Ritterspiele der Recken

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Schon am Morgen war eine leicht kribblige Stimmung zu verspüren, war doch von den Betreuern verlautbart worden, dass Besuch käme und man einen guten Eindruck hinterlassen solle. Somit war der erste Auftrag nach dem Frühstück vorhersehbar - Zelte aufräumen! Von Begeisterung bis Widerwilligkeit war die gesamte Klaviatur der Emotionen vertreten, aber auch dieser Job musste erledigt werden.
Erst als die Betreuer zufrieden waren, durften die Kostüme zum Mottotag angelegt werden, die teilweise mitgebracht und teilweise im Bastelzelt aufwendig hergestellt worden waren. Jetzt hieß es entweder warten oder sich nicht beeindrucken lassen und so weiterzumachen wie immer.
Eine halbe Stunde vor dem Mittagessen war es dann soweit und die Bürgermeisterin Frau Harms, Herr Zehler und Frau Rohland von der Stadtverwaltung sowie Frau Siegmund von der Calenberger Zeitung traten durch das Zeltlagertor, welches in diesem Jahr eher als Burgtor bezeichnet werden kann. Sichtlich angetan begrüßte die oberste Chefin die Betreuer und machte sich anschließend auf den Weg durch das Zeltlager. Jetzt würde die Frage der Fragen beantwortet werden - wird sie in mein Zelt, meinen Schlafsack, meinen Koffer schauen (Anm.: Diese Fragen sind nicht erfunden worden)? Doch ganz im Gegenteil wollte Frau Harms den offiziellen Teil nicht abwarten und begrüßte die anwesenden Kinder und Jugendlichen im Partyzelt. Hier hatten Vincent und Matthias zur Überraschung aller - auch der Betreuer - eine Rap mit dem Namen "Zeltlager-Flow" vorbereitet und die Gäste bekamen eine Welturaufführung zu sehen und zu hören. Stehende Ovationen ließen keinen Zweifel daran, wie die Vorführung ankam.
Doch natürlich war auch der offizielle Teil "unvermeidlich", in dem sich die Bürgermeisterin allerdings kindernah zeigte und in kurzen Worten den Teilnehmern und dem Betreuerteam dankte. Da sich der Stadtbrandmeister entschuldigen musste, übernahm Zugführer Dirk Vetter das Wort, denn die Amtsübergabe des Stadtjugendfeuerwehrwartes stand an. Er dankte dem bisherigen Amtsinhaber Jörg Garbe für seine Arbeit, u.a. auch im Zeltlager und wünschte den neuen Leitern der Jugendfeuerwehr Matthias Düsterwald und seinem Stellvertreter Christopher Buchler ein stets glückliches Händchen. Diese nutzten die Gelegenheit, Jörg Garbe einige Geschenke zu überreichen und ihn ins nächste Zeltlager einzuladen. Spätestens jetzt war aus Teilnehmersicht mehr als genug geredet worden und man freute sich auf das von Frau Harms spendierte Eis.
Im Laufe des Tages trafen mit den Ortsbrandmeistern Andreas Keese, Jürgen Kölle und Matthias Ruhl sowie Pressesprecher Andreas Matuschke noch weitere Gäste ein, die gleich die über den ganzen Platz verteilten Ritterspiele bewundern konnten. Hier galt es unter anderem mit der Lanze Ringe zu sammeln, mit einem Seil eine "Schlucht" zu überqueren, gemeinsam als Team einen Turm zu bauen oder beim Armbrustschießen möglichst viel Punkte zu sammeln.
Trotz der wechselhaften Bedingungen meint es der Wettergott noch gut mit uns, denn auch heute war dann noch ausreichend Gelegenheit, das Nass des Parksees zu genießen.
Da ja bekanntlich im Zeltlager ein Höhepunkt den nächsten jagt, ging es direkt mit der Karaoke Show "Parksee sucht den Superstar" weiter. Mit Stefano, Marek, Ole, Henrike&Mara, Matthias&Vincent, Celina, Rebecca&Ewaldine hatten sich sechs Topacts vorbereitet und waren heute mutig genug, sich auf der Bühne zu präsentieren. Besonders die weltmeisterlichen Lieder "54,74,90,2014" und "Auf uns" sorgten für weltmeisterliche Stimmung, aber würde dies ausreichen? Auf jeden Fall gaben sie den Moderatoren Christian Haberstroh, Malte Vetter und Matthias Düsterwald die Gelegenheit, von der Schmach am Montag abzulenken, indem sie das versammelte Partyzelt mehrfach ein "So geh'n die Deutschen..." anstimmen ließen. Während der Auszählung stürmten dann völlig unerwartet zwei Ritter die Bühne in einer Manier, die man wohl neudeutsch als "partycrashend" bezeichnet. Unter Androhung ihrer Schwertgewalt ließen sie sich nicht davon abbringen, den wohl damaligen Gassenhauer "Ja so waren's die oiden Rittersleut'" zu Gehör zu bringen, was vom Publikum wohl hauptsächlich aus Angst mit großem Applaus bedacht wurde. Erst nachdem die Eindringlinge herauskomplimentiert werden konnten, ging die Show weiter, mangels Personalausweisen sind die Namen der beiden leider nicht bekannt.
Die Prämierung der Sieger brachte dann mehrere Überraschungen mit sich. Vorvorvorjahressieger Ole konnte einen hervorragenden dritten Platz belegen. Die Gesangsgruppen Matthias&Vincent sowie Henrike&Mara durften sich zur großen Freude nach einem spannenden Kopf an Kopf-Rennen den ersten Platz teilen und müssen sich nun Gedanken machen, wie sie den Wanderpokal bis zum Zeltlager 2015 aufteilen. Das Lied von Matthias&Vincent (siehe weit oben) wurde zudem von derJury mit dem Stadtjugendfeuerwehr-Platin CD Sonderpreis ausgezeichnet. "Das Lied fängt in besonderem Maße die Stimmungen und die Werte unseres Zeltlagers ein", so ein Satz aus der elfseitigen Begründung der Jury.

Nach der Preisverleihung an alle Teilnehmer kam es dann zu einer salomonischen Aufteilung der Siegerlieder: Das Fliegerlied der beiden Interpretinnen wurde als Zugabe nocheinmal gesungen und anschließend gingen alle Teilnehmer mit dem Zeltlager-Flow ins Bett.

Bürgerreporter:in:

Christopher Buchler aus Ronnenberg

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