Feldbestellung wie zu Großvaters Zeit

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Eine einmalige Veranstaltung fand am Sonntag, d. 10. September 2017, auf einem Feld am Ortsrand von Niederwalgern statt - Pflügen mit Zugpferden ! 

In der modernen Landwirtschaft werden heute kaum mehr Pferde eingesetzt. Bereits in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verdrängten Traktoren mehr und mehr die Pferde bei der Feldarbeit.

Wer wieder einmal sehen wollte wie vor über sechzig Jahren der Bauer mit seinem "Röslein" pflügte, war in Niederwalgern genau richtig. Pferde sind nicht so laut wie Traktoren und brauchen keinen teuren Dieseltreibstoff. Über dem abgeernteten Getreidefeld am Ortsrand von Niederwalgern war nur ab und zu das schnauben und wiehern der Pferde zu hören, das klappern der Zugketten und Pferdegeschirre und die kurzen mündlichen Kommandos der Pferdelenker. Die langen Zügel sind am Gebiss der  Pferde befestigt. Ein kurzes Schnalzen oder das Kommando "vorwärts" der "Bauern" reicht aus damit die Pferde den Pflug über den Acker ziehen. Flurstangen markieren die zu pflügende Strecke, auf der es darum geht den Pflug gleichmäßig einzusetzen, Ernterückstände und Bewuchs einzuarbeiten und die Erde nach Krümelung wieder sauber abzulegen. Hierbei entscheidet keine Computertechnik über die Tiefe und Genauigkeit der Furche sondern der Einklang zwischen Mensch und Tier.

Von dem knapp einstündigen Besuch in Niederwalgern habe ich meine Eindrücke mit dem Fotoapparat festgehalten. Erinnert hat mich das ganze ein wenig an meine Schulzeit, da ich die Ferien stets auf dem Bauernhof meines Onkels verbrachte und hier ein Pferd als Zugtier treue Dienste leistete.

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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9 Kommentare

Bürgerreporter:in
Karl-Heinz Mücke aus Pattensen
am 11.09.2017 um 13:19

Danke für den Beitrag. Der weckt Erinnerungen.

Bürgerreporter:in
Rainer Bernhard aus Seelze
am 26.09.2017 um 03:00

Hans-Christoph - ein sehr lesenswerter Beitrag !!

Habe zwar nie mit einem Pferdchen gepflügt, bin stattdessen aber 2 Jahre durch Wald und über Prärie reitend, auf einem "Peruvian Paso" im Sattel gesessen.

. . . u. a. ebenfalls unter Rückgriff auf mündliche Kommandos und im zunehmenden Einklang zwischen TIER (dem Paso) und MIR.

LG aus weiter Ferne vom Pferdeliebhaber Rainer. Bedanke mich für dieses Lesevergnügen.

Bürgerreporter:in
Hans-Joachim bartz aus Hattingen
am 07.11.2017 um 14:02

Das ist ein Zugpferd aus den 1920ér Jahren, mit dem mein Großvater die Felder bestellt hat.

Heute werden die Pferde duch Trecker ersetzt !

Wenn es nach den GRÜNEN geht, gibt es bald nur noch Antriebe aus nachwachsenden Rohstoffen!

VG Joachim