Begegnung auf dem Jakobsweg ( 2 )

Pilgerdenkmal
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Wer sich auf den Jakobsweg begibt, durchlebt eine innere Reise zu sich selbst, zu Gott, dem Wesentlichsten, und er nimmt äußerliche Strapazen auf sich.
Eine besondere Begegnung hatten wir, als wir auf dem Weg von Lavacolla, dem Ort, an dem sich die Pilger nochmals waschen und saubere Kleider anziehen sollen, die letzte Wegstrecke über den Monte del Gozo nach Santiago de Compostela gingen.
Vor uns quälte sich eine Pilgerin, mit schwerem Rucksack beladen, den Berg hinauf. Als wir näher kamen, sahen wir, dass sie nur in Sandalen ging, die Füße gepflastert, die Wanderschuhe auf den viel zu schweren Rucksack geschnürt.
Ihr Gang war schlürfend und sehr beschwerlich. Sie konnte einem Leid tun.
Wir sprachen sie an und begleiteten sie ein Teil des Weges. Sie kam aus New York und sagte, sie habe sich total überschätzt. Ihr täglicher Fußweg durch den Central Park zu ihrer Arbeitsstelle bei einer Zeitung am Times Square sei doch zu wenig Vorbereitung gewesen. Da wir die Pilgermesse um 12.00 Uhr in der Kathedrale erleben wollten, boten wir an, den Rucksack bis zu Herberge am Monte del Gozo zu tragen. Sie willigte ein, als wir uns auswiesen und unsere Heimatadresse aufschrieben. Wir übergaben das Gepäck an der Rezeption der Herberge.
Leider trafen wir sie am nächsten Tage in Santiago nicht mehr an.
Viele Wochen später, als wir nicht mehr an diese Begegnung dachten, kam ein Brief aus New York. Der Jakobsweg habe sie total verändert, und sie habe den Weg zu Gott gefunden.Das Treffen mit uns habe den Bibelspruch " Einer trage des Anderen Last " sprichwörtlich bestätigt.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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