Wie BIO ist Biogas wirklich?
BIO ist heute ein Begriff für Gesundheit, gesunde Ernährung, Umweltfreundlichkeit und natürliche Erzeugung von Produkten und Energien. Seit langem schon wird versucht über erneuerbare Energien den AKW’s zu trotzen, dem Mineralöl und Treibstoff von Fahrzeugen entgegen zu wirken um durch sinkenden CO² - Ausstoß Umweltfreundlichkeit zu erzielen. In einem Vortrag von Armin Hartleitner im Kulturcafé Original in Wettenhausen / Lk. Günzburg wurde die Effizienz von den heutigen Biogasanlagen durchleuchtet und festgestellt, diese haben nur noch wenig mit der eigentlichen Idee zu tun, wo aus Abfällen und Speiseresten, aus Gülle und aus der Biomülltonne Energie gewonnen wurde.
Das heutige landwirtschaftliche Bild zeigt es uns sehr deutlich: die Landwirtschaft ist ein Unternehmen das dort einsteigt wo Gewinne erzielt wird. Die Ackerflächen sind mit Maisfelder übersät, Grünland wird zu Ackerland umfunktioniert, der natürliche biologische Rhythmus gestört. In Wiesen und Grünland findet viel mehr CO² - Austausch statt wie beim Ackerboden, was bedeutet man muss weniger künstliche Dünger zuführen. Von 1999 bis 2013 wurde durch die steigende Anzahl von Biogasanlagen um 6250 in Deutschland auch 50% bis 60% gutes Grünland zu Ackerland umfunktioniert um durch Maisanbau diese auf den ersten Blick umweltfreundlichen Energieanlagen zu füttern.
Dabei war der Ursprung einer Biogasanlage eine ganz eine andere. An der Bauernschule Hohenlohe ist schon die erste Biogasanlage durch „Demeter“ entstanden. Sie diente der Restabfallentsorgung. Der Referent Armin Hartleitner hatte zusammen mit seinem Bruder um 2005 in Ziertheim / Lk. Dillingen eine Biogasanlage mit ähnlichem System in Betrieb genommen. Auch sie wurde ausschließlich mit Biomüll bzw. Essensabfällen gefüttert. Als jedoch 2005 durch die Politik und dem Staat ein Energiegesetz erlassen wurde, so Hartleitner, lief alles aus dem Ruder.
Wie BIO ist denn nun Biogas wirklich wenn diese durch eigens gesäte nachwachsenden Rohstoffe betrieben werden? Eine andere Milchmädchenrechnung!
Schon alleine das Bestellen der Ackerflächen kosten Energie. Schwerere Böden müssen geackert werden, dies geschieht immer noch tiefer, um die letzten natürlichen Energien an die Oberfläche zu bringen, wo meist keine mehr sind. Nach der Saat wird gespritzt und gedüngt. Die Ernte alleine kostet wieder eine enorme Energie, denn die großen Traktoren und Maisernter verschlucken einiges an dem Treibstoff Diesel. Was dort an einem Hektar drauf geht, da fährt ein normaler Dieselwagen mit normaler Kilometerleistung heute ein ganzes Jahr. Die Maschinen müssen laufen, wenn es geht 24 Stunden, denn sie kosten Geld. Und somit ganz nebenbei entsteht in dieser Erntezeit ein erhöhter Verschmutzungsgrad der Land – und Bundesstraßen, durch die Akkordartige Fahrweise auch erhöhtes Unfallrisiko.
Doch durch den immer weiter betriebenen Anbau von Maisflächen für das Betreiben der Biogasanlagen fehlt natürlich Fläche für die natürliche Nahrungskette. Und wenn bei uns weniger Nahrungsmittel angebaut werden können, so werden diese einfach aus dem Ausland eingefahren und eingeflogen. Dies bedeutet wiederum das Getreide tausende Kilometer durch die Lande gefahren wird damit wir Mehl haben. Das heißt mit der richtigen und effizienten Vorgehensweise könnten ohne Zweifel und jegliche Art an Einbußen der Lebensqualität 40% Energie eingespart werden.
Doch will dies der Staat? Will dies die Politik?? Ist dies nicht auch eine der größten Einnahmequellen??
Auf Kosten der Landwirtschaft, dem ökologischen Anbau, bei steigenden Pachtpreisen (800 – 1000 €/ha) wird der letzte Bauer bald das einfach aufgeben müssen. „Der letzte Bauer verlässt das Dorf“ hieß ein Kurzfilm vom BR der eben diese Themen beleuchtete und welch eine Zukunft auf uns wartet wenn die dörfliche Gemeinschaft, die Natur und Umwelt so auch unsere Nahrungsmittelsicherheit auf der Strecke bleiben. Am Donnerstag den 21.11.2013 um 20.00 Uhr hält Hubert Krimbacher im Kulturcafé Original in Wettenhausen darüber einen Vortrag.
Bürgerreporter:in:Luis Walter aus Krumbach |
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