetterlage, damit endlich die Ernte beginnen kann. Angesichts der gut stehenden Weizenfelder wird von den hessischen Landwirtschaftsämtern eine fast durchschnittliche Getreideernte erwartet. Sicher durch die massiven Auswinterungsschäden mit strengem Frost im Februar können Rekordergebnisse nicht erreicht werden. "Aber mit Gottes...
Wenn in diesen Tagen die übergroßen Mähdrescher mit ihren meterlangen Schnittbreiten zur Gerstenernte auf die Felder fahren, kommen bei den älteren Menschen im Dorf Erinnerungen an die mühevollen Arbeiten vor über achtzig Jahren auf. Damals wurde die Ernte mit der Sense, also von Hand, gemäht. Später setzte man einen Mähbalken, von Pferden gezogen, ein. Bevor die schweißtreibende Arbeit oft schon in der Frühe um 4 Uhr begann, musste am Abend vorher die Sense auf dem Dengelstock mit einem Hammer...
Beim Anblick der herrlich herausgeputzten Fachwerkhäuser im Hessenpark werden Erinnerungen an die eigene Kindheit im Dorf geweckt. Zwar wird beim Betrachten der Fassaden, den frei umherlaufenden Hühnern, den alten Mühlen, den schönen Kirchen, die sonst nicht mehr unterhalten werden können, eine Idylle und Geborgenheit an die "gute alte Zeit" vermittelt, eine Zeit, die so jedoch nie vorhanden war. Das Leben im Dorf bestand eher aus Plagen, Mühen und harter Arbeit. Die Menschen waren immer...
Ich, ein etwa acht Zentimeter großes Hirschkäfer-Weibchen, gehöre zu den seltensten Insekten im Wald, weshalb die naturverbundenen Menschen mich auch zum "Insekt des Jahres 2012" gewählt haben. In vielen Gegenden Deutschlands bin ich fast ausgestorben. Es gehört schon zu etwas Glück, mich im heimischen Wald zu beobachten. Bisher lebte ich zurückgezogen, aber sehr zufrieden in einem alten, schon etwas vermoderten, aufgeschichteten Holzstapel im Stausebacher Wald "Im Espen". Dort fühlte ich mich...
Wegekreuze und Bildstöcke in und um Stausebach geben Zeugnis von großer Volksfrömmigkeit. Die Kreuze wurden im 19. Jhd. bis Anfang des 20. Jhd. als Zeichen der Dankbarkeit für überstandene Krankheiten, Unheil oder als Versprechen für eine glückliche Heimkehr aus Kriegen errichtet. Schon wesentlich früher, im Jahre 1746, wurde der herrliche, sehr filigran aus rotem Sandstein gefertigte Bildstock an der Südseite der Kirche "Mariä Himmelfahrt" errichtet. Die Vorderseite des Bildstocktisches trägt...
Mit einem Blick in unsere alte fast leerstehende Scheune in Stausebach verbinde ich einen Rückblick in die Vergangenheit mit Streichen, Abenteuern und manch nicht ungefährlichen Spielen. Kinderspielplätze, Fernsehen und erst recht Computerspiele waren in den Nachkriegsjahren fremd. Scheunen, Ställe, Misthaufen, alte Schuppen boten viel Spielraum, um in der Zeit nach Erledigung der Schulaufgaben die Freizeit zu verbringen, am besten im Kreise einer Großfamilie auf dem Bauernhof. Zwischen...
Nur dort wo keine Herbizide eingesetzt werden, können der Klatschmohn, die Kornblume und die Kamille in großen Mengen bleiben. Das satte Rot des Klatschmohns, das Blau der Kornblume und auch die gelb-weßen Blüten der Kamille durften seither in keinem Feldblumenstrauß fehlen. Wenn dann die Schnitter die reifen goldgelben Ähren zum Erntekranz flochten, wurde stets die blaue Kornblume mit eingearbeitet. Sie war gleichzeitig ein Symbol für die Sehnsucht und die Liebe bei jungen Mädchen; denn ein...
Eine Regenpause führte mich zu einer, wenn auch nicht persönlichen Begegnung, mit Udo Lindenberg in das Stadthaus am Dom in Wetzlar. Der eigenwillige, manchmal exzentrische Sänger mit Erkennungszeichen Hut und Lederbekleidung, war mir eher mit seinem "Sonderzug nach Pankow" und dem Zusammentreffen mit Erich Honecker (Honi) bekannt. Seine politischen, bissigen Lieder sind seit vielen Jahren Hits in der Unterhaltungsbranche. Mit Hilfe von Likören und einem Gemisch von Acryl präsentiert er ebenso...
Hautnah erlebte ich als Kind in den 50er Jahren mit, wenn der erste Storch auf "Strawes Scheuer" in Stausebach angekommen war. Es war für mich und meine sechs Geschwister immer ein besonderes Erlebnis, und es begann eine spannende Zeit mit den Störchen. Vor der Haustür von "Bonanse Hob" sitzend, beobachteten wir alle Geschehnisse, die sich in dem Nest auf der alten Brandmauer ereigneten. Es war so, als ob das Storchenpaar zur Familie gehörte. Damals wurde die Mär, der Storch bringt die Kinder...
Ein Besuch in der Struthmühle bei Gemünden/Wohra aus Anlass des Mühlentages zeigt uns, wie wichtig Mühlenbetriebe in der vielfältigen Produktion von Standard- und Spezialmehlen sind. In einer gesunden Ernährung spielen Getreideprodukte eine Hauptrolle; denn das Brot ist zu allen Zeiten das wichtigste Nahrungsmittel aller Menschen gewesen. Von den vielen Mühlen, die bis in die 60er Jahre an dem Flüsschen Wohra existierten, sind heute nur noch wenige in Funktion wie die Struhtmühle. In unserer...
Meistens suchen sich Schwäne während ihrer Brutzeit ungestörte Brutplätze, die abseits von angestammten Gewässern liegen und nicht durch menschliche Nähe gestört werden. Unsere Schwanenmama hat sich ihr Nest direkt in der Wohra an der Straße "Dahlienstraße", in unmittelbarer Nähe der Kirchhainer Papiermühle, gebaut. Hin und wieder bringt das Schwanenmännchen Schilfstöcke, die es in das Nest verbaut. Die Mama hat bereits das Brutgeschäft übernommen. Beim kurzen Aufstehen kann man erkennen, dass...
Jahr für Jahr beobachte ich das Schwanenpaar auf dem in der Nähe Stausebachs gelegenen Wohrasandfang, wie es einträchtig zusammenlebt. Das Paar scheint sich "ewige Treue" geschworen zu haben. Was bei den Menschen nicht immer zutrifft, so leben die Schwäne in Einehe und sind stets glücklich miteinder verbunden. Seit einigen Tagen hat sich die Familie komplettiert und werden so zu Hinguckern, nicht nur für Fotografen. Sechs junge Schwäne, zunächst sollen es gar sieben gewesen sein, folgen ihrer...
Wenn es um Rumänien geht, denken viele Menschen immer noch an Dracula, Armut, Kriminalität und an den Größenwahn des Diktators Caucsecu und dessen Monumentalbauten, wie das riesige Parlamentsgebäude - das größte der Welt. Schon bei der Ankunft in Bukarest merken wir, dass das Land trotz vieler wirtschaftlicher Schwierigkeiten im Aufbruch ist und viel zu bieten hat. Eine moderne Großstadt mit vielen Kunstschätzen, herrlichen Parks und Alleen, und der Triumphbogen erinnert an Paris. Bei der...
So oder ähnlich lauteten die "Nauigkehre", die bis in die 60er Jahre der Ortsdiener in Stausebach verkündete. Zu den Menschen, die das Dorfleben mitprägte, gehörte der Ortsdiener. Man erinnert sich besonders liebevoll an den Mann mit der übergroßen Handglocke (Schelle), der das eintönige Dorfleben mit wichtigen und weniger beachtenswerten Nachrichten versorgte; denn damals gab es noch keinen Bekanntmachungskasten, ganz zu schweigen von den heutigen Mitteilungsblättern. In schöner Regelmäßigkeit...
Die Rundwanderung am Erlensee bietet stets Naherholung im Einklang mit der Natur. Schon seit vielen Jahren wird der Naturgedanke durch informative Schautafeln - auch in Blindenschrift - unterstützt. Mit Leit- und Informatiossystemen, in einer Akustikstation und auf einer Beobachtungsplattform können die Naturliebhaber und insbesondere Sehbehinderte und Blinde die Natur mit allen Sinnen erfahren. Zudem können Blinde mit einem Blindenstock oder den Füßen die Abgrenzung zum Ufer anhand eines...
Manchmal reichen zehn Minuten, um in der Stille das Leben zu spüren. Oft sind es scheinbar banale Gewohnheiten, die meine Aufmerksamkeit fesseln. Zehn Minuten, in denen ich mich von nichts ablenken lasse. Nur still irgendwo - z. B. zum Frühstück in einem Cafe bei einer Tasse Cappucino - zu sitzen und die Hektik und die Zwänge des Alltags einfach zu ignorieren. Wenn dann noch der Cappuccino als kleines Kunstwerk mit einem braun-abgestuften Muster serviert wird, wird die Stimmung, in den Tag zu...
Eine Pilgerreise eröffnet manchmal unerwartete Eindrücke. Schon neugierig auf das "Mega-Event" Heiliger Rock in Trier führte mich der Weg vor einigen Tagen von Marburg nach Trier. Eingereiht - wie viele tausend Pilger - in die lange Schlange vor dem Dom, gingen mir schon einige Gedanken durch den Kopf: Ist diese Reliquie wirklich sehr bedeutend für die Christenheit? Geht es bei der Verehrung nur um ein altes Stoffstück, dessen Herkunft oder Echtheit wissenschaftlich nicht bewiesen ist? Welchen...
Blühende Bäume, Gräser und Kräuter wecken eigentlich Frühlingsgefühle und sorgen für wunderschöne Impressionen. Für viele Menschen beginnt jedoch eine Zeit der lästigen Symptome mit tränenden, juckenden, roten Augen oder laufender, triefender Nase. Die Pollenzeit ist da! Allergiker - und das sind fast jeder Fünfte - reagieren auf die Blütenstäube, die lästige Entzündungen in Nase, Rachen und Augen auslösen. Das Immunsystem verkennt dabei die harmlosen Teile der Pflanzen als Eindrinlinge....
Seit vielen hundert Jahren fließt klares Wasser aus einer Quelle in die zwei uralten Sandsteinbecken (15.Jh.) der Waschbach unterhalb der Amöneburg, eine nicht versiegende Quelle. Die Legende erzählt, dass hier der heilige Bonifatius die ersten Christen unserer Region getauft hat. Auch reinigten Amöneburger Frauen bis in das 19. Jahrhundert hier ihre Wäsche und nutzten die danebenliegenden Weideflächen als Bleichwiese. Wasser ist Grundlage des Leben und besitzt auch eine starke spirituelle...
Sehr kräftige Farben prägten die katholische Tracht der Kommunionkinder. Diese Tracht wurde bis Anfang der 50er Jahre in den Dörfern um die Amöneburg getragen, wenn sie am Weißen Sonntag zum ersten Mal den Leib des Herrn empfangen durften. Über die geflochtenen Haare wurde ein mit vielen bunten Perlen besteckter Kranz getragen. Den Hals schmückten goldene und silberne Ketten sowie ein vorher gesegnetes Kreuz. Ein weiße Halskrause zierte zudem den Hals. Das Kommunionkind trug den hellblauen...
Noch ragt der Osterfeuerbaum über das von den Jugendlichen aufgeschichtete Brennmaterial aus Holz in den blauen Himmel. Nur noch einige Tage, dann wird das Feuer, etwas früher wie in anderen Orten, in Stausebach bereits in der Nacht von Karfreitag auf Karsamstag Punkt 0.00 Uhr entzündet. Das meist riesige Feuer leuchtet dann weit in das Ohmtal und wird so zum Treffpunkt vieler jungen Menschen aus der gesamten Umgebung. Der Lichterschein bringt so der ganzen Region Gedeihen und persönliches...
Weit geöffnet haben sich in diesen warmen sonnigen Frühlingstagen die Weidenkätzchen und zeigen uns bereits ihre herrlichen goldgelben Blüten. Eine alte Tradition in Stausebach, und in fast allen katholischen Dörfern im Marburger Land, ist es in diesen Tagen mit dem Binden von Palmsträußen in Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem, dem die Menschen mit Palmzweigen zujubelten, zu beginnen. Echte Palmen sind in unserer Region nur schwer erhältlich. Daher wurden stets Weidenkätzchen in...
Zur österlichen Brauchtumspflege gehört in den Dörfern um die Amöneburg das Bemalen von "Usteraichern". Diese sehr lange Tradition kann bis ins 18. Jahrhundert nachgewiesen werden. Nur wenige Frauen beherrschen heute die Techniken dieser althergebrachten Tradition des Verzierens, Beschriftens und Bemalens in der volkstümlichen Bienenwachsmalweise. Eine sehr individuelle Kunst, bei der kein Ei dem Anderen gleich gestaltet ist! Zunächst wird das rohe Hühnerei mit flüssigem erhitzten Bienenwachs...
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