Dornröschen in Poesie
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Dornröschen in Poesie
2016(c)Zauberblume
1
Einst die Königin zum König sprach:
Ach wenn wir doch ein Kind hätten.
Ein Traum die Sehnsucht brach.
Es brauchte niemand mehr zu wetten.
2
Eine Tochter so lieblich, zart und rein.
Vorbestimmt war ihr Lebensweg, so hold.
Dornröschen wurde zum Sonnenschein.
Sie war klug und die Eltern waren stolz.
3
Oh welch Freude herrschte im Land.
Der König gab für alle ein Fest.
Die Einladungen wurden versandt.
Der Tisch war festlich gedeckt.
4
Zwölf goldene Teller für die zwölf Weisen.
Jede hatte einen Wunsch auf der Zunge.
Tugend, Reichtum, Gesundheit oder Reisen.
Nach elf Wundergaben, wer stört da die Runde?
5
Eine dreizehnte, uneingeladen betrat den Raum.
Mein Segenswunsch wird dir nicht gefallen.
Oh nein, sie hielt ihre Zunge nicht in Zaum.
Sprach: "Stechen soll sie sich und tot hinfallen."
6
Das Unglück am fünfzehnten Geburtstag erfolgt.
Sie wusste es nicht, der zwölfte Wunsch war der Schlaf.
Ganz allein im Turm das Mädchen sich antworten holt.
Bei einem alten Mütterchen entdeckte sie ein Spinnrad.
7
Was machst du da, das Mütterchen drehte sich um.
"Komm näher Mädchen ich will dir das Spinnen lehren."
"Oh darf ich, was springt da so lustig herum?"
Gegen den Zauberspruch konnte sie sich nicht wehren.
8
Sie stach sich an der Spindel in die Hand.
Dornröschen legte sich auf ein Bett.
In tiefen Schlaf verfiel das ganze Land.
König und Königin seufzten unruhig doch nett.
9
Die Tauben hörten auf zu gurren.
Es schliefen Fliegen an der Wand und Spinnen.
Die Lehrlinge konnten nicht mehr Murren.
Das Feuer ging aus, der Wind hörte auf zu singen.
10
Keiner konnte es abwenden, es nahm seinen Lauf.
Mit diesem hatte niemand gerechnet.
Eine Dornenhecke wuchs höher hinauf.
So manch Prinz wollte diese durchbrechen.
11
Einhundert Jahre zogen in das Land.
Ein edler Prinz sprach: "Ich fürchte mich nicht."
Durchbrach mutig die Dornenhecke ganz galant.
Suchte sie im Turm, es wurde seine Pflicht.
12
Wunderschön, er konnte es fast nicht glauben.
Er gab ihr einen Kuss auf die Lippen, so rot.
Als er sie berührte schlug sie auf die Augen.
Nach einhundert Jahre rückte er alles ins Lot.
13
Der Adler flog, der Jaghund fing an zu bellen.
Abgewendet war der hundertjährige Schlaf.
Die Sonne ließ alles erhellen.
Der Hofstaat ging wieder seiner Arbeit nach.
14
Prinz und Dornröschen wurden beliebt über Nacht.
Die Magd rupfte weiter das Huhn behende.
Die Hochzeit wurde gefeiert in all seiner Pracht.
Und sie lebten vergnügt bis an das Ende.
Bürgerreporter:in:Brigitte Obermaier aus Ismaning |
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