TRD Bauen und Wohnen Pressedienst
Trotz Krise gibt es immer mehr Immobilien-Millionäre in Deutschland
Die Krise in der Bauindustrie verschärft sich
Die hohen Zinsen und die deutlich gestiegenen Baupreise bremsen den Neubau von Wohn- und Gewerbeimmobilien aus. Die Stornierungen von Projekten häufen sich, berichtet ein Kreditversicherer.
Die Nichtzahlungsmeldungen in der Baubranche stiegen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bereits um rund 33 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass sich das Zahlungsrisiko in der Branche in den kommenden Monaten weiter erhöhen wird“, prognostiziert Frank Liebold, Country Director Deutschland bei Atradius.
Noch lebten die Unternehmen häufig von den Auftragsbeständen, doch das könnte sich ab dem Herbst verschärfen. Und dies werde insbesondere die kleineren Bauunternehmen treffen, da diese Unternehmen bei abrupten Auftragsrückgängen weniger resilient sind. Und damit einen nicht unerheblichen Anteil der Unternehmen im Baugewerbe insgesamt. Denn 85 Prozent der deutschen Unternehmen der Branche haben weniger als 20 Beschäftigte und könnten in schwierigeren Zeiten ihr operatives Geschäft immer schwerer aufrechterhalten.
Laut aktuellen Zahlen stieg die Zahl der Bauinsolvenzen im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um neun Prozent. Für das Gesamtjahr rechnet der Kreditversicherer mit einem Anstieg zwischen 15 und 20 Prozent. Im Bauhauptgewerbe ist der Hochbau stärker betroffen als der Tiefbau.
Firmen, die ihren Schwerpunkt auf Infrastrukturprojekte insbesondere im Zusammenhang mit der Energiewende gelegt haben und im Elektro-Handwerk tätig sind, hätten nach wie vor gut gefüllte Auftragsbücher. Das Baunebengewerbe ist zwar weniger Konjunkturanfällig als das Bauhauptgewerbe. Allerdings könnte die Krise im Bauhauptgewerbe mit zeitlicher Verzögerung auch beim Baunebengewerbe durchschlagen.
Die Zahl der Baugenehmigungen für Neubauprojekte ist im Vergleich zum Vorjahr bis zur Jahresmitte um 28,5 Prozent zurückgegangen. Insgesamt könnte die Zahl neu fertiggestellter Wohneinheiten in Mehr- und Einfamilienhäusern in diesem Jahr bis auf 223.000 und 2024 sogar auf 177.000 sinken – deutlich weniger als das von der Bundesregierung angestrebte Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen.
Im Metropolenvergleich liegt München mit 31 Prozent Immobilien-Millionären auf dem ersten Platz, gefolgt von Düsseldorf mit 22 Prozent und Hamburg mit 21 Prozent. TRD Themen-Kategorie Bauen und Wohnen
Wie eine aktuelle Auswertung der Kaufangebote bei der Onlineplattform ImmoScout24 zeigt, ist die Zahl der Eigentümer, die Immobilien mit einem Angebotspreis über eine Million Euro anbieten, innerhalb von fünf Jahren um mehr als das Doppelte gestiegen.
Ungeachtet der Preisdelle Mitte 2022 sind viele Immobilien im Zuge des Preisanstiegs der letzten fünf Jahre zu Millionen-Objekten geworden. Auf ImmoScout24 waren im 1. Halbjahr 2023 rund 44.000 Wohnungen und Häuser zum Kauf mit einem Kaufpreis von einer Million Euro und mehr im Angebot. Fünf Jahre zuvor waren es noch rund 19.000 Objekte in dieser Preisklasse.
Die Top Ten der Städte mit dem höchsten Anteil von Millionen-Objekten am Gesamtangebot wird klar von bayerischen Orten dominiert: acht von zehn dieser Städte / Kreise liegen im Freistaat. Angeführt wird das Ranking vom Kreis Starnberg. Mehr als 60 Prozent der Verkäufer bieten hier Millionen-Objekte an. Im Starnberger Stadtteil Berg liegt der Angebotspreis im Median mit 3,9 Millionen Euro am höchsten.
Platz zwei des Rankings belegt der bayerische Kreis Miesbach. 53 Prozent der angebotenen Wohnimmobilien knacken die Millionen-Grenze. Der Kreis München übertrumpft mit seinem hochpreisigen Immobilienangebot inzwischen das Stadtgebiet und belegt Platz drei des Rankings. Das Umland der Metropole wartet mit 38 Prozent Millionen-Objekten auf.
Unter den Top Ten der Orte mit den meisten Millionen-Objekten liegen nur zwei nicht in Bayern. Auf Position acht ist das der Kreis Nordfriesland, rund ein Viertel der Kaufangebote (26 Prozent) kosten hier eine Million Euro und mehr. Ein großer Teil davon ist auf Sylt zu finden, so etwa im Stadtteil Berg mit einem Median-Immobilienpreis von 1,8 Millionen Euro. Platz zehn belegt schließlich Baden-Baden in Baden-Württemberg mit ebenfalls fast einem Viertel Millionen-Kaufobjekte (24 Prozent).
Auch in Sachen Zuwachs der Millionen-Objekte liegen acht von zehn der Top Ten-Orte in Bayern. Im Kreis Garmisch-Patenkirchen stieg die Zahl der Immobilien-Millionäre am stärksten: Um 14 Prozentpunkte auf 36 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Der Kreis Miesbach auf Platz zwei verzeichnet in diesem Zeitraum ein um zwölf Prozentpunkte erhöhtes Millionen-Angebot (auf 53 Prozent).
Und im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm legte der Anteil der Millionen-Objekte um acht Prozentpunkte auf elf Prozent zu. Im Kreis Nordfriesland (Rang sieben) stieg die Zahl der verkaufswilligen Immobilien-Millionäre um sechs Prozentpunkte auf 26 Prozent. Auf Platz acht überrascht Erfurt in Thüringen mit einem Wachstum von ebenfalls sechs Prozentpunkten auf elf Prozent Millionen-Objekte.
Im Metropolenvergleich liegt München mit 31 Prozent Immobilien-Millionären auf dem ersten Platz, gefolgt von Düsseldorf mit 22 Prozent und Hamburg mit 21 Prozent. Frankfurt und Stuttgart liegen mit einem Anteil von 16 Prozent und 17 Prozent ebenfalls dicht beieinander. Berlin (14 Prozent) und Köln (13 Prozent) belegen die letzten Plätze.
© Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste KG (glp) TRD/Bauen und Wohnen / Redakteur: Solveig Grewe
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