Bahnübergang Anzefahr
In den Jahren 1968 und 1969 veränderte sich das Ortsbild Anzefahrs durch große straßenbauliche Maßnahmen im Zentrum des Ortes. Führte bisher der Weg nach Niederwald und Schönbach direkt über die Eisenbahnlinie Frankfurt-Kassel, so wurde nun eine Brücke etwas unterhalb der bisherigen Straße errichtet. Dies hatte zur Folge, das der Schrankendienst abgebaut wurde.
Auf den beiden alten Fotos sind das Bahnwärterhaus und auch die geöffneten Schranken zu erkennen.
Der Bahnübergang war aber auch im Juni 1923 Schauplatz eines spektakulären und glimpflich verlaufenen Unfalls. Durch hohes Gebüsch war einem Bauer, der mit seinem Pferdegespann Klee holen wollte, die Sicht auf die Bahnlinie verdeckt. Er sah den Zug, der auf dem ihm zugewandten Gleis fuhr, zu spät und so erfasste die Lokomotive die Vorderräder hinter den Pferden. Die Deichsel war schon beim Durchbrechen der Schranke zerbrochen. Während die beiden Pferde an der gegenüberliegenden Schranke ohne jede Verletzung zum stehen kamen, landete der Bauer im seitlichen Straßengraben und erlitt leichte Beinverletzungen. Das Zugpersonal hatte die Vorderräder und Geschirrteile von den Puffern der Lokomotive am Bahnhof abgenommen.
Dies veröffentlichte die Fuldaer Zeitung am 27.11.1985 unter dem Titel "Der zweigeteilte Erntewagen" in der Rubrik "Senioren erinnern sich".
Bürgerreporter:in:Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.